AfD-Erfolg im Bünder Land: Kreisweit beste Ergebnisse

Bünde. Große Überraschungen abseits des Bundestrends hat die Elsestadt in diesem Jahr bei der Bundestagswahl nicht zu bieten. Es sind eher die kleinen Abweichungen, auf die sich ein Blick lohnt. Insgesamt durften in Bünde 34.564 Bürgerinnen und Bürger an der Bundestagswahl teilnehmen. Und 25.820 Menschen (72,63 Prozent) haben dieses Recht auch in Anspruch genommen. Damit liegt Bünde knapp unter dem Schnitt der bundesweiten Wahlbeteiligung von 76,6 Prozent. Offenbar war auch die Briefwahl sehr beliebt. Immerhin war Bünde am Sonntagabend die Stadt im Wahlkreis 133, auf deren Auszählung am längsten gewartet werden musste. Die letzten beiden Briefwahlbezirke wurden erst gegen 23.30 Uhr als ausgezählt gemeldet. Auch damit folgt Bünde einem bundesweiten Trend: Immer mehr Menschen in Deutschland nehmen per Briefwahl teil. Ein Grund hierfür ist die Corona-Pandemie. Um das Ansteckungsrisiko zu senken, entscheiden sich viele für die Briefwahl. Die beiden "Großen" In Bünde bleibt die SPD – wie auch im gesamten Wahlkreis – stärkste Kraft bei den Erst- und auch bei den Zweitstimmen. Bei den Direktkandidaten konnte Stefan Schwartze nicht ganz das Ergebnis der vergangenen Wahl in Bünde erreichen und liegt mit 102 Stimmen hinter der Bundestagswahl von 2017. Die meisten Stimmen erhielt Schwartze im Stadtteil Holsen (Grundschule Holsen II 41,97 Prozent, Grundschule Holsen I 39,72 Prozent) und von vielen Briefwählern. In allen fünf Briefwahlbezirken konnte Stefan Schwartze die meisten Wähler von sich überzeugen. Die CDU verlor dagegen deutlich – sowohl bei der Erst-, als auch bei der Zweitstimme (siehe Infobox). Stärkster Stimmbezirk waren bei den Zweitstimmen Rathaus/Bürgerbüro (26,2 Prozent) und Grundschule Spradow II (25,3 Prozent). So gehts den "Kleinen" Ein anderer Bundestrend macht sich in Bünde nur wenig bemerkbar: Die AfD hat im kreisweiten Vergleich in Kirchlengern die meisten Wähler (10,5 Prozent, Erst- und Zweitstimme), Bünde folgt auf Platz zwei mit 10,2 Prozent. Das ist zwar ein Verlust, der liegt bei der Erststimme aber lediglich bei 0,9 Prozent und bei der Zweitstimme bei 1,6 Prozentpunkten (bundesweit -2,3 Prozent). Das höchste Ergebnis erzielte die Partei bei den Zweitstimmen im Wahlbezirk Hüffen-Pestalozzischule mit 21,1 Prozent, gefolgt von der Grundschule Spradow I (18 Prozent). Am schlechtesten Schnitt die Partei bei den Briefwählern ab und erhielt dort zwischen 5 und 7 Prozent der Stimmen. Die FDP hat bei dieser Wahl deutlich zugelegt und verzeichnet besonders in der Innenstadt hohen Zuspruch. In Ennigloh votierten bei den Zweitstimmen 13,5 Prozent der Wähler im Bezirk Erich-Gutenberg-Berufskolleg für die Partei sowie 12,8 Prozent im Rathaus/Bürgerbüro. Das niedrigste Ergebnis erhielten die Liberalen im Bezirk Evangelische Stadtmission mit 8,8 Prozent. Im selben Wahllokal konnten auch die Grünen nur wenig Wählerinnen und Wähler von sich überzeugen und erhielten 7,7 Prozent der Stimmen. In Dünne und Ennigloh konnten sie hingegen deutlich zulegen und bekamen bei den Zweitstimmen jeweils 15,8 (Grundschule Dünne II) und 15,3 Prozent (Erich-Gutenberg-Berufskolleg). Stadtweit legten sie um 6,5 Prozentpunkte auf 13 Prozent zu. Deutlich zulegen konnten in diesem Jahr auch die &bdquo;anderen“ Parteien – nicht nur auf Bundesebene. Während die Kleinstparteien deutschlandweit 8,7 Prozent einsacken konnten, steigt die Zahl in der Elsestadt auf 6,3 Prozent und hat sich in etwa verdoppelt. Allerdings nahmen 2017 auch 21 Parteien an der Bundestagswahl teil, in diesem Jahr waren es 47.

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