Spielhalle am Bünder Autohof nach NW-Recherche geschlossen

Bünde. Das Prüfverfahren zu den Spielhallen am Autohof läuft aktuell noch. Trotzdem hat sich die Harlekin Spiel- und Unterhaltungsautomaten GmbH dazu entschieden, einen der beiden Standorte dort zu schließen. Die Zahl der Spielautomaten an einer der größten Spielhallen NRWs reduziert sich dadurch erheblich. Das teilt das Unternehmen auf Nachfrage der Neuen Westfälischen mit. Ein kurzer Rückblick: Im Sommer des vergangenen Jahres zeigte eine NW-Recherche, dass mehrere gesetzliche Vorgaben am Autohof nicht umgesetzt wurden. Das Glücksspielrecht war 2021 auf Bundes- und Landesebene verschärft worden. In Bünde gab es dennoch einen verbotenen Geldautomaten mitten im Kasino-Gebäude. Zudem waren die Spielhallen trotz vorgegebener Sperrzeit durchgehend geöffnet und mit mehr als 100 Spielautomaten mehr als doppelt so groß wie erlaubt. Ein Branchen-Konkurrent hatte den Betreibern am Autohof vorgeworfen, &bdquo;vorgebliche Bistrokonzessionen“ zu betreiben, um noch mehr Automaten aufstellen zu können. Der Geldautomat wurde erst nach einer Anfrage der NW bei der Stadt Bünde stillgelegt. Nachdem sich das Landes-Innenministerium in den Fall eingeschaltet hatte, verzichtete die Harlekin Spiel- und Unterhaltungsautomaten GmbH freiwillig darauf, weiterhin 24 Stunden geöffnet zu sein. Für die langen Öffnungszeiten hatte der Betreiber eine Sondergenehmigung der Stadt Bünde gehabt. Kurze Zeit später wurde am Autohof dann aber ein &bdquo;24-Stunden-Grand-Bistro“ betrieben. Ein Besuch vor Ort ließ Zweifel aufkommen, ob das rechtens ist. &bdquo;So, wie Sie es mir schildern, ist es ausgesprochen unwahrscheinlich, dass es sich wirklich um ein Bistro handelt. Es sieht eher so aus, als ob da eine Spielhalle als Bistro getarnt ist“, sagte damals Verena Küpperbusch, Leiterin der Landesfachstelle für Glücksspielsucht, gegenüber der NW. Für jeden Geldautomaten gültige Erlaubnis Für die Bistros am Autohof kommt nun das Aus – zusammen mit einem großen Teil der Automaten. &bdquo;Seit 1. November wird der Autohof 13 noch mit 36 Automaten betrieben“, sagt David Reinheckel, Geschäftsführer bei der Harlekin Spiel- u. Unterhaltungsautomaten Betriebs GmbH, auf Nachfrage der NW. Der gegenüberliegende Autohof 11 sei ganz geschlossen. &bdquo;Die Bistros wurden schon davor geschlossen“, sagt Reinheckel. 36 Spielautomaten sind das aktuell erlaubte Maximum in NRW. Reinheckel betont, dass es für jeden Geldautomaten eine gültige Erlaubnis gegeben habe. Das Prüfverfahren als solches ist noch nicht abgeschlossen. Die Stadt Bünde verweist nach einigen Tagen Wartezeit auf das Innenministerium des Landes NRW. Das Ministerium weist bei mehreren Punkten darauf hin, dass es wegen dem laufenden Verfahren momentan keine Auskünfte geben könnte. Teilt aber mit, dass die Spielautomaten in den Bistros abgebaut wurden. Schon im Juni hatte das Ministerium mitgeteilt, dass es &bdquo;erhebliche Bedenken gegen die erteilten Bistrokonzessionen“ am Autohof gebe und dass &bdquo;der Weiterbetrieb von Spielautomaten als ’24-Stunden-Grand-Bistro’ nach neuem Recht nicht zulässig“ sei. Zur Zahl der Automaten schreibt die Behörde nun: &bdquo;Die Stadt Bünde beabsichtigt weiterhin, die erteilten Erlaubnisse aufzuheben, da der Betrieb in seiner aktuellen Form nicht mehr den inzwischen geltenden rechtlichen Vorgaben entspricht.“ Dem ist der Betreiber nun zuvorgekommen. Auf Nachfrage zu den Gründen für die Entscheidung sagt Reinheckel nun, diese sei &bdquo;im Vorgriff auf das Verfahrensende aus betriebswirtschaftlichen Gründen getroffen“ worden. Es habe einen &bdquo;runden Tisch“ mit den Behörden gegeben. Bei einigen Nachfragen, unter anderem, warum die aktuellen Schritte nicht früher getroffen wurden, verweist Reinheckel auf eine Verschwiegenheitsklausel, wegen der er nicht ins Detail gehen könne. Es wird Entlassungen geben Wie geht es nun am Autohof weiter? Man sei bestrebt, &bdquo;das ganzheitliche Konzept weiterzubetreiben“, sagt Reinheckel. Denn an die Spielhallen angrenzend liegt weiter das Red Bowl. Zudem solle es in dem verbliebenen Gebäude weiterhin Angebote wie Billard oder Snooker geben. Für die weitere Nutzung der geschlossenen Hallen werde nun ein neues Konzept gesucht. Interessenten könnten sich an das Personal vor Ort oder per E-Mail an die Harlekin Spiel- und Unterhaltungsautomaten GmbH wenden. Für die verbliebenen Automaten habe die Harlekin &bdquo;Konzessionen bis 2028“, sagt Reinheckel. Ferner würden die zwei Teams aus den zwei Glücksspiel-Standorten zusammengelegt. &bdquo;Wir haben versucht, es zu vermeiden, aber es wird Entlassungen geben“, sagt Reinheckel. Zur Harlekin Spiel- und Unterhaltungsautomaten GmbH aus dem bayerischen Waldbrunn gehören laut eigenen Angaben circa 40 Unternehmen.

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