Kampf gegen den Krach an der A30 in Bünde geht weiter

Bünde. Wie es sich anhört, nur wenige Meter entfernt von einer viel befahrenen Autobahn zu leben, davon kann Bodo Meier ein Lied singen. Fast im Sekundentakt rasen Autos oder Lastwagen nur knapp am Haus des Bünders vorbei. Gemütlich im Garten sitzen und grillen, das ist bei den Meiers kaum möglich. Um zumindest im Haus etwas Ruhe zu haben, hat er Fenster mit Schallschutz einbauen lassen. &bdquo;Dreifach verglast“, sagt er. Bei Hitze ist aber auch das keine Lösung. &bdquo;Mit offenem Fenster kann man im Sommer nachts nicht schlafen.“ Mittlerweile seit mehr als vier Jahrzehnten engagiert sich der Bünder für einen besseren Lärmschutz im Bereich Ahle – und stieß mit seinen Forderungen lange auf taube Ohren. Dabei wohnt er an einem der wohl lautesten Orte in Bünde. &bdquo;Wir haben die Lautstärke schon mal messen lassen“, sagt Meier. Als Ergebnis kamen Werte um die 80 Dezibel heraus. Ab 60 Dezibel sprechen Experten bereits von Stresssymptomen, die krank machen. Ein Kampf über vier Jahrzehnte Gehört wurde Meier endlich Anfang 2022: Im März überbrachten der Landtagsabgeordnete Christian Obrok und der Bundestagsabgeordnete Stefan Schwartze (beide SPD) dem Ahler die frohe Botschaft, dass eine Erhöhung der Lärmschutzwand an der Nordseite der Autobahn 30 geplant ist. &bdquo;Die Lärmschutzwand wird um 1,70 Meter auf 4,50 erhöht“, sagte Schwartze im Frühjahr. Einen Termin zum Baubeginn konnte der Bundestagsabgeordnete damals aber noch nicht nennen. Bodo Meier zeigte sich dennoch vorsichtig optimistisch. &bdquo;Wir sind erst auf der Zielgraden, wenn die Bauarbeiten zu Ende sind“, sagte der Bünder, der seit 1979 und damit seit mehr als vier Jahrzehnten für eine solche Maßnahme kämpft. Hoffnung, vom Lärm endlich etwas erlöst zu werden, kam bei Bodo Meier am 17. September auf. Bauarbeiten in der NW angekündigt Die Neue Westfälische kündigte an diesem Tag einige Bauarbeiten und Einschränkungen auf den Fahrbahnen an. Hintergrund waren Lärmschutzmaßnahmen an der A30. Die schlechte Nachricht für Bodo Meier und die lärmgeplagten Anwohner in Ahle: Diese Bauarbeiten waren aber nicht für den Autobahnbereich in Bünde vorgesehen, sondern im Bereich Melle-Gesmold geplant. Bodo Meier und seine Mitstreiter waren aufgeschreckt. &bdquo;Wann soll es in Ahle endlich losgehen?“, war die Frage. Der Bünder formulierte ein Schreiben an die zuständige Autobahn GmbH des Bundes. &bdquo;Wie lange sollen wir noch warten? Sind wir ein vergessenes Dorf oder Bürger dritter Klasse?“, fragte Meier in seinem Schriftstück. Er mahnt einen dringenden Handlungsbedarf an und stellt fest, dass die Belästigung bei kräftigen Südwestwinden besonders intensiv ist. Bodo Meier hatte sein Schreiben per Einschreiben mit Rückschein nach Berlin an die Autobahn GmbH gesandt und als Kopie an den Bundestagsabgeordneten Stefan Schwartze, Landrat Jürgen Müller, Bürgermeisterin Susanne Rutenkröger und den stellvertretenden Bürgermeister Ulf Dreier (alle SPD) geschickt. Nach einer Recherche der Neuen Westfälischen steht der Bau der Lärmschutzmaßnahme bei Melle-Gesmold nicht im Zusammenhang mit den Bauplänen in Bünde-Ahle. In Melle-Gesmold wird das Projekt von der Außenstelle Osnabrück der Autobahn GmbH des Bundes betreut. Der Pläne der Lärmschutzwand in Ahle liegen jedoch bei der Außenstelle in Hamm. Ankündigung stößt nicht auf Gegenliebe Bodo Meiers Kritik zur Verzögerung scheint berechtigt, denn einen schnellen Baubeginn wird es im hiesigen Autobahnbereich vorerst wohl nicht geben. &bdquo;Der aktuelle Zeitplan sieht derzeit vor, dass die Objekt- und Tragwerksplanung für die Lärmschutzwand sowie das Bodengutachten Anfang 2023 an Ingenieurbüros vergeben werden sollen. Die Bauausführung ist zur Zeit für das Jahr 2024 geplant“, schreibt Mirko Heuping von der Autobahn GmbH des Bundes. Diese Antwort stößt bei Bodo Meier naturgemäß auf wenig Gegenliebe. Zu groß war die Hoffnung nach der Zusage im März, dass nun auch im Bereich Ahle endlich die Bagger rollen und die Lärmschutzwand errichtet wird. Der Bünder gibt sich aber auch nach vier Jahrzehnten Kampf gegen Lärm von der Autobahn weiter kämpferisch. &bdquo;Die werden uns nicht los. Allein schon wegen der gesenkten Grenzwerte beim Krach machen wir weiter“, sagte Bodo Meier.

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