Jetzt zeigt sich, ob in Bünde eine Fliegerbombe in der Erde liegt

Bünde. Die Bäume sind im Acht-Meter-Radius um den Verdachtspunkt entfernt. Der Kunstrasen ist sauber aufgerollt. Es sind nur noch Kleinigkeiten, die zu erledigen sind, bevor am kommenden Montag die Experten des Kampfmittelräumdienstes in Hunnebrock anrücken. Die Stadt hat bereits einen detaillierten Plan für den Fall der Fälle. Auch eine Evakuierung ist darin enthalten. Was in den kommenden Tagen auf dem Hunnebrocker Kunstrasenplatz passiert, ist noch völlig offen. Passieren kann aber viel und die Stadt hat die vergangenen Wochen genutzt, um einen Plan zu erstellen, der mögliche Eventualitäten berücksichtigt. Fest steht bislang nur, dass am Montag rund um den sogenannten Verdachtspunkt am Spielfeldrand bis zu 37 Löcher mit einem Durchmesser von 15 Zentimetern acht Meter tief in die Erde gebohrt werden. Dann werden Sonden in die Löcher eingebracht, die Veränderungen im Magnetfeld der Erde feststellen und ein Bild von dem ergeben, was sich zwischen ihnen befindet. &bdquo;Das kann eine Bombe sein, aber auch ein Blecheimer oder eine alte Badewanne. Oder auch gar nichts“, sagt Julia Knoke vom Amt für Sicherheit und Ordnung der Stadt Bünde. Es ist durchaus möglich, dass die Untersuchung der Stelle ergibt, dass sich überhaupt nichts im Boden befindet außer Erde. &bdquo;Das Bild, auf dem der Verdachtspunkt zu erkennen ist, wurde nach einer Bombardierung im Februar 1944 aufgenommen“, so Julia Knoke. Diese Bilder wurden von den Alliierten aus der Luft aufgenommen und dienten quasi als &bdquo;Erfolgskontrolle“. Blindgänger unter Bünder Sportplatz eventuell bereits entfernt Für den Bereich der Regierungsbezirke Münster, Arnsberg und Detmold existieren rund 180.000 solcher Luftbilder, die von amerikanischen und britischen Flugzeugen aufgenommen worden sind. Sie decken einen Großteil der drei Bezirke ab und werden heute bei der Planung größerer Bauvorhaben mit tiefen Grabungen eingesehen, ob sich darin Hinweise auf mögliche Blindgänger zeigen. In Hunnebrock war das bei der Vorplanung von Kanalarbeiten der Fall. Je nach Bodenbeschaffenheit kann das Bohren der Löcher bis zu eineinhalb Tage dauern. Ob ein Ergebnis aber am Montag oder am Dienstag schon vorliegt, ist nicht garantiert. Die Ergebnisse der Messung gehen direkt an den Kampfmittelbeseitigungsdienst – nicht an die Stadt Bünde. &bdquo;Wir bekommen die Ergebnisse dann direkt von der Bezirksregierung Arnsberg“, so Julia Knoke. Sollte Anfang der kommenden Woche aber nichts gefunden werden, oder die Sonden stellen keinen metallischen Gegenstand fest, kann das den Grund haben, dass in den frühen Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg bereits Blindgänger entfernt worden sind. &bdquo;Früher wurden darüber keine Aufzeichnungen angefertigt“, sagt Bündes Erster Beigeordneter Günther Berg. Das Wissen, das heute vorliegt, basiert auf dem Stand aus Februar 1944. Das sind die nächsten Schritte bei der Bomben-Suche in Bünde Hinweis auf metallischen Gegenstand Gibt es allerdings einen Hinweis auf einen metallischen Gegenstand, entscheiden die Kampfmittelbeseitiger, wann der Verdachtspunkt weiter geöffnet wird. Das soll relativ kurzfristig nach der Sondierung geschehen. Öffnung des Verdachtspunktes Bei der Öffnung der Stelle kann zunächst ein kleiner Bagger eingesetzt werden, da die Daten der Sonden genaue Rückschlüsse auf die Position des Gegenstands zulassen. Handelt es sich um Schrott, übernimmt von da an der städtische Bauhof, der die Stelle wieder schließt. Finden die Experten aber einen Blindgänger, entscheiden sie über die folgende Entschärfung und Evakuierung des umliegenden Gebiets in Hunnebrock. Wie groß dieses Gebiet sein wird, legen die Kampfmittelräumer individuell fest, denn es hängt von der Größe des Sprengkörpers und der umliegenden Bebauung ab. Am Tag der Öffnung des Verdachtspunkts bleiben die Grundschule Hunnebrock, die Kita Krempoli und die Werkstatt der Lebenshilfe vorsorglich geschlossen. Evakuierung Bei einer Evakuierung müssen alle Menschen das festgelegte Gebiet verlassen (Infokasten). Entschärfung Nach der Evakuierung folgt die Entschärfung. Dabei ist in den meisten Fällen laut Kampfmittelräumdienst eine Entschärfung vor Ort möglich. In seltenen Fällen muss der Blindgänger kontrolliert gesprengt werden. Nach der Räumung oder Sprengung kann die Bevölkerung wieder in das Gebiet zurückkehren. Sollte in Hunnebrock wirklich ein Blindgänger gefunden werden, wäre eine möglichst zeitnahe Räumung oder Entschärfung im Sinne der Stadtverwaltung zumindest wünschenswert, denn wenn erst die Fußball-Europameisterschaft begonnen hat, würden Sicherheitskräfte, die für eine Evakuierung benötigt würden, zeitweise an anderen Stellen gebraucht. Mit Karte: Hier liegt der vermutete Bombenfundort in Bünde .responsive23-gE91d4uaLy8LCwZk-map-map { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-gE91d4uaLy8LCwZk-map-map { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-gE91d4uaLy8LCwZk-map-map { padding-top: 142.86%; } }

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