Autobahn-Unfall: Warum in Bünde manchmal die Löhner Feuerwehr anrückt

Bünde/Kirchlengern/Rödinghausen. Auf der Autobahn 30 zwischen Kirchlengern und Bünde ist auf einer Länge von 2,5 Kilometern Diesel ausgelaufen. Ein Lkw und die Ölwannen von zwei Pkw wurden beschädigt. Dieser Ölunfall ereignete sich Anfang Dezember. Hierbei handelt es sich um einen typischen Job für die Feuerwehr. Doch welche Kollegen rücken aus? Im Einsatz war die hauptamtliche Wache der Feuerwehr Löhne - und nicht etwa die aus Bünde. Zu Unfällen auf der Autobahn eilt nicht immer die Feuerwehr aus dem betroffenen Ort. Welche Feuerwehr ist also für das Stück der A 30,die durchs Bünder Land führt, zuständig? Grundsätzlich obliegt diese Entscheidung der Bezirksregierung Detmold. Denn im Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz in Nordrhein-Westfalen heißt es: "Die Bezirksregierung kann den Gemeinden nach Beteiligung der Kreise zusätzliche Einsatzbereiche für ihre Feuerwehr auf Bundesautobahnen, autobahnähnlichen Straßen (...) zuweisen." Ein Sprecher der Bezirksregierung Detmold erklärt das Prozedere etwas Genauer: "Wir können das pro forma zuweisen. Aber die Feuerwehren vor Ort erarbeiten meist die praktikabelste Lösung. Wir folgen dann den Vorschlägen, die vor Ort entwickelt wurden." Löhner sind bis zur Anschlussstelle Hiddenhausen zuständig "Entscheidend ist, wer schnellstmöglich am Unfallort ist", sagt Bündes Feuerwehrchef Rüdiger Meier. Und dabei sei der Weg zur nächstgelegenen Auffahrt ein entscheidender Faktor. "Daher kann es durch aus sein, dass das Gerätehaus der Nachbarkommune besser gelegen ist, um schneller auf die Autobahn zu kommen", meint der Sprecher der Bezirksregierung Detmold. Wie etwa auf der A30 in Fahrtrichtung Osnabrück: Zwischen den Anschlussstellen Löhne und Hiddenhausen/Bünde ist die Feuerwehr Löhne zuständig, obwohl die A30 schon durch Kirchlengeraner und Bünder Gebiet führt. "Die Löhner sind einfacher schneller auf der Autobahn", erklärt Rüdiger Meier. "Wir müssten erst über Kommunalstraßen zur Auffahrt Kirchlengern fahren." Ab der Anschlussstelle Hiddenhausen/Bünde übernimmt dann die Bünder Wehr - und zwar bis nach Niedersachsen. Die Bünder sind bis zur Abfahrt Riemsloh zuständig. "Die meller müssten erst ein Stück entgegen der Richtung fahren. Da sind wir schneller vor Ort", so Meier. Auf der entgegengesetzten Fahrbahn teilen sich die Bünder und Löhner Feuerwehr die A30 wieder auf: In Fahrtrichtung Bad Oeynhausen ist die Bünder Wehr von der Anschlussstelle Bruchmühlen bis nach Kirchlengern gefragt. Ab dann übernehmen wiederum die Kollegen aus Löhne. Löschfahrzeug kommt aus Muckum Welche Einheiten sind beim Unfall auf der Autobahn im Einsatz? Nach Angaben von Meier sind zunächst die Hauptamtliche Wache aus Bünde, die nächstgelegene ehrenamtliche Einheit und die KEF-Einheit (Kleineinsatzfahrzeuge) vor Ort. Bei der Anschlussstelle Bünde rückt der Löschzug Hunnebrock aus, passiert ein Unfall zwischen den Anschlussstellen Ennigloh und Riemsloh, dann ist die Löschgruppe Ahle zuständig. Das Tanklöschfahrzeug TLF 4000 von der Löschgruppe Muckum sorgt für die Wasserversorgung. "Da das Fahrzeug in Muckum positioniert ist, gibt es einen schnellen Zugang über die Hansastraße zur A 30", so Meier. Selbst wenn die Feuerwehr schnellstmöglich auf der Autobahn ist, kann es immer noch zu einer Verzögerung kommen: durch eine fehlende Rettungsgasse. "Für uns ist es immenswichtig, dass die Rettungsgasse steht", appelliert Meier an die Autofahrer.

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