Knifflig in der Umsetzung: Wie ein Bünder Paar sein eigenes Hafer-Müsli kreiert

Bünde. Frühmorgens sitzt die Familie Görlich am Frühstückstisch. Die kleine, zweijährige Tochter möchte Müsli essen. Victoria Görlich holt ihrer Tochter eine Packung; beim Blick auf die Zutatenliste erschrickt die junge Mutter: &bdquo;Oh Gott, was ist denn da alles drin?“ Die Liste ist lang, zeigt einen hohen Zuckeranteil sowie eine Reihe weiterer schlechter Zutaten. In diesem Moment war dem jungen Paar Marek und Victoria Görlich klar: Wir brauchen unser eigenes Müsli. Die erste Umsetzung ihrer Idee, der Anbau, gestaltete sich mühelos. Denn sie hatten bereits im Jahr 2017 den seit 1726 bestehenden traditionsreichen Hof von Marek Görlichs Eltern übernommen. Das Paar, das sich bisher auf den Anbau typischer Getreidesorten wie Weizen und Gerste fokussiert hatte, erweiterte nun ihr Angebot um den Hafer. Das Projekt, das zunächst schnell beschlossen war, erwies sich dann aber als knifflig in der Umsetzung. Schnell begann das ambitionierte Duo, einen Plan aufzustellen. Der junge Vater wollte sich in seiner Rolle als erfahrener Agrarwissenschaftler mit Leidenschaft dem Haferanbau widmen. Während Victoria Görlich mit ihrer fundierten Erfahrung als Wirtschaftswissenschaftlerin die kaufmännischen Aspekte sowie die effiziente Gestaltung der Produktion übernahm. Unerwartet kamen aber einige persönliche Herausforderungen auf das Paar zu. Müsli-Idee stellt Bünder Paar vor Herausforderungen Für Marek und Victoria Görlich war ihr Projekt nicht immer einfach. Sie sind als Paar gewachsen. Das war nicht immer einfach. Die junge Hofbesitzerin erklärt: &bdquo;Gemeinsam zusammenzuarbeiten fällt uns manchmal schwer, weil wir beide starke Persönlichkeiten haben.“ Sie betrachtet das gemeinsame Ziel als erheblichen Pluspunkt ihrer Partnerschaft: &bdquo;Wir ziehen gemeinsam an einem Strang, und das ist schön.“ Neben den partnerschaftlichen Themen erreichte ihr Abenteuer einen Höhepunkt mit einer besonders herausfordernden Aufgabe: Eine Mühle finden, die bereit war, ihren Hafer zu entspelzen (schälen). Die junge Mutter hörte sich um und stieß auf die Mühle &bdquo;Harries“. Leckere Haferplätzchen-Rezept: &bdquo;Zwei Zutaten“-Kekse – das einfachste Rezept der Welt Nach einem kurzen Moment der Erleichterung folgte jedoch der Schock: Die Mühle stellte die Bedingung, dass eine Zusammenarbeit erst ab einer Menge von 50 Tonnen Hafer möglich sei. &bdquo;Ich habe Panik geschoben und mich gefragt, wie viele Tüten werden das?“, erinnert sich die Mutter einer Tochter. Lesen Sie auch: &bdquo;Hafergut” aus Bünde eröffnet eigenen Hofladen Doch das Paar ließ sich nicht entmutigen. &bdquo;Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, lacht Victoria Görlich herzlich. Die Hingabe des Paares zum Hafer ist sogar so groß, dass ihr Mann einmal den Familienurlaub abbrechen muss, als die Erntezeit heranrückt. &bdquo;Im Urlaub steht der Hafer auch an erster Stelle“, sagt die Mutter. Die Ernte ist nicht immer vorhersehbar und erfordert manchmal eine gewisse Spontaneität. Hafer-Spezialitäten erobern Bünder Herzen Ein persönliches Highlight von Victoria Görlich ist der kleine Hofladen, der zunächst nicht geplant war. Doch die junge Unternehmerin ließ sich von ihrer Fan-Gemeinde überzeugen. Ihren Erfolg verdankt sie auch ihrem zuverlässigen Team, auf das sie sich vollständig verlassen kann. Für sie ist klar: &bdquo;Was wir hier schaffen, ist wertvoll.“ Regionalität, Teamwork, Engagement und Handarbeit sind ihr besonders wichtig. Überblick Hofläden: Hier gibt es OWLs vielfältige Hofläden mit frischem Gemüse, Eiern und Co. Mit Blick auf die Zukunft hat die Familie Großes vor: Sie wollen den B2B-Bereich sowie den Hofladen ausbauen und sich für lokalen Hafer starkmachen. Hierzu läuft auch ein Pilotprojekt, um einen klimafreundlichen Müsliriegel zu entwickeln, der in Zusammenarbeit mit dem Riegel-Riesen Corny entstehen soll. Abschließend möchte Victoria Görlich allen Menschen ans Herz legen, hochwertige Lebensmittel wertzuschätzen und zu genießen. Sie bedauert, dass die Lebensmittel oft so gering geschätzt werden, und appelliert daran, dass die Bedeutung guter Lebensmittel stärker in den Mittelpunkt des Alltags rücken sollte.

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