Millionen-Projekt: Erste Remise-Mieter ziehen in Bünde im Juni ein

Bünde. Wilhelm Mormann lässt es sich nicht nehmen, die Fortschritte auf der Baustelle der ehemaligen Druckerei Rahning in Spradow selbst zu präsentieren. Seit etwa zwei Jahren baut der Investor mit seinem Unternehmen &bdquo;Cobus Concept“ die ehemalige Industriebrache in eine moderne Immobilie um. Einige von Mormanns Ideen sind bereits umgesetzt, weitere Projekte auf dem Gelände gehen so langsam in den Endspurt. Schon bald soll das &bdquo;Leuchtturmprojekt“ des Unternehmens fertig sein. Doch was ist seit den ersten Arbeiten vor etwa zwei Jahren in der Remise Bünde, wie Mormann das Projekt genannt hat, passiert? In einem Hallenteil, der vom Investor als &bdquo;Mobile one“ bezeichnet wird, stehen mittlerweile mehr als 100 Oldtimer, Sportwagen, Wohnmobile und Motorräder. Kunden können ihre Liebhaberstücke in der modernisierten Immobilie sauber und trocken einschließen – und mit Hilfe einer App auf dem Smartphone jederzeit herausfahren. Für die Sicherheit ist auch gesorgt. Unter anderem wird ein modernes Kamerasystem eingesetzt, damit Unbekannte keinen Zugang zu den Auto-Schätzchen haben. Die Idee zum Projekt &bdquo;Mobile one“ ist Mormann gekommen, als er während der Corona-Zeit einen sicheren Stellplatz für sein eigenes Wohnmobil gesucht hat. Später kommt ihm der Gedanke, auch Plätze für Sportwagen und Oldtimer anzubieten. Letztere machen mittlerweile den größten Anteil der abgestellten Fahrzeuge aus. &bdquo;Allein ein Kunde hat gleich zehn Stellplätze gemietet“, sagt Projektleiter Sven Unger. Die Fahrzeuge können auf Wunsch per Hebebühne mittlerweile auf einer zweiten Ebene geparkt werden, um den begrenzten Platz noch besser auszunutzen. Passend zum Angebot hat sich auf dem Gelände an der Zimmerstraße mittlerweile der Autoaufbereiter &bdquo;Artmic“ aus Kirchlengern eingemietet. &bdquo;Das ist eine super Ergänzung“, sagt Mormann. Viele Unternehmen kommen nue nach Bünde Im Gebäude gegenüber wuseln aktuell noch Arbeiter durch die verschiedenen Gänge und Räume. Dort sind unter anderem Büros vorgesehen, die eine Größe von 25 bis 35 Quadratmetern haben. &bdquo;9 der 18 Räume sind bereits vermietet“, sagt Mormann, während er über die Baustelle spaziert. Anfang Juni sollen die ersten Mieter, die aus verschiedenen Branchen kommen, in die Remise einziehen. Bei einem Großteil der Kunden handelt es sich um Unternehmen und Dienstleister, die bisher noch keinen Standort in Bünde hatten. Darunter sei auch ein Handelsunternehmen für die Küchenindustrie aus Dänemark, berichtet Unger. Weiter geht die Tour ins Untergeschoss. Wie exklusiv berichtet, wird ein Großteil der Fläche künftig vom Online-Supermarkt &bdquo;Picnic“ genutzt. Der Bereich werde &bdquo;schlüsselfertig“ an das Start-up übergeben, sagt Mormann. Von der Remise aus sollen etwa 30 Elektrofahrzeuge von Picnic die Kunden im Umkreis mit Lebensmitteln beliefern. Der Strom dafür kommt unter anderem aus einer 3.500 Quadratmeter großen Photovoltaikanlage. Anschließend geht es in die sogenannte Sheddach-Halle. Dort soll ein Event-Center mit einer Fläche zwischen 800 und 1.000 Quadratmetern entstehen, das für Feiern oder Veranstaltungen genutzt werden kann. Dafür wird auch moderne Event-Technik wie Licht- und Tonanlagen installiert. Mormanns Unternehmen hat dort selbst schon das 30-jährige Bestehen gefeiert. Künftig kann der Bereich von Firmen oder Privatleuten vermietet werden. Dabei kann die Halle mit Hilfe von Vorhängen passend auf jede Größe eingeteilt werden. &bdquo;Doppelvermietungen soll es aber nicht geben“, sagt Mormann. Gastronom wird noch gesucht Zum Konzept der Remise gehört auch ein Restaurant. Mit einem Interessenten hat es in der Vergangenheit bereits gute Gespräche gegeben. Doch die Pläne mit dem möglichen Betreiber haben sich zerschlagen. &bdquo;Der Interessent ist eingeknickt“, sagt Mormann. Er sucht weiterhin einen Gastronomen, der das Restaurant mit einer Gesamtfläche von etwa 420 Quadratmetern betreiben möchte. In Sachen Energieversorgung geht man in der Remise Bünde ganz neue Wege. Wärme im Winter und Kälte im Sommer werden mit einem Eisspeicher, einem in den Boden unter dem Parkplatz eingelassenen Wasserspeicher mit einem Fassungsvermögen von etwa einer Million Litern erzeugt. Die Technik hat einen Durchmesser von 14 Metern und eine Tiefe von 5 Metern. &bdquo;Damit besitzt die Remise ein weiteres ökologisches Highlight“, sagt Mormann. Im Eisspeicher befinden sich mehrere 100 Meter Rohre, welche das Wasser aus dem Eisspeicher zur Sole-Wasser-Wärmepumpe befördern und damit die Klimatisierung (warm und kalt) jederzeit gewährleisten. Durch diese Art der Gebäudeklimatisierung werden im Gegensatz zu herkömmlichen Klimaanlagen keine umweltschädlichen Gase oder Kühlmittel eingesetzt.

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