Zwei Überfälle innerhalb von 24 Stunden an der Bahnhofstraße

Bünde. Gleich zwei spektakuläre Raubüberfälle binnen 24 Stunden hielten Bünde im Juni 1971 in Atem. Zunächst wurden am Abend des 16. Juni zwei Geldboten überfallen, die gerade dabei waren, die in einer Geldbombe enthaltenen Tageseinnahmen der Lebensmittel-Großhandlung Höpker und Lange zur Nebenstelle der Stadtsparkasse an der Bahnhofstraße zu bringen. Gegen 21.45 Uhr stürmte ein Mann von der gegenüberliegenden Straßenseite auf die beiden Boten zu, schrie "Das ist ein Überfall! Geldbombe fallen lassen"! und feuerte zwei Schüsse aus einem Revolver ab. Die Boten ließen die Geldbombe sofort fallen und legten sich auf den Boden. Fahndung nach den Tätern blieb erfolglos Ein zweiter Täter, der in einem Hauseingang gewartet hatte, nahm die Bombe an sich und die beiden unmaskierten jungen Männer verschwanden anschließend im Hofeingang des Hauses Bahnhofstraße 55. Die Beute betrug laut Polizei 16.700 DM, die beiden Boten blieben glücklicherweise unverletzt. Eine sofort eingeleitete Fahndung, an der sich auch die britische Militärpolizei beteiligte, blieb jedoch erfolglos. Nur rund 24 Stunden später, am 17. Juni 1971, ereignete sich an der Bahnhofstraße ein weiteres Verbrechen. Dieses Mal wurde die damals noch nicht durch ein Eisengitter gesicherte Schaufensterscheibe des Juweliergeschäfts Möllering mit einem Verbundpflasterstein eingeschlagen. Der Täter griff offenbar ganz gezielt in die Auslage und erbeutete bei dem nur Sekunden dauernden Blitzeinbruch verschiedene Schmuckstücke aus Weißgold, Uhren und Brillanten im Wert von insgesamt 30.000 DM. Auch hier blieb die Suche nach dem Täter durch die Polizei zunächst erfolglos. Mozart-Abend zugunsten behinderter Kinder Zu einem Mozart-Abend mit klassischer Musik zugunsten der geistig und körperlich behinderten Kinder der "Tagesbildungsstätte" in Lippinghausen lud das Bünder Mädchengymnasium in diesen Tagen ein. Unter der Leitung von Studienrätin Anna-Maria Hof standen bei der "Mozartiana" unter anderem Orchestermusik, solistische Darbietungen an verschiedenen Instrumenten, Chorsätze und als einer der Höhepunkte das Singspiel "Bastien und Bastienne" auf dem Programm. Hier verkörperten Ingrid Wiczisk und Uschi Hanuschkiewitz die beiden Hauptfiguren, Andrea Bruhn spielte den vermeintlichen Zauberer Colas. Die NW lobte die Darbietungen der Oberstufenschülerinnen sowie das aufwendige Bühnenbild und die eigens geschneiderten Kostüme samt Langhaar-Perücken aus dem Hause Schuster. Wie Anna-Maria Hof den Zuschauern erklärte, verfolge der Abend nebenbei auch eine pädagogische Absicht. In einer Zeit, in der es üblich sei, dass klassische Werke zu sogenannten Hits umgestaltet werden, sei es überaus wichtig, das Empfinden für das Echte zu wecken, damit eine sichere Erkenntnis und Beurteilung des Komponisten, seiner Werke und seiner Zeit möglich sei. 150 Schüler verbrachten drei Wochen auf Wangerooge Rund 150 Mädchen und Jungen der Realschule und der Hauptschule Bünde weilten im Juni 1971 für mehrere Wochen im damals noch alten Bünder Schullandheim auf der Nordseeinsel Wangerooge. Zwar mussten die Schüler auch dort ein wenig für die Schule tun, zwischendurch blieb laut eines NW-Berichts aber immer noch genügend Zeit für andere Aktivitäten, zumal auch das Wetter bis auf wenige Regentage einigermaßen mitspielte. Während sich einige mit Kricket oder Fußball die Zeit vertrieben, bauten andere große Sandburgen am Strand. Traditionell beinahe stets umlagert war der große Glockenturm, dessen Glocke zu den Mahlzeiten und anderen Gelegenheiten geläutet wurde.

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