Offizielle Vorstellung: Das ist der neue Polizei-Chef in Bünde

Bünde. Schon vor drei Monaten hat Steven Haydon sein neues Büro in der Polizeiwache an der Wittekindstraße bezogen. Die offizielle Vorstellung fand erst jetzt statt – nach einer &bdquo;Bewährungszeit“, wie er selbst sagt, denn einen solch wichtigen Dienstposten nimmt man nicht einfach so an. &bdquo;Ich wollte mir das erst ansehen“, sagt der 55-Jährige, der mit der Ernennung zum Wachleiter auch den fünften silbernen Stern bekam und zum Ersten Polizeihauptkommissar befördert wurde. Haydon ist damit für die Polizeikräfte im Nordkreis zuständig und für die Sicherheit von 58 Prozent der Bürger im Kreis Herford. Wenn der Landrat und der Polizeidirektor aus Herford zu Besuch kommen, dann hat das meistens etwas Gutes. Für Landrat Jürgen Müller, der gleichzeitig Dienstherr der Polizei im Kreis Herford ist, ist Steven Haydon der Wunschkandidat für den Dienstposten gewesen. Für Polizeidirektor Andreas Brings ist der Wechsel zunächst mal ein großer Verlust. &bdquo;Ich musste meine rechte Hand hergeben“, sagte Brings bei der offiziellen Vorstellung des neuen Wachleiters. Haydon war zuvor fast drei Jahre Leiter der Führungsstelle der Direktion Gefahrenabwehr- und Einsatzangelegenheiten in Herford und damit der engste Mitarbeiter des Polizeidirektors. Berufsstart beim damaligen Bundesgrenzschutz Doch die Freude überwiegt auch bei dem höchsten Polizeioffizier im Kreis Herford, der Haydon als &bdquo;richtigen Mann auf der Stelle“ sieht – &bdquo;besonders für den Fall, dass der SV Rödinghausen vielleicht auch mal noch eine Klasse höher spielt und Heimspiele auch bei der Polizei fest eingeplant werden müssen“, sagte Brings mit einem Schmunzeln. Beide, Landrat wie auch Polizeidirektor, schätzen an Steven Haydon seine &bdquo;klare Haltung gegenüber Vorgesetzten und seine gleichzeitige Loyalität, selbst wenn er völlig anderer Meinung“ sei. Steven Haydon fing vor 38 Jahren beim damaligen Bundesgrenzschutz an – zunächst in der Lüneburger Heide und später in Gifhorn. 1990 wechselte er zur Polizei NRW, wo er seinen Dienst in Köln und Wuppertal versah. Sein Studium versah er von 1994 bis 1997 an der Fachhochschule Bielefeld, bevor er bis 2002 Wachdienstführer und danach bis 2009 Dienstgruppenleiter in Bünde wurde. Danach folgten sieben Jahre in ähnlichen Positionen in Herford. Von 2016 bis 2019 leitete Haydon die Pressestelle und fungierte als Pressesprecher der Kreispolizeibehörde, bevor er direkt beim Polizeidirektor die Leitung der Führungsstelle übernahm und schließlich im März die Verantwortung über die Polizeiwache Nord in Bünde übernahm. Wie Haydon selbst sagt, habe er in Bünde viele sehr motivierte Kollegen vorgefunden. Wenn man ihn danach fragt, was er verändern möchte, spricht er nicht von Veränderungen, sondern allenfalls von einer &bdquo;punktuellen Optimierung“. "Vermitteln, dass wir in einem sicheren Landkreis leben" Als wichtigsten Teil seiner bisherigen 38 Dienstjahre habe er immer den Kontakt zum Bürger gesehen – besonders im Streifendienst. Allerdings hat er aufgrund seiner Erfahrung auch einen Einblick darin, wie sich der Polizeidienst in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat. &bdquo;Die Gesellschaft hat sich verändert und es hat eine Verrohung stattgefunden. Die gab es zum Teil aber auch schon damals. Heute ist durch die sozialen Netzwerke aber jeder in der Lage, Nachrichten selbst weiträumig zu verbreiten. So kommt es dann vor, dass ein Polizeibeamter immer damit rechnen muss, von einem Passanten gefilmt und ins Netz gestellt zu werden“, so Haydon. Polizeidirektor Andreas Brings fügt an: &bdquo;Und diese Handyvideos sind schnell um die Szenen gekürzt, die man nicht zeigen will.“ Dadurch stünde die Polizei oft auch zu Unrecht in der Kritik, weil ein falsches Bild vermittelt werde. Und die eigenen Bodycams der Beamten selbst dürfen erst eingeschaltet werden, wenn eine unmittelbare Gefahrensituation droht – oft zu spät. Steven Haydon ist als neuer Wachleiter in Bünde aber auch Bindeglied zwischen Polizei, den kommunalen Ordnungsdiensten und den Bürgern. &bdquo;Die Bürger haben unsere volle Aufmerksamkeit verdient und wir müssen ihnen vermitteln, dass wir hier in einem sicheren Landkreis leben“, so Haydon.

Meistgelesen