Anwohnerin klagt über Ruhestörung an Bünder Kirche: „Fühle mich alleingelassen“

Bünde. Der Platz an der Laurentiuskirche gehört zu den schönsten Orten der Stadt. Bänke und viel Grün laden zum Verweilen an Bündes ältestem Gotteshaus ein. Dank der erhöhten Lage sitzen die Besucher zudem nicht auf dem Präsentierteller. Das haben auch zahlreiche Jugendliche erkannt, für die der Platz ein beliebter Treffpunkt geworden ist. Das sorgt allerdings immer wieder für Ärger. &bdquo;Ich fühle mich schon lange von meiner Heimatstadt alleingelassen und bin von unserer Stadtführung mehr als enttäuscht“, sagt eine Anwohnerin, die lieber anonym bleiben möchte. Sie berichtet von regelmäßigen Ruhestörungen, da sich die Heranwachsenden oftmals bis in die späten Abendstunden oder gar bis in die Nacht hinein auf dem Platz aufhalten würden. Beschwerden bei Polizei oder Ordnungsamt würden im Sande verlaufen und &bdquo;werden offensichtlich gar nicht oder kaum ernst genommen. Was ich hier schon erlebt habe in den vergangenen zwei Jahren, da macht sich keiner ein Bild von“, sagt die Frau. 39 Einsätze an Laurentiuskirche zwischen September 2022 und Juni 2023 Die Polizei musste tatsächlich in der Vergangenheit einige Male einschreiten. Zwischen September 2022 und Juni 2023 gab es nach Angaben der Kreispolizeibehörde Herford insgesamt 39 Einsätze, die im Zusammenhang mit dem Kirchplatz standen. Die Bandbreite der Vorfälle reichte von Ruhestörung über Bedrohungen bis hin zu Bränden und Prügeleien. Unrühmlicher Höhepunkt war eine Attacke Anfang Oktober 2022 auf einen 40-Jährigen, nachdem seine Begleiterin zuvor mit Eicheln beworfen worden war. Der Mann hatte bei dem Angriff Verletzungen im Kopfbereich sowie Prellungen erlitten und musste mit einem Rettungswagen ins Lukas-Krankenhaus gebracht werden. Lesen Sie dazu auch: Jugendliche attackieren Paar auf Kirchplatz in Bünde Wie die NW berichtete, führte die Polizei als Reaktion auf diese Vorfälle im vergangenen Sommer zusammen mit dem Ordnungsamt eine Großkontrolle rund um die Laurentiuskirche durch. Damals hieß es vonseiten der Polizei, dass das Geschehen dort weiter im Blick bliebe und mit weiteren Kontrollen zu rechnen sei. Anwohnerin spricht von &bdquo;Bündes Brennpunkt Nummer eins“ Laut der Anwohnerin hat sich die Situation seitdem nicht verbessert. Neben den regelmäßigen Ruhestörungen hätten Jugendliche im Frühjahr auf dem Kirchplatz auch einige Kartons angezündet. Nach ihrem Empfinden wohne sie &bdquo;an Bündes Brennpunkt Nummer eins zurzeit“. Das sieht das Ordnungsamt anders. Bündes Stadtsprecherin Doris Greiner-Rietz antwortet auf eine entsprechende Anfrage: &bdquo;Der Bereich rund um die Laurentiuskirche ist derzeit kein Schwerpunkt, dem Ordnungsamt liegen keine Beschwerden vor. Mit der Bezeichnung ’Brennpunkt’ sollten wir vorsichtig umgehen. Der Laurentiusplatz ist ein beliebter Anlaufpunkt im Sommer, weil er viel Schatten liefert. Es gibt in Bünde nicht viele Plätze solcher Art. In der kälteren Jahreszeit ist es dort eher ruhig.“ Gleichwohl hätte das Ordnungsamt den Platz weiter im Blick. Vor allem in der warmen Jahreszeit könnte es dann auch wieder zu verstärkten Kontrollen kommen. Aktuell gebe es dazu allerdings keinen Anlass. Im vergangenen halben Jahr habe das Ordnungsamt keine Platzverweise aussprechen oder Versammlungen und Partys auflösen müssen. Auch die Polizei beurteilt die Situation rund um die Laurentiuskirche ähnlich. &bdquo;Es ist eine spürbare Verbesserung in der Innenstadt feststellbar“, sagt Kreispolizeisprecher Uwe Maser auf Anfrage. Gleichwohl gebe es auf dem Platz immer wieder Jugendliche, die sich dort treffen würden. Daher würde die Polizei auch weiterhin ihren Fokus auf die Situation in der gesamten Innenstadt legen. Maser versichert: &bdquo;Wir sind dort unterwegs. Gerade im Sommer vermehrt und vielfach auch in Zivil.“

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