Schritt für Schritt vom Bünder Nabu erklärt: So wird ein Schottergarten günstig zurückgebaut

Bünde. Viele Schottergartenbesitzer haben vor einiger Zeit Post von der Stadt bekommen – mit der Aufforderung, ihren Schottergarten wieder in ein Stück Grünfläche umzuwandeln. Wie stellt man das am besten an? Was sieht hübsch aus? Was ist ökologisch sinnvoll? Und für viele nicht ganz unwichtig: Was ist kostengünstig und pflegeleicht? Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) möchte hier ein paar Tipps geben. Steine können bleiben Zunächst zum Rückbau selbst: Der vorhandene Schotter – das dürfte viele überraschen – müsse nicht mal unbedingt entfernt werden, betont Friedhelm Diebrok, Nabu-Kreisverbandsvorsitzender. Folie und Vlies müssten aber auf jeden Fall raus aus dem Boden. &bdquo;Sonst kann das Wasser nicht versickern, Bodentiere können nicht an die Oberfläche kommen und anfallendes Laub kann nicht zu Humus werden“, erklärt der Naturschützer. Außerdem produzierten Folie und Vlies Mikroplastik, welches früher oder später im Boden lande und die Umwelt belaste. Sand und Kompost drauf Sind Folie oder Vlies entfernt, kann zunächst eine etwa fünf Zentimeter dicke Schicht mit Grubensand aufgebracht werden, danach zwei bis drei Zentimeter guter Kompost. &bdquo;Von oben mit der Schaufel auf die Fläche werfen – ganz einfach“, sagt Diebrok. Alle drei Bestandteile sollten danach gut durchmischt und &bdquo;krümelig“ geharkt werden. Einheimische Blumen säen Die beschriebene Bearbeitung sei dann sinnvoll, wenn man auf eine blütenreiche und &bdquo;magere“ Wildblumenwiese abziele. &bdquo;Die ist ökologisch sinnvoll, ist preiswert, sieht schön aus – und ist später auch sehr pflegeleicht“, zählt Diebrok die Pluspunkte auf. Geeignete Blühmischungen dafür gebe es im Fachhandel und im Internet, unter anderem auch auf www.nabu-shop.de. Es sollte sich dabei, so der Bünder, unbedingt um einheimische Blumen handeln, weil die hiesige Tierwelt damit einfach mehr anfangen könne. Wiesenflockenblume, Wiesensalbei, Wiesenmargerite und Wiesenwitwenblume seien ein paar gute Beispiele. Sträucher und Stauden Eine solche Wiese, so Diebrok, könne natürlich noch zusätzlich mit heimischen Sträuchern und Stauden für entsprechende Böden bepflanzt werden – Berberitze, Felsenbirne, Moschusmalve, Berg-Aster und andere. Wer das nicht selber leisten könne, dem bleibe unbenommen, dafür einen Gärtner zu engagieren. Eine schöne Baumwurzel, Sitzsteine aus Naturstein oder Vogel- und Insektenhilfen sorgen optisch für Struktur und Leben im Beet. &bdquo;Ist dann natürlich alles etwas teurer und auch etwas pflegeintensiver“, sagt Diebrok. Die Fläche sollte während der ersten drei Monate zweimal die Woche abends gegossen werden, danach sind die Pflanzen gut verwurzelt und brauchen nur noch bei extremer Dürre zusätzliches Wasser. Ganz ohne Steine Selbstverständlich könne man neben dem Vlies auch den Schotter komplett entfernen (oder vom Gärtner entfernen lassen) und den dann freiliegenden Erdboden bepflanzen (oder bepflanzen lassen) – so wie bei besagtem Ehepaar, dem man neulich unter die Arme gegriffen habe (die NW berichtete). &bdquo;In dem Fall war auch das eine pflegeleichte Variante mit vielen Bodendeckern – weil die Eheleute gehandicapt waren und im Garten nicht mehr so viel machen konnten“, sagt Diebrok. Eine so direkte Hilfe könne der NABU aber nur in Ausnahmefällen anbieten. &bdquo;Für mehr fehlen uns leider die Kapazitäten“, sagt Diebrok. Kostenlose Beratung Egal, für welche Variante sich (Noch)-Schottergartenbesitzer entscheiden: Wer Fragen hat oder eine kostenlose Beratung wünscht, kann sich jederzeit unter Tel. 05223 90 41 63 bei Friedhelm Diebrok melden.

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