
Verl-Kaunitz. Mit dem Aufstieg der 1. Mannschaft in die Westfalenliga hat der FC Kaunitz im Sommer den größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte feiern können. Der Verein geht davon aus, dass aufgrund des sportlichen Höhenfluges im kommenden Jahr noch mehr Zuschauerinnen und Zuschauer die Heimspiele und weitere Veranstaltungen verfolgen werden.
Momentan aber fehlen Sitzmöglichkeiten, welche die Besucher vor Regen und Hitze schützen. „Dies stellt in der Westfalenliga mittlerweile eine absolute Ausnahme dar“, heben die Vereinsvorsitzenden hervor. Auf dem städtischen Sportgelände, dem Kaunitzer Hauptplatz am Furlbach, soll deshalb eine Sitz- und Stehplatztribüne der besonderen Art entstehen, für die der Verein die Stadt um finanzielle Unterstützung bittet.
Unternehmer Michael Beckhoff, der bereits den Umbau des Stadions für den SC Verl federführend koordiniert hatte, hat im Ausschuss für Bildung, Sport und Kultur die Pläne für eine Anlage in neuartiger Containerbauweise mit 60 überdachten Sitz- sowie 70 überdachten Stehplätzen vorgestellt. Angedacht ist die Errichtung von zwei Containern. Sie sollen entlang der Hauptspielfeldseite, seitlich neben dem Vereinsheim, aufgestellt und mit einem schützenden Dachmodul ausgestattet werden.
Unternehmer Beckhoff verweist auf Sonderrolle des Vereins
Beckhoff hatte sich im Vorfeld schlau gemacht, hatte Kontakt mit verschiedenen Firmen aufgenommen, sich mit baurechtlichen Vorgaben und vorgegebenen Normen auseinandergesetzt und war letztlich zu dem Schluss gekommen, selbst passende Tribünen-Container zu entwickeln.

„Eine Stadionlösung auf Basis von Containern: Da sind wir die Ersten, die so etwas vorhaben“, verwies er auf die Vorreiterrolle. „Kaunitz hat schon eine tolle Spielstätte. Mit der Tribüne würde das noch einmal getoppt.“ Im Detail ist das Vorhaben zunächst im nicht öffentlichen Teil der Sitzung der Politik erläutert worden.
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Vorteil sei, dass die Container theoretisch mit einem Kran auch versetzt werden können und für andere Veranstaltungen nutzbar seien, verwies Beckhoff auf den doppelten Nutzungseffekt. Die Gesamtkosten für die Maßnahme belaufen sich auf rund 154.000 Euro. Der Stadtsportverband war Anfang September bereits einem ersten Antrag über eine Förderung von 20 Prozent, also rund 32.000 Euro, einstimmig gefolgt. Auch der Fachausschuss des Stadtrates sprach sich nun einmütig dafür aus.
FC Kaunitz will 20.000 Euro an Eigenleistung erbringen
In einem weiteren Schritt hat der FC Kaunitz zur Sicherstellung des Bauvorhabens von der Stadt einen zusätzlichen Zuschuss in Höhe von maximal 50.000 Euro beantragt und bereits angekündigt, rund 20.000 Euro an Eigenleistung erbringen zu wollen. Von Sponsoren aus der Verler Unternehmerschaft gibt es aktuell Zusagen in Höhe von 35.000 Euro. Der Verein ist bemüht, weitere Unterstützer zu gewinnen, „um den Zuschussbetrag der Stadt möglicherweise noch zu verringern“.
Alle Parteien unterstrichen die Wichtigkeit der Maßnahme. Hinsichtlich der 50.000 Euro habe man aber noch „erhebliche Bauchschmerzen“, sagte Susanne Jasper (CDU) und fragte nach günstigeren Alternativlösungen. Wigbert Erichlandwehr gab zu bedenken, dass der FC Kaunitz selbst bereits „extrem viel Eigenleistung“ einbringe und damit Kosten spare. „Das ist ein Mehrwert für die Stadt.“
„Wenn, dann soll es etwas Vernünftiges werden“, sagte Hedwig Rottmann (SPD), die aber ebenfalls hofft, dass die Summe noch etwas reduziert werden kann. Georg Hansmeier (FDP) hob hervor: „Wir sollten aufpassen, dass das Projekt nicht verzögert wird.“
Tribünen sollen in Besitz der Stadt übergehen
Wigbert Erichlandwehr hofft, dass bereits im kommenden Winter mit der Umsetzung begonnen werden kann, „damit wir in der Rückserie etwas davon haben“.
Statt einen Beschluss zu fassen, hat der Ausschuss eine Empfehlung an den Haupt- und Finanzausschuss am Donnerstag, 18. September, gegeben. Die Tribünen sollen nach Fertigstellung in den Besitz der Stadt übergehen.