Kinderzuschlag: Bis zu 185 Euro zusätzlich für jedes Kind

Bünder Land. Am Anfang braucht ein Kind nicht viel, mit den Jahren müssen Eltern aber immer mehr Geld aufbringen. Einige Familien können sich dafür zusätzliche Unterstützung vom Staat holen – zusätzlich zum Kindergeld. Der Gesetzgeber will insbesondere Familien mit geringem Einkommen unterstützen und bietet den sogenannten Kinderzuschlag an. Mit dem neuen Starke-Familie-Gesetz sind die Hürden dafür vereinfacht worden. Der Kinderzuschlag ist eine Ergänzung zum Kindergeld und liegt bei höchstens 185 Euro pro Kind. Einen Anspruch auf diese Leistung haben Elternpaare oder Alleinerziehende, die zwar ihr eigenes Leben finanzieren können, aber nicht den Bedarf ihrer Kinder. Die Kriterien Für den Kinderzuschlag müssen die folgenden Kriterien erfüllt sein: 1. Das Kind ist jünger als 25 Jahre, unverheiratet und lebt mit im Haushalt. 2. Die Eltern erhalten bereits Kindergeld, verdienen mindestens 900 Euro im Monat oder 600 Euro, wenn das Kind von einem Elternteil allein erzogen wird. 3. Mit dem Einkommen, dem Kinder- und Wohngeld sowie dem Kinderzuschlag kann der Bedarf der gesamten Familie gedeckt werden. 4. Und zuletzt: Die Eltern beziehen kein Arbeitslosengeld 2. Was bedeutet das genau? Für Elternpaare liegt die Mindesteinskommensgrenze bei monatlich 900 Euro, Alleinerziehende müssen monatlich 600 Euro zur Verfügung haben. Den Zuschlag können sie bekommen, wenn ihre monatlichen Einnahmen dieses Mindesteinkommen erreichen. Zu Einnahmen zählen zum Beispiel das Bruttoeinkommen, Arbeitslosengeld 1 oder Krankengeld. Kinder und Wohngeld werden nicht eingerechnet. Mit der zweiten Stufe des Starke-Familien-Gesetzes entfällt seit dem 1. Januar eine Höchstgrenze, die der Gesetzgeber vorgegeben hatte. Heißt: Familien dürfen etwas mehr verdienen, ohne gleich aus dem Anspruch zu fallen, allerdings fällt in diesen Fällen der Kinderzuschlag dann stufenweise geringer aus, bis er sich auf 0 Euro reduziert hat. Welchen Bedarf eine Familie hat, legt der Gesetzgeber im Sozialgesetzbuch 2 fest: Elternpaare: 778 Euro; Alleinerziehende: 432 Euro; Kinder unter 6 Jahren: 250 Euro; Kinder zwischen 6 und 14 Jahren: 308 Euro; Kinder zwischen 14 und 18 Jahren: 328 Euro; Kinder zwischen 18 und 25 Jahren: 345 Euro. Eine Beispielrechnung Wie würde nun berechnet, ob eine Familie Anspruch auf den Kinderzuschlag hat? Ein Beispiel: Eine Familie mit zwei Kindern, 3 und 5 Jahre alt, hat ein Bruttoeinkommen von 1.900 Euro. Sie zahlt Miete in Höhe von 750 Euro. Nach allen Abzügen bleibt ihnen ein Nettoeinkommen von 1.200 Euro. Zudem bekommen sie 408 Euro Kindergeld und Wohngeld in Höhe von 249 Euro. Die Familie hat insgesamt 1.857 Euro zur Verfügung, benötigt aber nach der vorangegangenen Bedarfsrechnung 2.028 Euro (Bedarf der Eltern 778 Euro + Kinderbedarf 500 Euro + Wohnkosten 750 Euro). Mit dem Kinderzuschlag kann die Familie den Bedarf decken. Sie hat Anspruch auf 370 Euro. Weil die Berechnung nicht ganz einfach ist, hilft die Familienkasse mit einem Online-Lotsen. Die Daten für den Zuschlag werden dort abgefragt und der Rechner ermittelt anhand der Angaben, ob die Familie Anspruch haben könnte. Auf den Kinderzuschlag wird auch Vermögen oder Einkommen des Kindes angerechnet. Welche das genau sind, erklärt der Lotse oder aber die zuständige Familienkasse. Hilfe auch per Video Um den Familien das Antragsverfahren zu vereinfachen, biete die Familienkasse seit Februar ein Online-Antragsverfahren an. Auf der Seite www.familienkasse.de können benötigte Antragsvordrucke heruntergeladen oder der komplette Antragsvorgang elektronisch abgewickelt werden. Dort finden Eltern auch die Möglichkeit einer Videoberatung. Diese nimmt der Familie vor allem den Aufwand, sich bei einem Beratungsbedarf mit den Kindern auf den Weg in die Familienkasse machen zu müssen oder eine Betreuung zu organisieren.

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