Von
Noah Wedel
16.01.2017 | 16.01.2017, 11:32
Bünde
14 Busbegleiter des Gymnasiums am Markt, der Realschule Bünde-Mitte und der Hauptschule Bünde lösen auf dem Schulweg Konflikte
Würdigung: Christina Pörtner aus dem "Up to you"-Team (v.l.) gab den Busbegleitern mit Bürgermeister Wolfgang Koch, Schulleiterin Karin Stallmann, Lehrer Wilhelm Bulla sowie Hauptkommissar Dietmar Hesse in der Aula des Gymnasiums am Markt am Freitag das Zertifikat mit dem Busbegleiterausweis. | © Noah Wedel
Bünde. In der Grundschule sind viele Schüler nicht auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen und bestreiten den Schulweg häufig zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Mit dem Übergang auf die weiterführende Schule fahren viele Bus, und einige Eltern machen sich Sorgen. Um dem entgegenzusteuern, gibt es seit einigen Jahren das Projekt "Up to you! - Bus und Bahn machen Schule", woran das Gymnasium am Markt (GaM), die Realschule Bünde-Mitte und Hauptschule Bünde teilnehmen.
In einer zweitägigen Schulung sind in diesem Schuljahr 14 Schüler als Busbegleiter ausgebildet worden, die ehrenamtlich für eine friedliche Atmosphäre in den Linienbussen sorgen. "Es ist eine Erfolgsgeschichte, die sich bewährt hat. Weil ihr da helft, wo andere wegschauen", sagt die Schulleiterin Karin Stallmann vom GaM am vergangenen Freitag, als die neuen Busbegleiter mit einem Zertifikat gewürdigt wurden und einen Ausweis erhielten, den sie zur Erkennung bei den Busfahrten tragen. "Die Straftaten und Streitigkeiten in den Bussen sind erheblich zurückgegangen", erzählt Christina Pörtner von "Up to you!". So sei der Schulweg - gerade für die jüngeren Schüler - sicherer. "Wenn die Polizei präsent ist, passiert weniger. Das nehmen wir mit den Busbegleitern auch war", sagt Polizeihauptkommissar Dietmar Hesse vom Kommissariat Vorbeugung Herford, der die Schüler geschult hat.
Bestandteil der Ausbildung sind unter anderem die Sicherheitseinrichtung von Bussen, die Nachstellung von möglichen Situationen in Rollenspielen, Meditation und Deeskalation. Dafür stellt die Firma Bollmeyer kostenlos einen Bus zur Verfügung. Keineswegs solle sich ein Schüler selbst in Gefahr bringen. "Es erfordert Bereitschaft, Mut und trägt schließlich auch zur Persönlichkeit positiv bei", sagt Bürgermeister Wolfgang Koch. Denn die Jugendlichen aus den Jahrgangsstufen sieben bis neun werden auch mit unangenehmen Situationen konfrontiert, in der sie Konflikte lösen müssen und gegebenenfalls dem Busfahrer mitteilen, dass beispielsweise Schüler im Bus rauchen oder sie älteren Menschen helfen, um ihnen einen Sitzplatz zu verschaffen. "Es gibt durchaus jedes Jahr genügend Anmeldungen an den Schulen, es wäre wichtig und sinnvoll, wenn das Projekt weiterlaufen würde", sagt Wilhelm Bulla, der mit Stefan Struckmeier (Hauptschule) und Holger Stoppkotte (Realschule) als Lehrer die Ausbildung mitorganisiert.
Folgende Busbegleiter wurden geschult: Anna-Charlotte Klose, Marlene Weinbrenner, Sena Dilem Görmez, Louisa Heßmert, Alina Köster, Kim Schulz, Merle Stohlmann (Gymnasium am Markt), Michael Janz, Marcel Kettler, Jonas Jungmann und Kevin Fischer (Realschule Mitte) sowie Sarah Grospitz, Enrico Floß und Patrick Supper (Hauptschule).
Ein Webabo bietet Zugriff auf alle Artikel.
Mit NW+-Updates per Mail - jederzeit kündbar.