Schimmel, Dreck und Enge: Schüler und Sportler kämpfen mit maroden Bedingungen in Bünder Stadion

Bünde. Eine Perle könnte es sein, das Erich-Martens-Stadion im Herzen von Ennigloh. Zumindest, wenn man nach den Sportlern des Bünder SV (BSV) geht. Stattdessen aber: Sanierungsstau. &bdquo;Hier ist Jahrzehnte nichts Grundsätzliches gemacht worden“, bemängelt Mirco Sander, Jugendkoordinator beim BSV. Zwar seien kleinere Schönheitsreparaturen durchgeführt worden, das Erich-Martens-Stadion biete aber viel Potenzial, wenn ein umfassendes Konzept zur Sanierung greifen würde. &bdquo;Kein Sportplatz hat so viele Nutzer wie dieser“, betont er. Der BSV hat zur kurzen Begehung des Areals eingeladen, seine Vertreter deuten bei jedem Schritt auf Problemstellen: matschige Laufbahn, matschiger Rasenplatz, keine Barrierefreiheit auf dem Gelände, alte sanitäre Anlagen, deren Sauberkeit zu wünschen übrig lassen. Zwar werde immer mal wieder was gemacht, aber zumindest der Verein könne den Plan dahinter nicht erkennen. &bdquo;Ein solches Gelände muss man dauerhaft auf den Schirm nehmen“, mahnt Sander. Anlass zur Einladung war die Nachricht, dass der Sportausschuss die Aschen-Laufbahn sanieren möchte. Das sei natürlich grundsätzlich gut, &bdquo;aber wieder eine Aschenbahn zu bauen, ergibt keinen Sinn.“ Das hatte auch schon René Johanning, Sportlicher Leiter des Leichtathletikvereins (LAV) in einem Leserbrief erklärt: &bdquo;Seit über 50 Jahren finden keine Leichtathletikwettkämpfe mehr auf Aschenbahnen statt“, schrieb er. Ein Problem der Schulen Die Schulen nutzen die Bahn ebenfalls eher selten. &bdquo;Die Schüler kommen mit ihren Hallenschuhen hierher“, sagt auch Manuel Pierri vom Vorstand des BSV. Die seien im Anschluss verdreckt. Also würden einige Sportlehrer darauf verzichten und zum Teil lieber auf dem gepflasterten Schulhof laufen. Überhaupt könnte das Erich-Martens-Stadion nach einer Sanierung deutlich besser von den Schulen genutzt werden: Aktuell würde zum Beispiel das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium die Prüfung des Sportabiturs in Löhne abnehmen. &bdquo;Sportfeste könnten hier für alle Schulen stattfinden“, schlägt Sander vor. Bis dahin, so der Vorschlag, sollten aber die alten Umkleiden dringend saniert werden, &bdquo;damit der Schimmel und der seit Jahrzehnten festsitzende Geruch verschwinden“. Weil es nur zwei Umkleiden gebe, zögen sich einige Sportgruppen in anderen Räumen, zum Beispiel im Erste-Hilfe-Raum, um. Auch ein Keller unter der angrenzenden Kita werde provisorisch als Umkleide genutzt. Alte Sportbänke vom Heidesportplatz seien dort im Flur untergebracht. &bdquo;45 Kinder nutzen hier vier Duschen“, sagt Pierri. Rund 3.000 Schülerinnen und Schüler treiben schon jetzt regelmäßig Sport im Erich-Martens-Stadion. Die Grundschule Ennigloh richtet ihr Sportfest aus, die TG Ennigloh trainiert dort und auch der Bünder SV spielt dort mit seinen 21 Mannschaften. Wenn der Elsesportplatz einmal wegfällt, könnten auch Schulen aus Bünde-Mitte das Stadion nutzen. &bdquo;Die Busfahrten zur Bünder Welle könnten dann kombiniert werden mit anderen Klassen, die hier Sport machen“, schlägt Pierri vor. Und vielleicht werde das Gelände dann auch für die angrenzende Kita attraktiv. Was sich der Verein wünscht Die Vision des Vereins ist klar: Ein modernes Stadion, so glauben sie, berge viel Potenzial. &bdquo;Die ganze Fläche von den Schulen, Sporthallen, über Soccer-Platz, Hallenbad, Stadion, Dustholz, Minigolfplatz, Spielplatz bis zum Reitverein sollte als ein großes Areal für Schule, Sport und Freizeit gesehen werden.“ Und: Hier würden besonders viele Nutzer profitieren. Die Schülerinnen und Schüler der angrenzenden Schulen sind an diesem Tag immer wieder Thema. &bdquo;Es muss eine Perspektive geboten werden“, sagt Dirk Unternbäumer vom BSV-Vorstand. Der Verein jedenfalls hat nicht das Gefühl, das planvoll investiert werde. Die Mitglieder wünschen sich, genau wie die Leichtathleten, dass die Lokalpolitik und auch die Verwaltung Gespräche mit den Vereinen und Schulen führen. &bdquo;Es muss ein Plan her, der für Vereine und Schulen von Vorteil ist“, so Sander.

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