Sanierung der St.-Josef-Kirche: Es ist geschafft

Bünde. Lange hat's gedauert. Viel zu lange, wenn man Pfarrer Wolfgang Sudkamp fragt. Aber nun ist alles gut. Die Umbau- und Sanierungsarbeiten an und in der St.-Josef-Kirche sind beendet. Und der Gottesmann macht endlich wieder den zufriedenen Eindruck, den man von ihm kennt. Bis zur offiziellen Wiedereröffnung der katholischen Kirche dauert's allerdings noch ein bisschen. "Die Generalprobe hatten wir neulich schon", sagt Sudkamp. "Da wurde auch schon auf der neuen Orgel gespielt." Zweieinhalb Monate seien die drei französischen Monteure im Frühjahr zu Gast gewesen, um das 300.000 Euro teure Instrument zu installieren. Etwa sechs Meter ragt die schlanke Orgel nun in die Höhe, ein imposanter Anblick. Der Organist sitzt auf einer Ebene mit dem Publikum, und zwar seitlich zum Altar - eine Besonderheit, die eine gewisse Kommunikation mit dem Priester erlaubt. "Das gefällt mir", sagt Wolfgang Sudkamp. Gefallen findet er auch an den denkmalgeschützten und nun restaurierten Wandgemälden des Künstlers Otto Herbert Hajek. Besonders die aufgehende Sonne hatte für gewisse Verzögerungen gesorgt, insgesamt drei Mal musste sie neu aufgetragen werden, bis Farbton und Maltechnik auch den Denkmalschützern zusagte. Jetzt wird das aufgehende Gestirn zu einem Großteil von der neuen Orgel versteckt, aber sei?s drum. Neue Werktagskapelle Sehr glücklich ist Sudkamp mit dem Umbau der Sakristei, und hier insbesondere mit der neuen Werktagskapelle: Ein Raum mit zwölf Stühlen, einem kleinen Altar, einem Lesepult, einer Lichterstation für Kerzen und einigen hölzernen Heiligenfiguren. "Das hier sind Fragmente der alten Kirchenfenster", sagt Sudkamp und zeigt auf das in Beton eingelassene Glas in besagtem Mobiliar. "Auch das Kreuz in der Wand ist aus diesem Glas." Der Blick fällt durch eine gläserne Wand in das Kircheninnere. "Ein sehr angenehmer Raum, hier kann man gut sitzen", findet der Pfarrer. "Hier und da gibt's noch ein paar kleine Probleme, Akustik und solche Dinge - bis sich alles zurechtruckelt, wird wohl noch ein halbes Jahr vergehen, aber das wird schon", ist Sudkamp zuversichtlich. Am Sonntag, 19. Mai, ab 14.30 Uhr findet jedenfalls schon mal die offizielle Wiedereröffnung statt, in Form eines Festgottesdienstes mit Weihbischof Manfred Grothe aus Paderborn. Landrat und Bürgermeister kommen zur Eröffnung "Landrat Jürgen Müller und Bürgermeister Wolfgang Koch haben sich angekündigt, um ein paar Grußworte zu sprechen", sagt Sudkamp und freut sich. "Und im Rahmen der Wiedereröffnung wird es im Verlauf des ganzen Jahres immer wieder sehr unterschiedliche Veranstaltungen geben, die rechtzeitig bekannt gemacht werden." Mit Fertigstellung und Wiedereröffnung geht ein gewisses Martyrium für den Pfarrer glücklich zu Ende: St. Josef werde in ein "Schmuckkästchen" verwandelt, bereits im Sommer 2017 sollte die Kirche in neuem Glanz erstrahlen und wiedereröffnet werden, hatte er sich 2016 gefreut - und nicht geahnt, was auf ihn und alle Beteiligten noch zukommen sollte. Von Beginn an hinkte man dem Zeitplan hinterher. Selbst der Baubeginn verzögerte sich mehrmals. Weitere angepeilte Termine zur Wiedereröffnung waren zunächst das 50-jährige Bestehen der Kirche im November 2017, dann Sudkamps Priesterjubiläum im Mai 2018 und das jüngste Weihnachtsfest. Mit den Verzögerungen konnten letztlich auch die angepeilten 1,7 Millionen Euro nicht ganz eingehalten werden. Mit "etwa 1,9 Millionen" beziffert Sudkamp die Kosten nun. "Vielleicht wird es ja zu Ostern was", hatte der Pfarrer Ende November mehr gehofft denn geglaubt. Jetzt kann er sagen: "Es ist vollbracht."

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