So planen die Kirchen im Bünder Land Weihnachten

Bünde/Kirchlengern/Rödinghausen. Eigentlich wäre jetzt die Zeit, in der die Proben von Kirchenchören mit Weihnachtsliedern schon begonnen hätten. Das Üben der beliebten Krippenspiele zur Christvesper würde vielerorts starten. Die Pop-Rock-Band &bdquo;Silbermond" aus Bautzen hat derzeit mit dem Song&bdquo;Es war ein anderer Sommer, es war ein anderes Jahr" einen Hit,der das zu Ende gehende Jahr 2020 sehr passend beschreibt. Der Songtext könnte um die Passage &bdquo;Es wird ein anderes Weihnachten,"ergänzt werden. Wird der derzeitige &bdquo;Lockdown light" am 30. November enden, bis in den Dezember verlängert oder noch im neuen Jahr deutlich spürbar sein? Wie werden wir das Weihnachtsfest in diesem Pandemie-Jahr 2020 feiern? Punktuell hat die Neue Westfälische im Bünder Land Kirchengemeinden zu den aktuellen Planungen befragt – eine Momentaufnahme, nicht mehr. Drei Christvepern für Kinder Traditionell sind die Kirchen am Heiligen Abend besonders gut besucht. Die Hygiene-Regeln beherrschen die Planungen, Fantasie ist gefragt. Schon Ende August deutete der Holser Pfarrer Joachim Boecker von der Philippus-Gemeinde Bünde an, dass er sich gut einen Gottesdienst draußen an der frischen Luft vor der Lukaskirche vorstellen könne. Pfarrer Markus Fachner von der gleichen Gemeinde in Bünde plant für die Kreuzkirche in Ennigloh einen Gottesdienst mehr als in den Vorjahren. &bdquo;Wir möchten drei Christvespern für Kinder anbieten und einen Gottesdienst für Erwachsene um 18 Uhr. Mehr ist personell auch nicht zu schaffen", so Fachner. Die Planungen für das traditionelle Krippenspiel wurden abgesagt. Der Start wäre für die Proben wäre am 14. November gewesen. &bdquo;Als Ersatz wollen wir ein Video mit einem Schattenspiel aufnehmen, das zu den Christvespern für die Kinder abgespielt werden soll", sagt Markus Fachner. Das Singen der Gemeinde wird am Heiligabend 2020 fehlen. Möglich sind allerdings Solosänger, die die festliche Stimmung an die Zuhörer weitergeben können. Pfarrer Sieghard Flömer von der Lydia-Gemeinde Bünde möchte die momentane Entwicklung noch abwarten. &bdquo;Ich sehe uns draußen, aber mehr möchte ich jetzt nicht sagen", so Pfarrer Flömer. Erwachsene führen in Schwenningdorf das Krippenspiel auf Eine ähnliche Strategie verfolgt die Gemeindereferentin Bernadette Palmer von der katholischen Kirchengemeinde St. Josef Bünde. Sie leitete in den letzten Jahren die Proben für das Krippenspiel. &bdquo;Wir warten ab", sagt Bernadette Palmer knapp. In der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Stift Quernheim beginnt das &bdquo;Fest der Liebe" in diesem Jahr schon am 23. Dezember. &bdquo;Wir möchten auch in diesem Jahr nicht auf das Krippenspiel verzichten. Wir ziehen die Aufführung um einen Tag vor. Am Mittwoch, 23. Dezember, wird um 16 Uhr für die kleinen Kinder mit ihren Eltern und Großeltern die schöne Tradition fortgesetzt. An Heiligabend gibt es aber kein Krippenspiel", sagt Pfarrer Joachim Waltemate. Die Zahl der Gottesdienste zum Fest wird in Stift Quernheim zielgruppenorientiert erhöht, genau wie in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Kirchlengern. &bdquo;Leider müssen wir in diesem Jahr auf den Kinderchor verzichten. Ob das Krippenspiel mit zehn Kindern live zu sehen sein wird oder nur auf YouTube gezeigt wird, werden die nächsten Wochen klären", sagt Pfarrer Sergej Klause. "Weihnachten ohne Kirche möchte sich niemand vorstellen" Die Johannisgemeinde Schwenningdorf wird statt einen, einen zweiten Gottesdienst in der &bdquo;Ziegenkirche" anbieten. &bdquo;Das Krippenspielsoll nicht von Kindern, sondern von Erwachsenen aufgeführt werden", sagt Pfarrer Johannes Heicke. In allen Kirchengemeinden gibt es eine große Hoffnung auf eine&bdquo;halbwegs normale Weihnacht". Aber: Die weitere Entwicklung der Pandemie wird den Weg aufzeigen, hierüber sind sich alle Beteiligten einig. &bdquo;Weihachten 2020, wie schon Ostern 2020, ohne einen Besuch in der Kirche – es möchte sich niemand vorstellen", sagt Pfarrer Sergej Klause. Bundeskanzlerin Angela Merkel ruft die Deutschen seit Tagen dazu auf, bis Weihnachten auf private Feiern ganz zu verzichten, vor allem auch um Weihachten selbst zu retten, ein anderes Weihachten, das nicht sein wird wie &bdquo;Alle Jahre wieder".

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