Update: Protest gegen die Bünder "Spaziergänger" wird lauter

Bünde. Die Stimmen gegen die so genannten &bdquo;Spaziergänger“, die seit einigen Wochen immer montags durch die Innenstadt marschieren, werden lauter. Diesmal haben sich etwa 250 Menschen in der Eschstraße versammelt, um gegen die Gegner der Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Es sind damit noch einmal mehr Teilnehmer als in der Woche zuvor. Zeitgleich treffen sich aber nur wenige Meter entfernt am Bünder Rathaus die &bdquo;Spaziergänger“. Aus den anfänglich etwa 100 Menschen, die sich dort gegen 18 Uhr versammeln, werden am Ende 250 Teilnehmer. Die Polizei, die in dem Treffen eine Versammlung sieht, greift diesmal früh ein. &bdquo;Wir haben am Rathaus eine Anordnung verlesen“, sagt Polizeisprecher Uwe Maser. Die Beamten fordern die Gruppe auf, einen Versammlungsleiter zu benennen. Doch niemand habe sich gemeldet. &bdquo;Letztendlich müssen wir aber auch dann eine Versammlung ermöglichen, weil es ein hohes Rechtsgut ist“, sagt der Polizeisprecher. Journalist als "Ratte" beschimpft Der Zug der &bdquo;Spaziergänger“ zieht anschließend rund um die Bünder Innenstadt. Nachdem sie an der Bismarckstraße abbiegen, geht die Gruppe weiter in Richtung Marktgymnasium. Dabei wird der Verkehr am Kreisel vor der Polizeiwache und auch an der Kreuzung Wittekindstraße/Klinkstraße durch die Menschenmenge aufgehalten. Die Demonstration bleibt weitestgehend friedlich. Vertretern der Presse werden jedoch Beschimpfungen wie &bdquo;Ratte“ zugerufen. Ein Journalist dieser Zeitung wird zudem angerempelt. Zeitgleich hören etwa 250 Demonstranten den Reden in der Eschstraße zu. Neben Politikern wie Martin Lohrie (FDP) und Christina Meyer (Die PARTEI) sprechen dort auch der katholische Seelsorger Ulrich Martinschledde und Oliver Ritzmann, der Vorsitzende des BTW Bünde. Der BTW sei als Breitensportverein unpolitisch und überparteilich, sagt Ritzmann. &bdquo;Corona betrifft uns aber alle. Und das ist der Grund, warum ich hier als Vorsitzender eine Rede halte“, sagt er.Protest mit Kerze: "Das ist zu einfach" Seit Monaten könne der Vereinsbetrieb nicht so durchgeführt werden, wie man es sich wünsche. &bdquo;Wir setzen aber die Regeln um, damit wir das Vereinsleben aufrechterhalten und unsere Mitglieder weiter Sport treiben können.“ Die Regeln seien aufgestellt worden, um uns als Gesellschaft zu schützen, wirbt er um Verständnis.Ritzmann erklärt jedoch auch, dass er die Nase voll habe. &bdquo;Damit meine ich nicht die Regeln, auch nicht die Spaziergänger, sondern Corona. Als BTW möchten wir unseren Mitgliedern wieder das Sportangebot unterbreiten, was sie von uns erwarten. Aber dafür braucht es Lösungen. Mit einer Kerze in der Hand durch die Stadt zu gehen und gegen etwas zu sein, das ist einfach“, sagt er mit Blick auf die &bdquo;Spaziergänger“.Nächste Demo geplant Dann übernimmt Ulrich Martinschledde das Mikrofon. &bdquo;Ich stehe aus voller Überzeugung hier, weil ich den rechten Rattenfängern nicht unsere Innenstadt überlassen will“, sagt der katholische Seelsorger. Er habe seit Beginn der Pandemie einige Menschen beerdigen müssen, die aufgrund von Corona gestorben seien. &bdquo;Und ja, meistens waren es ältere Menschen, die einige Jahre später gestorben wären. Aber die trauernden Angehörigen hätten die Jahre noch gern mit ihnen verbracht“, sagt Martinschledde. Spätestens am kommenden Montag werden sich Demonstranten und &bdquo;Spaziergänger“ wiedersehen. Thorsten Beuß (Linkspartei) möchte eine erneute Kundgebung für den 24. Januar anmelden. Dann sollen Bündes CDU-Chef Martin Schuster, Bürgermeisterin Susanne Ruternkröger und Pastor Sieghard Flömer zu den Teilnehmern sprechen.

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