Bünder Kita betreut Kinder nur noch an vier Tagen pro Woche

Bünde. Die AWO-Kita an der Virchowstraße in Bünde-Spradow geht ab Februar in eine Vier-Tage-Woche über. Das teilt der Bezirksverband der AWO Ostwestfalen-Lippe mit Sitz in Bielefeld mit. &bdquo;Dabei bleibt die Einrichtung von montags bis freitags geöffnet – und die Familien werden in die Entscheidung, an welchen vier Tagen die Kinder die Kita besuchen, mit einbezogen“, so die Mitteilung. Hintergrund sei – wie in vielen anderen Einrichtungen auch – der akute Fachkräftemangel. Der Elternbeirat, das örtliche Jugendamt und das Landesjugendamt seien in dieser Woche über den Schritt informiert worden. Die Vier-Tage-Woche solle gewährleisten, dass alle fünf Gruppen der Kindertagesstätte mit jeweils weniger Kindern geöffnet bleiben könnten. &bdquo;Im Alltag ist eine solche Maßnahme eine große Entlastung für unser Team, weil wir in kleineren Gruppen auch mit weniger Fachkräften unserem pädagogischen Auftrag viel besser gerecht werden können“, werden die Einrichtungsleitungen Sarah Meier und Nadine Reche in der Mitteilung zitiert. Selbst mit der NW sprechen durften sie allerdings nicht. Lesen Sie weitere Nachrichten rund um die Kitas in Bünde Für viele Familien, so die Mitteilung weiter, bedeute ein Betreuungstag weniger pro Woche natürlich eine deutliche Mehrbelastung. Die zuständige Fachberaterin Jessica Schütte vom Bezirksverband erklärt: &bdquo;Bei allem zu erwartenden Unmut garantiert die Maßnahme Stabilität und Planungssicherheit. Auch kurzfristige Personalausfälle aufgrund von Infektionskrankheiten können mit einer Vier-Tage-Woche gut abgefangen werden. Elternbeiträge sollen reduziert werden Der Träger bietet darüber hinaus für den Maßnahmenzeitraum eine Vertragsanpassung und damit eine Reduzierung der Elternbeiträge sowie die anteilige Erstattung des Verpflegungsbeitrages an, um einen finanziellen Ausgleich für Familien zu schaffen.“ Wie die Eltern auf die Maßnahme tatsächlich reagieren, konnten oder mochten weder der Bezirksverband in Bielefeld noch die Erzieherinnen vor Ort verraten. Der Personalmangel in der Einrichtung habe nichts mit dem laufenden Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung des AWO-Bezirksverbandes OWL zu tun, wie Jessica Schütte betont. Vielmehr sei dies ein flächendeckendes strukturelles Problem, insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels, der alle freien Träger schon seit längerem beschäftige. &bdquo;Als Familienzentrum im Ortsteil Spradow wünschen wir uns von der Landespolitik endlich Anerkennung und weitreichend finanzielle Anpassung, den Ausbau und die vollständige Finanzierung der Ausbildung. Nur so können wir vollumfänglich arbeiten und die Bildungsstandards des Landes NRW sowie die AWO-Leitlinien hier vor Ort kontinuierlich voll erfüllen“, so das Leitungsteam. Fast 100 Kinder in der Einrichtung Ab dem 5. Februar gilt in Spradow bis auf Weiteres die Vier-Tage-Woche. Ganze sechs Fachkraft-Stellen und eine Ergänzungskraft-Stelle jeweils in Voll-/Teilzeit sind dann unbesetzt. Eine Kollegin aus Kirchlengern-Südlengern wird für den Maßnahmenzeitraum zur Unterstützung in Spradow eingesetzt. &bdquo;Sobald die vakanten Stellen besetzt sind, steht der Rückkehr in den regulären Betrieb an fünf Wochentagen nichts mehr im Wege“, erklärt Jessica Schütte. Zu einem möglichen Zeitpunkt macht die AWO keine Angaben. In der Kindertagesstätte werden derzeit bis zu 98 Kinder im Alter von einem halben Jahr bis sechs Jahren von zwei Kolleginnen im Leitungs-Sharing, zehn Fachkräften und einer Ergänzungskraft betreut. Zusätzlich sind in der Einrichtung eine FOS-Praktikantin, eine FSJ-lerin, eine Hauswirtschaftskraft, eine Hauswirtschaftsassistenz, ein Kitahelfer und eine Team-Assistenz tätig.

Meistgelesen