Betrügerische Versprechen: Bünder Seniorin deckt fiesen GEZ-Betrug auf

Bünde. Der Rundfunkbeitrag ist für viele Menschen ein Reizthema. Gerade erst gibt es eine emotionale Diskussion um eine mögliche Anhebung von 18,36 Euro auf 18,94 Euro pro Monat zum 1. Januar 2025. ARD und ZDF haben für die Erhöhung sogar das Bundesverfassungsgericht angerufen. Wenn dann eine E-Mail im Postfach landet, in der eine Rückerstattung angeblich zu viel gezahlter GEZ-Gebühren angekündigt wird, springen wohl viele Menschen bereitwillig darauf an. Genau mit diesem Reflex kalkulieren Betrüger, die aktuell gefälschte E-Mails im Namen vom &bdquo;ARD, ZDF, Deutschlandradio Beitragsservice“ verschicken. Eine 74-jährige Bünderin hat so eine E-Mail auch bekommen und möchte andere Menschen davor warnen, auf den darin hinterlegten Link zu klicken. &bdquo;Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man sich nicht davon freisprechen kann, auf so etwas hereinzufallen“, sagt die Frau. Am Telefon sei sie auch &bdquo;schon einmal gelinkt“ worden. Dort hätte sich jemand als enger Freund ihres verstorbenen Mannes ausgegeben und um Geld gebeten. Bünderin wäre beinahe auf Enkeltrick hereingefallen &bdquo;Ich habe das wirklich geglaubt, da es so überzeugend war. Geld ist aber auch da zum Glück nicht geflossen“, sagt die 74-Jährige. Sich am Telefon als nahe Verwandte oder enge Freunde auszugeben, um unter Vorspiegelung eines Notfalls an Bargeld zu kommen, ist wohl die bekannteste Betrugsmasche. Vor diesem sogenannten &bdquo;Enkeltrick“ warnen Polizei und Verbraucherschützer bereits seit vielen Jahren. Zum Thema: Perfide Masche: Internet-Betrüger räumen Konto von Paar aus Rödinghausen leer Das sogenannte &bdquo;Phishing“ ist seit einigen Jahren ebenfalls stark auf dem Vormarsch. In diese Kategorie fällt auch die E-Mail, die die Bünderin erhalten hat und die der NW vorliegt. Unter der Überschrift &bdquo;Wichtige Rückerstattungsinformation“ heißt es dort: &bdquo;Wir haben Ihre Zahlungen überprüft und festgestellt, dass Ihnen aufgrund einer Überzahlung von zwei Monaten Rundfunkgebühren eine Rückerstattung von 37,72 Euro zusteht.“ Um die Rückerstattung schnellstmöglich bearbeiten zu können und um den Rückerstattungsstatus zu überprüfen, wird man aufgefordert, auf einen Button mit einem dahinterliegenden Link zu klicken. Das hat die Bünderin nicht gemacht, da sie die E-Mail sofort als Betrugsversuch entlarvt hat. Beitragsservice warnt vor gefälschter Rückerstattungsbenachrichtigung Auf der Internetseite des &bdquo;ARD, ZDF, Deutschlandradio Beitragsservice“ wird ebenfalls vor dieser Masche gewarnt. Dort heißt es, dass auf der hinter dem Link liegenden Seite &bdquo;neben personenbezogenen Daten wie Name, Anschrift und Telefonnummer zudem die eigenen Kreditkartendaten (nebst CVV-Sicherheitscode) einzugeben“ seien. Der Beitragsservice weist darauf hin, dass dieser grundsätzlich keine Kreditkartendaten abfrage und auch keine Erstattungen per Kreditkarte durchführen würde. Außerdem werden weitere Tipps gegeben, die helfen könnten, eine gefälschte E-Mail zu erkennen. In den Fälschungen würde im Gegensatz zu echten Schreiben des Beitragsservice beispielsweise eine allgemeine und unpersönliche Anrede verwendet. So steht bei der Bünderin an dieser Stelle &bdquo;Sehr geehrte Damen und Herren“. Beitragsservice rät zu sofortigem Löschen der betrügerischen E-Mails In echten Schreiben des Beitragsservice werde außerdem die Beitragsnummer angegeben. Auch diese sucht man in der E-Mail an die 74-jährige NW-Leserin vergeblich. Und noch ein weiteres Indiz weist auf die Fälschung hin. Dieses ist allerdings nicht so leicht zu identifizieren: Denn in der E-Mail ist von Rundfunkgebühren die Rede. Der Beitragsservice weist darauf hin, dass dieser Name bereits seit 2013 in Rundfunkbeiträge geändert wurde. Auf jeden Fall rät der Beitragsservice dringend dazu, derartige E-Mails sofort zu löschen und keinesfalls auf die enthaltenden Links zu klicken. Das gilt auch für alle anderen E-Mails, die diesem immer gleichen Grundmuster des &bdquo;Phishing“ folgen. Dabei stellen sich Kriminelle als vertrauenswürdig dar, indem sie vor allem Internetseiten von Institutionen wie Behörden oder Banken täuschend echt nachahmen. Auf diese Weise versuchen sie, an sensible Daten zu gelangen. Um ihre Opfer auf die gefälschten Seiten im Internet zu locken, werden ebenfalls gefälschte E-Mails oder Kurznachrichten mit einem darin enthaltenen Link verwendet. Wie berichtet, ist erst kürzlich ein Ehepaar aus Rödinghausen auf eine vermeintliche Sparkassen-E-Mail hereingefallen und hat so mehrere Tausend Euro verloren. Damit das nicht passiert, finden sich unter www.polizei-beratung.de viele hilfreiche Informationen rund um das Thema &bdquo;Betrug“ und was Betroffene tun können. Und auch die Verbraucherzentrale gibt in ihrem Phishing-Radar einen Überblick über im Umlauf befindliche Betrugsmaschen.

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