24 hochwertige Camper in NRW gestohlen: Fünf Täter zu Haftstrafen verurteilt

Verl. Die fünf Angeklagten aus Polen sollen wertvolle Wohnmobile gestohlen und anschließend veräußert haben. Am vierten Prozesstag sind nun die Urteile vor dem Landgericht Bielefeld gesprochen worden. Die Große Strafkammer unter Vorsitz von Richter Carsten Nabel hat drei Gefängnisstrafen zwischen zwei und vier Jahren verhängt, sowie zwei Bewährungsstrafen. Einer der Hauptangeklagten, ein 40-jähriger Arbeiter aus Verl, ist wegen Beihilfe zum schweren Bandendiebstahl in mehreren Fällen zu einer Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. Diese Strafe ist zur Bewährung ausgesetzt worden. Die Bewährungszeit beträgt allerdings vier Jahre. Außerdem haben die Richter ihm noch eine Geldauflage in Höhe von 15.000 Euro aufgebrummt. Einen Teil davon soll die Flüchtlingshilfe der Ukraine bekommen, einen weiteren Teil die Gütersloher Tafel. Der Verler hat seine Wohnung für die Planung der nächtlichen Raubzüge und seinen Mercedes zur Verfügung gestellt. Lesen Sie auch:Polizei schnappt Wohnmobil-Diebesbande an der A2 Vier Jahre Gefängnis - keine Revision Vier Jahre ins Gefängnis muss ein 43-jähriger Beschuldigter aus Polen wegen schweren Bandendiebstahls in fünf Fällen. Sein Strafverteidiger Daniel Wiemann aus Gütersloh hat mitgeteilt, dass man nicht in Revision gehen wolle: &bdquo;Mein Mandant muss noch eine dreieinhalbjährige Haftstrafe in Polen wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetzes absitzen. Er ist auch in Deutschland bereits vorbestraft wegen ähnlicher Delikte.“ Wiemann rechne damit, dass er nach der Hälfte der Verbüßung dann nach Polen ausgewiesen werde. Sieben Monate habe er bereits hier in Untersuchungshaft gesessen. Polizei findet einige gestohlene Fahrzeuge Ein weiterer 42-jähriger Angeklagter muss für drei Jahre und drei Monate in den Knast. Er ist wegen schweren Bandendiebstahls verurteilt worden. Die Kammer hat einen 32-jährigen Beschuldigten zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren und vier Monaten verurteilt. Er soll in mehreren Fällen Beihilfe zum schweren Bandendiebstahl geleistet haben, in dem er seine Kumpanen zu den Tatorten gefahren haben soll. Ein 31-jähriger Handwerker hat eine Bewährungsstrafe von 16 Monaten bekommen. Er soll lediglich ein gestohlenes Wohnmobil nach Polen transportiert haben. Für diese Fahrt soll er 250 Euro erhalten haben. Die Diebesbande soll in der ganzen Region von Nordrhein-Westfalen ihr Unwesen getrieben haben. Insgesamt 24 hochwertige Camper sollen die Gauner gestohlen haben – unter anderem auch in Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Verl und Borgholzhausen sowie in Friedrichsdorf. Der Schaden: 1,2 Millionen Euro. In einigen Fällen ist es der Polizei gelungen, gestohlene Fahrzeuge wiederzufinden, zum Teil auch in anderen Bundesländern. Einige davon sind nach Polen transferiert und dort verkauft worden. Im Mai hat die Polizei auf der Autobahn 2 unter Beteiligung von Sondereinheiten einige mutmaßliche Bandenmitglieder auf frischer Tat festgenommen. Alle Beschuldigten legen umfassende Geständnisse ab Während des Prozesses gegen diese Gang ist es zuvor zu einer Verständigung zwischen der Großen Strafkammer und den fünf Angeklagten gekommen. Die Richter haben sich bereit erklärt, bei geständigen Einlassungen die Gefängnisstrafen zu verkürzen. Daraufhin haben alle Beschuldigten umfangreiche Geständnisse abgelegt. Vorsitzender Carsten Nabel: &bdquo;Die Einlassungen haben sich natürlich strafmildernd ausgewirkt. Diese haben eine riesige Beweisaufnahme in diesem Verfahren verhindert.“ Hervorzuheben seien auch die positiven Berichte der verschiedenen Justizvollzugsanstalten, in denen die Angeklagten bis zur Verurteilung eingesessen haben. &bdquo;Die sind überdurchschnittlich gut. Alle haben sich vorbildlich verhalten und auch gearbeitet.“ Der Vorsitzende hat allen Beschuldigten noch einen guten Rat mit auf den Weg gegeben: &bdquo;Nutzen sie ihre Fähigkeiten in Zukunft, um einer legalen Arbeit nachzugehen.“ Rechtsanwalt Daniel Wiemann hat ausdrücklich die ausgezeichnete Verhandlungsatmosphäre aller Beteiligten während des Prozesses gelobt: &bdquo;Alles ist kollegial über die Bühne gegangen. Nur so sind sinnvolle Lösungen möglich geworden.“

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