Verein „Ennigloh aktiv“ schließt Minigolfplatz wegen hoher Auflagen

Bünde. Nicht mal zwei Monate nach dem Neustart der Minigolfanlage im Dustholz durch den Verein Ennigloh aktiv ist seit Freitag auch schon wieder Schluss – vorübergehend jedenfalls. Grund sind Forderungen der Stadt an den Verein, der Unterlagen beibringen soll, &bdquo;von denen zuvor nie gesprochen wurde, oder die der Stadt als Eigentümerin des Platzes sowieso vorliegen dürften", sagt Vereinsvorsitzender Thorsten Mailänder verärgert. Am Freitag brachte Mailänder einen Hinweis auf die vorübergehende Schließung an und drehte den Schlüssel im Eingangstor herum. &bdquo;Bis Donnerstagnachmittag war die Zusammenarbeit zwischen der Stadt Bünde und dem Verein Ennigloh aktiv einfach nur herausragend toll" lobte Mailänder. Die kleine Einschränkung liegt im &bdquo;war". Seit Anfang Mai betreibt der Verein Ennigloh aktiv den zuvor verfallenen Minigolfplatz im Dustholz für diese Saison testweise – aber vor allem ehrenamtlich und auf eigene Initiative (wir berichteten mehrfach). Anfang Mai, wenige Tage vor der Wiedereröffnung, stellte Mailänder bei der Stadt den Antrag, neben Eis auch alkoholfreie Getränke und Bier in Flaschen zu verkaufen. »Wir betreiben hier keine Gastronomie« &bdquo;In dem Vertrag zwischen Stadt und Verein war ursprünglich festgelegt, dass kein Alkohol verkauft werden darf", so Mailänder. Später habe aber der Planungsausschuss nach Mailänders Worten beschlossen, diesen Verkauf als Service zu genehmigen und den Vertrag entsprechend zu ändern, was auch geschehen sei. Am Donnerstagnachmittag bekam Mailänder dann Post vom Ordnungsamt der Stadt Bünde, die ihn zunächst verblüffte und dann verärgerte. Nach dem Gaststättengesetz soll er als Vereinsvorsitzender ein Polizeiliches Führungszeugnis vorlegen, ferner eine steuerliche Unbedenklichkeitserklärung über die vergangenen drei Jahre und einen Auszug aus dem Gewerbezentralregister. Doch damit nicht genug. &bdquo;Ich soll auch Auskünfte über die Küche, den Bierkeller, die Schankräume und Toiletten hier am Minigolfplatz geben. Sogar einen Grundriss des Platzes und der Holzhütte sowie einen Lageplan der Minigolfanlage", sagt Mailänder und schüttelt mit dem Kopf. Man frage sich, ob man bei der Stadt überhaupt wisse, wie es am Minigolfplatz aussieht. »Wir wollen das Tischtuch nicht zerschneiden« &bdquo;Das hat hier sicher nichts mit einem Gastronomiebetrieb zu tun", so der Vorsitzende. Am Freitag musste er zwei größeren Gruppen – eine davon war das Kollegium des Erich-Gutenberg-Berufskollegs – absagen. &bdquo;Wir wollen das Tischtuch jetzt nicht zerschneiden, denn wir wollen die Anlage als Verein ja gern weiterbetreiben", sagt Mailänder. &bdquo;Aber wenn man uns gleich Anfang Mai gesagt hätte, was auf uns zukommt, nur weil wir eventuell mal eine Flasche Bier an die Besucher verkaufen könnten, dann hätten wir es gelassen. Und nur daran liegt es: an der Flasche Bier. Ohne die hätten wir diese Auflagen nicht", sagt Thorsten Mailänder, der betont, dass der Planungsausschuss dem bereits zugestimmt hatte – ohne Auflagen. Mit dem stellvertretenden Bürgermeister Martin Lohrie hatte Mailänder bereits am Donnerstag telefoniert. Lohrie habe sich daraufhin mit Bürgermeister Wolfgang Koch in Verbindung gesetzt, der sich nach Mailänders Worten am Freitag um die Angelegenheit kümmern wollte. Zudem schrieb Mailänder an das Ordnungsamt und kritisierte das Verhalten der Behörde als &bdquo;groben Angriff auf die ehrenamtliche Arbeit des Vereins Ennigloh aktiv". Bis Freitagmittag kam aus dem Amt keinerlei Reaktion, so dass Mailänder am frühen Nachmittag bis auf Weiteres nichts übrig blieb, als den Betrieb der Minigolfanlage vorübergehend einzustellen.

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