Neues Frühstücks-Café im Kreis Gütersloh eröffnet – besondere Spezialitäten im Angebot

Werther. Mutig sind die beiden, das muss man sagen. Vedat und Selvi Kaptan haben alles auf eine Karte gesetzt. Vor acht Monaten haben der Chemiker und die Psychologin ihre Zelte in der türkischen Zwei-Millionen-Stadt Diyarbakir in Südostanatolien abgebrochen und sind mit ihren beiden Töchtern nach Werther gezogen. Um, wie Vedat Kaptan sagt, ihnen eine Zukunft zu ermöglichen. Um von Beginn an auf eigenen Beinen zu stehen, hat die Familie sich einen Traum erfüllt und ein Café eröffnet – nicht irgendeines, sondern eins mit Stil, einer hochwertigen Einrichtung und einer richtig guten Karte. &bdquo;Taschte“, so der Name des Cafés, ist Kurdisch und bedeutet Frühstück. Und auf Frühstück liegt auch einer der Schwerpunkte des Angebots. &bdquo;Wir haben ein internationales Angebot, natürlich viele türkische Frühstücksspezialitäten, aber auch klassisches deutsches Frühstück“, sagt Vedat Kaptan. Orientalisches Rührei, Frühstücksbrote oder Sigara Börek Neben Gerichten wie Omelett mit Pilzen und Paprika, Räucherlachs mit Honig-Senfsoße oder Pancakes mit Bananen, Erdbeeren oder Nutella gibt es auch Orientalisches: Rührei mit Kavurma oder Sucuk, also gebratenen Rindfleischstückchen oder Knoblauchwurst, Bal & Kaymak (Honig mit Mascarpone) oder Sigara Börek mit verschiedensten Füllungen. Auch die trendigen und üppig belegten Frühstücksbrote, die in den Cafés der Großstädte bereits Einzug gehalten haben, hat Selvi Kaptan auf die Karte gesetzt. Da gibt es Brote mit Spiegelei und Avocado, Petersilie, Ziegenkäse und Balsamico oder die deftige Variante mit Spiegelei, Sauce Hollondaise, Rucola, Cherry-Tomaten und Balsamico. Und für die, die lieber bei Bekannterem bleiben, macht die Küchenchefin Toast mit Gouda und Tomaten – serviert mit Pommes und Gemüse. Samstags und sonntags wird dies alles in Buffetform kredenzt. Tipps: Frühstück im Kreis Gütersloh: Das sind die besten Orte zum Brunchen und Frühstücken Auch veganes Gericht auf der neuen Speisekarte Zwar nennen sich die Gerichte Frühstück, doch sie eignen sich auch durchaus als Mittagessen, wie zum Beispiel das Pfannen-Spezial mit Spiegelei, Bratwurst, Halloumi, Kartoffeln und Börek. Auch ein veganes Gericht fehlt nicht in der Karte. Vedat Kaptan lächelt und räumt ein, dass veganes Essen in seiner Heimat noch nicht sehr verbreitet ist. Aber die Kaptans wollen alles richtig machen und haben sich offensichtlich gut auf die ostwestfälischen Gourmets vorbereitet. Erste Deutsch-Kenntnisse schon vor der Auswanderung So wie sie sich auch auf ihr Leben in Deutschland einstellen. &bdquo;Wenn man in ein anderes Land zieht und bleiben will, muss man die Sprache lernen“, findet Vedat Kaptan, der nach erst acht Monaten in Deutschland schon erstaunlich gut Deutsch spricht. Bereits vor seiner Auswanderung hatte er online erste Sprachkenntnisse erworben und dann in Bielefeld einen dreimonatigen Sprachkurs gemacht. &bdquo;Aber man muss viel sprechen, damit man es wirklich lernt“, sagt der 45-Jährige. Zwei bis drei Mal die Woche geht er deshalb ins St.-Jacobi-Altenheim und besucht dort Bewohner. &bdquo;Wir reden, spazieren oder essen zusammen“, sagt er. Eine Win-win-Situation für beide Seiten. Denn Kontakte mit Deutschen, die Erfahrung mache jeder Zugezogene, seien schwer zu finden. Werther ist angenehmer als die türkische Zwei-Millionen-Stadt Die wahrscheinlich immer schwere Entscheidung, die Heimat zu verlassen und in der Fremde ganz neu anzufangen, haben Selvi und Vedat Kaptan ihren Töchtern zuliebe getroffen. &bdquo;In der Türkei herrscht viel Unterdrückung, und gerade für Frauen ist es schwierig, sich frei zu entfalten und eine Zukunft aufzubauen“, sagt der Vater. Ronya und Nazya sind zehn und acht Jahre alt und gehen in die Grundschule an der Mühlenstraße. Dass es überhaupt Werther geworden ist, wo die Familie heimisch werden möchte, liegt an Vedat Kaptans Onkel. Der betreibt seit 30 Jahren erfolgreich einen Stahlhandel im Wertheraner Gewerbegebiet und war der erste Anlaufpunkt für die Familie. Lesen Sie auch: Einzigartiges Geschäft in Gütersloh: Familie erfüllt sich Traum auf 1.600 Quadratmetern &bdquo;Ich habe mir auch Bielefeld angesehen, aber eine kleine Stadt wie Werther gefällt uns einfach besser. Wir kommen aus einer Zwei-Millionen-Stadt, das ist so unglaublich laut. Deshalb genießen wir hier die Ruhe“, sagt er. Neues Café direkt neben Grill-Imbiss Und er ist auch sicher, dass das Café in Werther an der Engerstraße 41 direkt neben dem Özcan-Grill ankommt. &bdquo;Wir hoffen natürlich auch, dass aus Halle, Enger oder Steinhagen Gäste zu uns kommen.“ Für die gibt es dann nicht nur Frühstück, sondern auch leckere Torten und Gebäck. &bdquo;Meine Frau hat ein großes Talent dafür. Sie macht das alles selbst“, sagt Vedat Kaptan stolz und zeigt auf die Kuchenvitrine, in der eine Erdbeertorte, Käsekuchen und türkisches Gebäck stehen, das – so zeigt eine kleine Verkostung – wirklich hervorragend schmeckt. Café eingerichtet wie das eigene Zuhause Auch bei der Einrichtung haben die Kaptans an nichts gespart. Die Tische sind aus hochwertigem massiven Holz. An der Wand hängen in kräftigen Farben Gemälde einer Künstlerin aus der Heimatstadt der Familie. &bdquo;Das sind klassische türkische Motive, aber immer mit einer ironischen Anspielung“, erklärt Vedat Kaptan und zeigt auf ein Bild, auf dem drei Frauen in Kopftüchern an einem Tisch sitzen und jede ein Glas Rotwein vor sich hat. Ganz zum Schluss des Gesprächs nimmt Selvi Kaptan die Reporterin noch an die Hand und sagt: &bdquo;Ich möchte Ihnen noch die Toiletten zeigen.“ Sie öffnet die Tür und zeigt auf ein geschmackvoll gestaltetes WC, das manch einer in dieser Form nicht mal in der eigenen Wohnung haben dürfte. &bdquo;Wir haben das hier so gemacht, als wäre es ein Zuhause“, sagt die sympathische Frau, die in ihrem alten Leben als Psychologin praktiziert hat, &bdquo;denn ich will mich hier im Café wirklich genauso fühlen“.

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