Auch wegen Corona: Bekanntes Bünder Hotel steht zum Verkauf

Bünde. Das Telefon klingelt, als Tobias Brinkmeier an der Rezeption des Hotels Handelshof sitzt. Als alle Formalitäten erledigt sind macht der Hotelier die Buchungsunterlagen fertig. Langsam kehrt der Alltag in den Betrieb an der Bahnhofstraße zurück. Doch lange will Tobias Brinkmeier, der das Hotel gemeinsam mit seinem Partner Stefan betreibt, die Geschäfte nicht mehr führen. Die Brinkmeiers haben einen Immobilienmakler beauftragt, den Handelshof zu verkaufen. Die Corona-Pandemie hat die Situation der beiden Hoteliers in den vergangenen Monaten natürlich beeinflusst. Weil die Kulturszene stillstand und auch berufliche Reisen ausblieben, war es im Handelshof lange ruhig. Nur wenige Gäste übernachteten im Haus an der Bahnhofstraße, auf etwa 90 Prozent der üblichen Buchungen mussten die Brinkmeiers verzichten. Die Pandemie sei aber nicht der Hauptgrund, warum sich die Brinkmeiers nach mehr als einem Jahrzehnt aus dem Handelshof zurückziehen möchten. "Wir verkaufen, weil wir es wollen. Und nicht weil wir es müssen", stellt Tobias Brinkmeier im NW-Gespräch klar. Nach zwölf Jahren sei es jetzt an der Zeit, mal etwas Neues auszuprobieren, sagt er. 19 Zimmer mit 33 Betten Die Hoteliers hatten die Immobilie, die über 19 Zimmer mit 33 Betten verfügt, vor zwölf Jahren von Hannelore Hobel erworben und in der Vergangenheit mit viel Aufwand renoviert. "Wir haben damals bei Null angefangen", sagt Brinkmeier. Zuvor habe der Charme der 1980er-Jahre über dem Gebäude gelegen. Zuletzt haben die Brinkmeiers Geld in die Renovierung der Fassade gesteckt. Aber auch das Inventar wurde modernisiert. So seien zum Beispiel die Betten erhöht worden. "Es gab eigentlich immer etwas zu tun", sagt Tobias Brinkmeier. In all den Jahren habe man dann erfolgreich den Ruf des Hauses wieder hergestellt, sagt der Hotelier. So sei man auf den Stadtfesten präsent gewesen oder habe ein Frühstücksbuffet auch für Nicht-Gäste wieder installiert. Ideen, die bei den Bündern gut ankamen. Und auch die Künstler, die im nahe gelegenen Universum aufgetreten sind, hätten immer gern im Handelshof übernachtet, sagt Brinkmeier. Die Autogrammkarten an der Wand der Rezeption sind voll mit netten Grüßen in Richtung der Betreiber. Keine schnelle Schließung Bereut haben Tobias und Stefan Brinkmeier das langjährige Engagement in den Handelshof nicht. Schließlich sei das Hotel für sie so etwas wie ihr Baby, also eine Herzensangelegenheit der beide sich mit "Leib und Seele" gewidmet haben. Den Gerüchten, dass der Handelshof schon kurzfristig geschlossen werde, erteilt Tobias Brinkmeier eine Absage. "Das Hotel steht zwar zum Verkauf, aber es wird nicht geschlossen. Der Betrieb läuft weiter", sagt der Hotelier. Gäste, die ein Zimmer gebucht haben, müssen sich keine Sorgen machen, dass sie plötzlich vor verschlossenen Türen stehen. "Auch nach einem Verkauf wollen wir den Betrieb geordnet auslaufen lassen", sagt der Hotelier. Was dann für die Brinkmeiers kommt, ist noch offen. "Wir haben noch keine konkreten Pläne", sagt Tobias Brinkmeier. Mieter wurden informiert Alle notwendigen Dinge haben die Brinkmeiers aber bereits in die Wege geleitet. So kümmert sich der Immobilienmakler "Frimo" aus Bünde um die Vermarktung des Gebäudes, zu dem neben dem Hotel und dem Parkplatz noch zwei weitere Flächen im Erdgeschoss gehören. Diese sind aktuell an das Restaurant Olympia sowie an einen Friseurbetrieb vermietet. "Beide sind in der vergangenen Woche bereits schriftlich über die Pläne informiert worden", sagt Tobias Brinkmeier.

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