Besonderes Abenteuer: Familie aus dem Kreis Gütersloh erfüllt sich Lebenstraum

Versmold. Jürgen Siltmann ist ein guter Sportler. Der Versmolder hat mehr als 50 Marathons hinter sich, hat mit seiner Ehefrau Marlies Ultra-Märsche absolviert. Gemeinsam mit Tochter Svenja nahm das Paar von ein paar Jahren Rennen über 42 Kilometer in New York teil. &bdquo;Aber kein Marathon war so anstrengend wie das“, sagt er. Die Siltmanns sind seit einigen Wochen zurück aus Afrika. Gemeinsam mit Tochter Svenja, die nach Stationen unter anderem in New York und London jetzt in Berlin lebt, haben Jürgen und Marlies den Kilimandscharo bestiegen. Zurück in Versmold blicken sie auf eine Reise zurück, die unendlich voll mit einzigartigen Eindrücken ist. Vor allem Jürgen Siltmann erfüllte sich mit dem Trip auf den höchsten Berg Afrikas einen Lebenstraum. Lesen Sie auch: Bergsteiger Jost Kobusch aus dem Kreis Gütersloh zum K2-Drama - &bdquo;Es geht um viel Geld“ Gemeinsam mit einer Reisegruppe besteigen die Versmolder den mehr als 6.000 hohen Berg &bdquo;Ich habe ein Buch vom Kilimandscharo seit Jahren in der Schublade“, sagt der 64-Jährige. Träumerei hin, Träumerei her: Das Ehepaar hatte jede Menge Respekt vor dem Aufstieg. Auch im Rückblick berichten die beiden von gehörigen Strapazen. Aber: Es hat sich gelohnt. Einen Erholungsurlaub verbrachte das Trio im Nordosten von Tansania freilich nicht. Gemeinsam mit einer Reisegruppe bestiegen sie den mehr als 6.000 Meter hohen Berg. &bdquo;Der Gipfel war immer in Sichtweite“, beschreibt Jürgen Siltmann, während er auf ein Bild in dem großen Fotoalbum zeigt. Das Bergmassiv ziert eine Doppelseite. Der schneebedeckte Gipfel ragt in den blauen Himmel Afrikas empor. Auf dieses Bild hatten sich die Siltmanns auch auf dem Dach Afrikas gefreut. Doch dazu später mehr. Lesen Sie auch: Junges Mädchen in Lebensgefahr - Gütersloher rettet Achtjährige in Afrika Am sechsten Tag verschläft das Paar plötzlich Am dritten Tag der Reise - die Siltmanns waren von Frankfurt nach Nairobi geflogen - begann der Aufstieg auf den berühmten Berg. Gemeinsam mit der Gruppe wählten sie die weniger bekannte und kaum überlaufene Rongai-Route. Nach vier Stunden Gehzeit ging es ins erste Camp auf 2.800 Meter. Der wohl leichteste Teil der Besteigung. An den folgenden Tagen stieg die Gruppe immer höher. Irgendwann wurde es kritisch. &bdquo;Je höher wir gekommen sind, desto dünner wurde die Luft“, beschreibt Jürgen Siltmann. Seine Frau Marlies ergänzt: &bdquo;Der Bewegungsablauf wurde langsamer. Schnell ging einfach nicht.“ Auch dann nicht, als die drei am sechsten Tag verschliefen und sich beeilen mussten. Es sollte auf den Gipfel gehen. Höhenkrankheit: Eine Person muss aufgeben Das schafften nicht alle Teilnehmer der bunt gemischten Reisegruppe. Denn ab ungefähr 5.000 Höhenmetern ist das so eine Sache mit der Höhenkrankheit. Man bekommt sie, oder eben nicht. &bdquo;Das kann man auch nicht trainieren“, sagt Jürgen Siltmann. &bdquo;Aber wir hatten Glück“, ergänzt Marlies. Eine Person aus der Gruppe musste aufgeben. Zu stark waren die physischen Belastungen einer aufreibenden Tour. &bdquo;Die Besteigung des Kilimandscharos verlangt nicht so sehr bergsteigerisches Können, als vielmehr eine sehr gute Kondition und körperliche Fitness“, heißt es in der Beschreibung des Reiseveranstalters, der Bergschule Oberallgäu. &bdquo;Man muss viel trinken und gut essen“, erläutern die Reiseteilnehmer. &bdquo;Guter Schlaf und gutes Essen sind die besten Voraussetzung für eine erfolgreiche Besteigung“, schreibt auch der Veranstalter. Besonderes Wetterphänomen, das nur sehr wenige Touristen zu sehen bekommen Tatsächlich sprechen die beiden Teilnehmer aus Versmold von einer guten Versorgung durch die lokale Bevölkerung. Die Reisegruppe wurden von etlichen Guides begleitet, die ganze Camp-Teile und Zelte hochtrugen. Gute Vorbereitungen also für den Aufstieg auf den Gipfel. Dort erlebten die Siltmanns ein Natur-Phänomen, das nur wenige Kilimandscharo-Touristen zu sehen bekommen: dichtes Schneetreiben, wie man es in Afrika nicht vermuten würde. &bdquo;Eigentlich hatte ich mich auf einen spektakulären Sonnenaufgang gefreut“, berichtet Jürgen Siltmann. Aber es kam eben anders. Schneesturm in Afrika &bdquo;Durch den vielen Schnee hatten wir gar nicht so richtig die Gelegenheit zu realisieren, dass wir den ersten Gipfel des Berges erreicht haben“, erinnert sich Marlies Siltmann. &bdquo;Die Bergführer wollten dann schnell wieder runter.“ Zu groß war die Gefahr, dass eine Lawine losbrechen könnte. &bdquo;Die Entscheidung war absolut okay“, resümieren die Siltmanns. Der Abstieg ging dann aber von selbst. Voller Euphorie bewegte sich die Gruppe auf der ebenfalls wenig genutzten &bdquo;Coca-Cola-Route“. Hier passierten die Reisenden verschiedene Vegetationen, wie sie in unterschiedlichen Klimazonen vorkommen. Eine gute Vorbereitung für den weiteren Teil der Reise: Eindrücke aus der Tierwelt Afrikas. Auch das ist für viele Menschen so ein Lebenstraum - aber einer, der nicht so anstrengend ist, wie eine mehrtägige Wanderung auf den Gipfel Afrikas.

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