Stadtfeste nach Solingen: mulmiges Gefühl bis hin zu Furcht im Bünder Land

Bünde. &bdquo;Ich meide öffentliche Veranstaltungen nach den jüngsten Ereignissen“ - das sagt die Mehrzahl der Teilnehmer einer jüngsten Umfrage auf nw.de, gefragt danach, ob sie sich bei öffentlichen Veranstaltungen derzeit sicher fühlen. Nur unerheblich weniger Stimmen hat folgende Antwortmöglichkeit: &bdquo;Ich habe manchmal ein mulmiges Gefühl, schränke mich aber nicht ein“. Und ganz hinten liegt die Antwort &bdquo;Ja. Ich mache mir keine Sorgen.“ Nach den schrecklichen Ereignissen beim Stadtfest in Solingen macht sich neben der Bestürzung über die Messerangriffe, durch die drei Menschen ihr Leben verloren und weitere zum Teil schwer verletzt wurden, auch große Verunsicherung breit. Das ist einerseits natürlich verständlich. Die Furcht, selbst Opfer eines solchen Angriffs zu werden, der scheinbar aus dem Nichts kommt, kann die Unbeschwertheit in einer friedlichen und freiheitlichen Gesellschaft zunichtemachen. Zugleich ist die Verunsicherung aber auch ein Alarmsignal, denn Terroristen und offene Gegner unserer Demokratie erreichen damit genau das, was sie bezwecken: größtmögliche Angst und Schrecken zu verbreiten. Plötzlich ist der Schrecken ganz nah Übrigens war auch - fast zeitgleich mit Solingen - der diesjährige Kilver Markt überschattet von zwei Gewalttaten. In den Fällen von versuchtem Raub und gefährlicher Körperverletzung sucht die Polizei noch Zeugen. Plötzlich ist der Schrecken dann ganz nah. Mehr Infos: Getrübte Partystimmung beim Kilver Markt - Mehrere Besucher verprügelt Und es stehen im Bünder Land weitere Großveranstaltungen und Stadtfeste kurz bevor - wie der Zwiebelmarkt in Bünde und der Tag der Regionen in Rödinghausen, beides beliebte Veranstaltungen, mit denen Dinge gefeiert werden, die unsere Gesellschaft im Kern ausmachen: Freiheit, Zusammenhalt und ein friedliches Miteinander. Da wäre es eine Katastrophe, wenn Menschen die Feste gar nicht oder nur mit einem mulmigen Gefühl im Bauch besuchten. Die großen Probleme, die hinter dem Terror und dem Schrecken bei uns vor der Haustür stecken, wie die Herausforderungen in der Migrationspolitik oder die ungenügende personelle Ausstattung von Polizei und Ausländerbehörde müssen auf Länder- und Bundesebene gelöst werden. Und das schnell. Das ist aber nur eine Ebene des Problems. Denn in kleinen Städten stehen eben jetzt die Stadtfeste an, und deshalb müssen hier auch jetzt erste Schritte getan werden, um der Verunsicherung zu begegnen. Keine Sorgen machen sich mittlerweile die wenigsten Aber was können kleinere Kommunen wie Bünde oder Rödinghausen, Herford oder auch Gütersloh tun, um ihrer Bevölkerung ein möglichste sicheres Gefühl zu geben und sie zu ermutigen, eben nicht fern zu bleiben, wenn die nächsten Feste anstehen? Wichtig ist, dass Angst und Verunsicherung, die in der Bevölkerung nun einmal da sind, ernst genommen werden. Dass all das, was in der Macht von Kommunen steht, getan wird, um den Menschen ein sicheres Gefühl zu geben. Denn wie die Umfrage auf nw.de zeigt: Keine Sorgen machen sich mittlerweile eben die wenigsten. Detaillierte Überrprüfungen der Sicherheitskonzepte, gegebenenfalls auch Aufstockung des Sicherheitspersonals bei den Großveranstaltungen, enge Abstimmungen mit der Kreispolizeibehörde und dann auch die Kommunikation nach außen, dass alles getan wird, was möglich ist, um die Stadtfeste sicher und friedlich durchzuführen - das alles muss jetzt zwingend passieren. Damit wird man Restrisiken zwar nicht bis ins Letzte ausschließen können. Aber man macht deutlich: Es wird auch vor Ort alles dafür getan, unseren Lebensstil und unser freiheitliches Denken zu schützen. Ängste und Verunsicherung der Menschen zu ignorieren, macht diese nur noch größer. Lesen Sie auch: Wie steht es um die Sicherheitskonzepte auf Großveranstaltungen im Bünder Land

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