2.400 Kilometer

Freunde im Kreis Gütersloh wagen einen mutigen Trip – ohne besondere Vorbereitung

Für die Gruppe aus Verl ist es bereits die dritte Tour. Diese aber ist so lang wie keine andere zuvor. Auf das Quartett warten einige Unwägbarkeiten.

Dominik Hohmann, Rasmus Becker, Dennie Illner und Christoph Neiske (v. l.) haben im Vorfeld alle Vorbereitungen für die bislang längste gemeinsame Radtour getroffen. | © Karin Prignitz

Karin Prignitz
20.05.2025 | 20.05.2025, 10:47

Verl. Sie tun es schon wieder. Vor zwei Jahren sind Dennie Illner, Dominik Hohmann und Leon Masjosthusmann nach bestandenem Abitur in einer wahren Hitzeschlacht innerhalb von neun Tagen 1.200 Kilometer von Frankfurt bis nach Marseille geradelt. Im vergangenen Jahr ging es in anderer Zusammensetzung und begleitet von völlig anderen Herausforderungen auf eine insgesamt 1.800 Kilometer lange Tour zum Nordkap. Am 15. Mai sind fünf Verler Freunde nun zu einem neuen Abenteuer auf zwei Rädern gestartet. Das Ziel diesmal ist Istanbul.

Kurz vor der Abfahrt haben Dominik Hohmann (20), Dennie Illner (19), Rasmus Becker (20) und Christoph Neiske (19) ihre Räder sicherheitshalber noch einmal von Boris Dick checken und optimieren lassen. Der Inhaber der Firma 2Rad Krax unterstützt das Quintett, hat den ambitionierten Radlern unter anderem Trikots zur Verfügung gestellt. „Ich bin begeistert, wie viel Spaß die Jungs haben und was sie leisten“, hebt Dick hervor und ist schon gespannt auf die Geschichten zu ihren Erlebnissen, die die Gruppe posten wird.

Ihre vergangene Reise: Verler Freunde starten besondere Fahrradtour

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Mit dem Zug sind die Verler nach München gereist. Leon Masjosthusmann studiert dort und hat sich der Gruppe angeschlossen. Das gemeinsame Ziel: Innerhalb von zweieinhalb Wochen will die Gruppe etwa 2.400 Kilometer, und damit noch einmal deutlich mehr als im Vorjahr zurücklegen. Am 29. Mai ist die Ankunft in Istanbul geplant. Am 1. Juni soll der Flieger zurück gen Heimat gehen.

Die Alpen sind die größte Herausforderung für die Verler

Die geplante Route führt durch die Alpen, Österreich, Slowenien, Kroatien, Serbien, Bulgarien und schließlich durch den europäischen Teil der Türkei. „Diesmal haben wir die Route selber ausgewählt“, bestätigt Dominik Hohmann. Im vergangenen Jahr hatten Freunde und Bekannte auf dem Instagram-Kanal über das Reiseziel abgestimmt. Großartig trainiert haben alle fünf auch diesmal nicht. Nur Rasmus Becker ist zwischendurch mal 260 Kilometer von Magdeburg aus nach Verl zurückgeradelt.

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Eine solche Tour, wie sie die Freunde planen, sei „eh vor allem Kopfsache“, glaubt Rasmus. „In der Gruppe zieht man sich gegenseitig mit.“ Die größte sportliche Herausforderung erwartet die Radler gleich zu Beginn an Tag zwei in den Alpen. Über die Großglockner-Hochalpenstraße geht es bis nach Zell am See. „Das ist das erste Minimalziel“, betont Christoph Neiske. Klar ist auch, dass es größere Temperaturunterschiede auf der Strecke geben wird.

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Im Gepäck hat die Gruppe zwei Zelte, aufblasbare Mini-Isomatten und Schlafsäcke, außerdem Werkzeug, Ersatzteile, einen Gaskocher plus Topf, „so wenig Kleidung wie möglich“ und zwei kleine Photovoltaikanlagen zum Aufladen der Handys, denn es sollen Videos auf der Strecke gedreht werden. „Bislang hat es auf jeder Tour Pannen gegeben“, erzählt Dennie Illner. „Aber jedes Mal hatten wir nur einen Platten und nur ein Schlauch ist kaputtgegangen.“

Verler teilen ihre Tour auf Instagram

Dass alles gut verläuft, hoffen die Verler auch diesmal. Die Wetteraussichten sind gut. „Bisher ist noch kein einziger Regentag angesagt“, weiß Dennie Illner. „Im vergangenen Jahr hat es die ersten drei Tage durchgeregnet.“ Vorsichtshalber sind deshalb auch Regenjacken dabei. Und „Bio-Seife, die alles kann“. Noch viel nötiger als sie wird aber Vaseline sein. „Sie ist definitiv am wichtigsten“, betont Rasmus Becker, der auch Pferdesalbe, Teebaumöl und Wundsalbe im Gepäck hat.

2Rad Krax-Inhaber Boris Dick (l.) unterstützt die Aktion von Dominik Hohmann, Rasmus Becker, Dennie Illner und Christoph Neiske (v. l.) Sie haben im Vorfeld alle Vorbereitungen für die bislang längste gemeinsame Radtour getroffen. Auf dem Bild fehlt Leon Masjosthusmann. - © Karin Prignitz
2Rad Krax-Inhaber Boris Dick (l.) unterstützt die Aktion von Dominik Hohmann, Rasmus Becker, Dennie Illner und Christoph Neiske (v. l.) Sie haben im Vorfeld alle Vorbereitungen für die bislang längste gemeinsame Radtour getroffen. Auf dem Bild fehlt Leon Masjosthusmann. | © Karin Prignitz

Richtung Serbien stellen sich die Freunde auf strenge Grenzkontrollen ein. „Dort müssen wir unsere Position live mit dem Militär teilen“, berichtet Dominik Hohmann. Die Verpflegung auf der langen Route wird wohl hauptsächlich aus Nudeln mit kalter Tomatensoße bestehen und aus Müsliriegeln. „In den meisten Ländern sind die Supermärkte auch sonntags geöffnet“, das haben die Radler bereits in Erfahrung gebracht. Noch eines ist klar: „Backshops sind unsere besten Freunde.“

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Wer die Tour virtuell verfolgen möchte, der kann das bei Instagram auf der Seite „fahrradtour_2025“ tun. Veröffentlicht werden soll dort, wie bereits bei den anderen Touren, ein fotografisches Tagebuch mit kleinen Texten. Vorausgesetzt, es ist eine Internetverbindung vorhanden und die Akkus sind aufgeladen.