Chefin verlässt beliebtes Ausflugsziel im Kreis Gütersloh: „Herber Schlag für uns“

Werther. David Riedel spricht aus, was wohl das gesamte Team der Böckstiegel-Stiftung denkt, ob Hauptamtliche oder Ehrenamtliche: &bdquo;Hoffentlich wird die richtige Entscheidung getroffen und die richtige Person ausgewählt.“ Mit &bdquo;richtiger Person“ meint der künstlerische Leiter des Böckstiegel-Museums die künftige Geschäftsführerin oder den künftigen Geschäftsführer der Stiftung. Denn Vera Keßeler macht ihre Ankündigung vom September wahr und wird zum Jahresende das Haus auf eigenen Wunsch verlassen. &bdquo;Das ist ein herber Schlag für uns“, sagt Riedel, und Beate Behlert und Jan Focken nicken. Die beiden gehören zum Team des Referats Presse, Kultur und Archiv des Kreises Gütersloh, der seinerzeit das Erbe Böckstiegels angenommen und Stiftung sowie Museumsbau realisiert hatte. Nun wird es ihnen obliegen, kommissarisch so lange die Geschäfte der Stiftung zu führen, bis das Amt wieder besetzt werden kann. &bdquo;Und das könnte dauern“, weiß Beate Behlert. Denn abgesehen von Kündigungsfristen müsse man nun sehen, ob man einen geeigneten Bewerber oder eine geeignete Bewerberin findet. Beate Behlert ist nicht ohne Grund im Team derer, die für die Auswahl zuständig sind. Denn sie war die Vorgängerin von Vera Keßeler und hatte selbst mehrere Jahre den Posten inne. Sie selbst käme für eine Nachfolge aber nicht infrage, betont sie. Auch die Café-Betreiberin wird Werther verlassen Was sowohl sie als auch Jan Focken und David Riedel zuversichtlich stimmt, ist die Nachricht, dass eine Reihe vielversprechender Bewerbungen bei der Stiftung eingegangen ist. Die Frist endete vor wenigen Tagen, nun werden sich die Verantwortlichen Zeit nehmen, die Eingänge zu sichten und dann die geeignetsten Kandidaten zu Vorstellungsgesprächen einladen. Eine realistische Neubesetzung werde aber wohl nicht vor März 2025 gelingen, schätzen sie. Insbesondere vor dem Hintergrund, da Anna Rosenthal als Betreiberin des Museums-eignen Café Vincent gerade erst angekündigt hatte, ihren Pachtvertrag nicht zu verlängern und Werther Ende Februar 2025 zu verlassen, eine große Veränderung für die Einrichtung an der Schloßstraße. Vera Keßeler macht keinen Hehl daraus, dass ihr der Weggang aus Arrode schwerfällt. Im Mai 2020 war die Betriebswirtin und gelernte Bankkauffrau als erste Vollzeit-Geschäftsführerin in den Vorstand der Stiftung berufen worden und war seitdem zusammen mit David Riedel für die Geschicke von Stiftung und Museum zuständig. Kein leichter Start für sie, denn aufgrund der Corona-Pandemie musste das Museum viele Tage schließen, das Personal zeitweise in Kurzarbeit geschickt werden. Schon Ende Oktober aus dem Vorstand zurückgezogen &bdquo;Trotzdem hat mir die Arbeit immer viel Spaß gemacht, auch in der Corona-Zeit“, blickt Vera Keßeler zurück. Aber wie heiße es so schön: &bdquo;Neue Besen kehren gut. Ich bin mir sicher, dass eine gute Lösung gefunden wird, und freue mich, auch weiterhin zu Besuch ins Museum zu kommen.“ Wohin sie wechseln wird, wollte sie im Rahmen des Pressegesprächs nicht verraten. Mit der Stiftungsaufsicht war die Regelung getroffen worden, dass sich Vera Keßeler bereits Ende Oktober aus dem dreiköpfigen Vorstand zurückzieht. Bis zur Nachbesetzung besteht das Gremium nun aus der Vorsitzenden Elke-Maria Hardieck und Tanja Pirsig-Marshall. Mit der Neubesetzung wird es zudem einige organisatorische Veränderungen geben. So soll David Riedel künftig dem dann auf vier Personen erweiterten Vorstand der Stiftung angehören. Eine Satzungsänderung wird aktuell erarbeitet, die Zustimmung der Stiftungsaufsicht steht noch aus. Lesen Sie auch: Exklusive Einblicke: Wie eine Ausstellung im Kreis Gütersloh entsteht Demnächst gibts eine Doppelspitze Der neue Geschäftsführer oder die neue Geschäftsführerin wird außerdem direkt bei der Stiftung und nicht mehr wie bisher beim Kreis Gütersloh angestellt. Das Budget der Stiftung wird seitens des Kreises um den entsprechenden Personalkostenanteil erhöht. Die Umstrukturierung hat einen Grund: &bdquo;Wir möchten gern nach dem Vorbild anderer Häuser eine Doppelspitze aus Geschäftsführer und künstlerischem Leiter etablieren“, erläutert Jan Focken. Damit verbunden sei auch der Wunsch, dass der geschäftsführende Vorstand den künstlerischen Leiter stärker im Fundraising unterstützt. &bdquo;Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein zukunftsweisender Schritt“, ist sich Focken sicher.

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