Zu laut? Anwohner wollen Veranstaltungen in Bünder Park verhindern

Bünde. Der Steinmeisterpark ist ein schönes Fleckchen Grün inmitten der Stadt. Veranstaltungen finden dort verstärkt, allerdings erst seit einigen Jahren statt. Seitdem gibt es auch Beschwerden von Anwohnern, die sich davon gestört fühlen. Eine Petition hat jetzt Folgen für die Stadt: Sie muss beweisen, dass die Veranstaltungen nicht zu laut und zumutbar sind. Fällt ein entsprechendes Gutachten anders aus, dürften keine Veranstaltungen mehr stattfinden. Dabei war der Steinmeisterpark erst vor wenigen Jahren aus seinem Dornröschenschlaf geweckt worden. &bdquo;Der Wunsch, den Steinmeisterpark zu beleben, kam von den Bürgern“, sagt Bürgermeisterin Susanne Rutenkröger in der Rückschau. Schon seit 20 Jahren findet dort das Kinderfest statt. Größeren Aufschwung bekam der Steinmeisterpark als Veranstaltungsort mit einem ersten Public-Viewing zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Schnell mauserte sich das Angebot zum Erfolg, zu Welt- und auch Europameisterschaft strömten die Besucher nun regelmäßig in den Park, um das Angebot wahrzunehmen. Aber erst zehn Jahre später, im Sommer 2016, startete &bdquo;Sport im Park“ mit einem Angebot der vier Vereine Bünder Turnverein Westfalia (BTW), Turngemeinde (TG) Ennigloh, Bünder Fahrradclub (ADFC) sowie Kanu- und Segelclub (KSCB). Beschwerden nahmen seit 2010 zu Neben den eigentlichen Veranstaltungen schrieb auch damals schon die NW, dass es zum Public-Viewing regelmäßig Beschwerden von Anwohnern über die Lautstärke gegeben hat. Laut Zeitungsarchiv nahmen die deutlich mit der Fußballweltmeisterschaft 2010 zu. Deutschland schaffte es immerhin bis ins Halbfinale. Es wurden also viele Partien übertragen. Zuletzt kam es sowohl bei Festen als auch bei Sportveranstaltungen immer wieder zu Beschwerden. Bemängelt wurde unter anderem ein Zumba-Kurs, dessen Musik zu laut sei. Auch deswegen hatte schon damals das Stadtmarketing immer wieder die Lautstärke bei Veranstaltungen kontrolliert. &bdquo;Wir nehmen die Beschwerden ernst“, hatte Ralf Grund vom Stadtmarketing gegenüber der NW betont. Mit einem Messgerät war er regelmäßig an Bismarck-Straße und Nording unterwegs und kontrollierte die Lautstärke. 2019 lud der damalige Bürgermeister Wolfgang Koch die Anwohner noch vor dem &bdquo;Sommer im Park“ zum Austausch ein. Rund 40 Personen nutzten die Gelegenheit, mit dem Stadtoberhaupt über ihre Probleme und Sichtweisen zu diskutieren. &bdquo;Während sich der eine Teil der Anwesenden über zu laute Musik beklagte, zeigten sich die anderen erfreut über die Aktionen, die den Steinmeisterpark beleben“, hieß es damals im NW-Artikel. &bdquo;Wir freuen uns, dass durch die vielen Angebote die Stadt aufgewertet und Alt und Jung die Möglichkeit geboten wird, ihre Freizeit hier zu verbringen“, sei die Resonanz vieler Gesprächsteilnehmer gewesen. Lärmpegelmessungen hätten zudem ergeben, dass sich die Lautstärke der Veranstaltungen im gesetzlichen Rahmen befunden haben. Dies solle natürlich auch in Zukunft geschehen. Gutachten soll für Klarheit sorgen Das hat einigen Anwohner aber offenbar nicht gereicht. Ein weiteres Gutachten muss jetzt für Klarheit sorgen. Das hatte die Stadt sowieso in Auftrag geben müssen, weil es mitsamt Neubau des Freibads und Umgestaltung des Sportareals nötig war. Das Freibad stand dabei zunächst im Fokus, um den Neubau rechtssicher an Ort und Stelle durchzuführen. Jetzt folgen weitere Gutachten. Denn: &bdquo;Der Bereich muss insgesamt betrachtet werden“, sagt Susanne Rutenkröger. Allerdings sieht sie auch, dass Anwohner in der Innenstadt schon ab und zu mit einer Veranstaltung leben müssen. &bdquo;Wir müssen eine Balance finden“, sagt sie. Darum seien aufgrund der Beschwerden schon 2019 die Veranstaltungen zurückgefahren worden. Immerhin: Einsätze aufgrund von Lärmbelästigung habe es weder vom Ordnungsamt noch von der Polizei gegeben. &bdquo;Die meisten Veranstaltungen finden auch tagsüber statt“, argumentiert sie. Wenn es nach ihr geht, soll es grundsätzlich auch weiterhin Veranstaltungen im Steinmeisterpark geben. Ein Gutachten soll nun Klarheit bringen, was die Stadt darf und was nicht.

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