Großer Stromausfall in Verl legt Schulzentrum lahm - das sind die Gründe

Verl. In weiten Teilen der Stadt Verl kam es am Mittwochmorgen zu einem Stromausfall. Unter anderem soll das Schulzentrum zwischenzeitlich vollkommen ohne Strom gewesen sein. Ebenso das Freibad sowie große Teile des Industriegebiets im Außenbereich. Unter anderem waren auch Haushalte am Rebhuhnweg, an der Gütersloher Straße sowie am Hülshorstweg betroffen. Bürgermeister Michael Esken bestätigte den Stromausfall in seiner nicht öffentlichen Facebook-Gruppe. Er erklärte: "Die Versorger sind bereits unterwegs und kümmern sich um die Behebung." Versorger ist die Westnetz GmbH mit Sitz in Dortmund. Auf Anfrage der NW erklärte eine Sprecherin: "Der Strom läuft bereits wieder. Er fiel ab 7.45 Uhr für etwa eine halbe Stunde aus." Der Schaden sei bereits behoben. Ursächlich für den Stromausfall sei ein technischer Defekt an einem Schaltschrank gewesen. In der Folge ist eine Mittelspannungsstörung eingetreten - durch das Mittelspannungsstück würden rund 10.000 Volt fließen. Durch den Ausfall sei in Verl ein großflächiges Gebiet zwischenzeitlich ohne Stromversorgung gewesen. Schulsport fällt aus Die Stadtwerke Verl kommunizierten die Schadensursache in der Facebook-Gruppe des Bürgermeisters."Der Netzbetreiber rechnet mit einer Behebung in den nächsten zwei Stunden", hieß es zunächst. Erste Mitglieder der Gruppe berichteten bereits gegen 8.30 Uhr davon, dass der Strom wieder fließe. Aus Elternkreisen ist zu hören, dass das Licht im Verler Schulzentrum zwar wieder funktioniere, die automatischen Fenster sich aber nicht mehr öffnen lassen. Auch das WLAN ist ausgefallen. Weil die Lüftungsanlage nicht mehr funktioniere, finde der Sportunterricht am Mittwoch, 2. März, nicht wie geplant statt und falle aus. Verbraucherzentrale gibt Tipps bei Stromausfall Immer wieder kommt es im Kreis Gütersloh zu Stromausfällen. Jüngst legte ein Ausfall durch Bauarbeiten in Gütersloh sogar den Betrieb eines Fitnessstudios über mehrere Tage lahm. Wie Verbraucherinnen und Verbraucher sich am besten verhalten und welche Rechte sie haben, hat die NW bei der Verbraucherzentrale in Gütersloh nachgefragt. Wenn das Stromnetz ausfällt, kann das verschiedene Ursachen haben: Leitungen, die bei Bauarbeiten beschädigt werden, extreme Wetterlagen oder eine langfristige Netzüberlastung. Wer davon überrascht werde, sollte nicht in Panik verfallen. Im Durchschnitt dauere ein Stromausfall in Deutschland nur etwas über zehn Minuten. Wer dennoch länger von einem Ausfall betroffen ist, sollte die nachfolgend genannten Tipps beachten: Elektrogeräte ausschalten Elektronische Geräte sollten bei einem Stromausfall ausgeschaltet werden. So wird das Netz geschont, wenn der Strom zurückkehrt, da nicht alle Geräte gleichzeitig wieder angehen. Besonders gilt dies für Elektrogeräte, die eine potentielle Gefahr darstellen, wenn sie unbemerkt wieder mit Strom gefüttert werden: zum Beispiel der Herd, ein Bügeleisen oder eine Kreissäge. Lebensmittel kühlen Ein kurzer Stromausfall stellt für Lebensmittel in Kühlschrank und Gefriertruhe meistens kein Problem dar. Denn für rund fünf Stunden können die Geräte in der Regel die Kälte speichern. Neue Geräte haben meistens eine bessere Dämmung als alte Geräte. Grundsätzlich gilt: Je seltener man den Kühlschrank öffnet, desto weniger Kälte geht verloren und desto weniger Wärme kann eindringen. Sind Lebensmittel in der Gefriertruhe stark angetaut, sollten diese sofort verarbeitet werden. Das gilt insbesondere für Fisch und Fleisch. Der Verzehr von Tiefkühlgemüse ist hingegen unbedenklich, wenn noch ein Eiskern vorhanden ist. Wenn es zu einem Schadensfall kommt, rät die Verbraucherzentrale in Gütersloh folgendes: Versicherungsschutz prüfen: In manchen Hausratversicherungen können Schäden am Gefriergut mitversichert sein. In Einzelfällen könnte in den Energielieferverträgen auch eine Stromausfallversicherung vereinbart sein. Diese deckt neben Schäden durch verdorbene Lebensmittel auch Sachschäden an elektrischen oder elektronischen Geräten ab. Verbraucher sollten dies in ihren Vertragsunterlagen prüfen und den Schaden beim Versicherer vorsorglich melden. Am besten wird dies telefonisch gemacht. So kann auch das weitere Vorgehen mit dem Versicherer besprochen werden. Wichtig: Es sollte unbedingt die Schadensnummer notiert werden. Schadensersatzanspruch prüfen: Verbraucher haben in der Regel nur dann Anspruch auf Schadensersatz, wenn den Netzbetreiber ein Verschulden an der Versorgungsstörung trifft. In Einzelfällen kommt auch die Haftung Dritter in Betracht, wenn zum Beispiel bei Erdarbeiten vorhandene Leitungen beschädigt werden. Verbraucher sollten unabhängig von der Rechtslage ihre Schadensersatzforderungen unverzüglich beim Netzbetreiber anmelden. Dazu sollten sie zunächst etwaige Schäden feststellen und eine Liste mit den einzelnen Schadenspositionen anfertigen. Sinnvoll ist auch die Anfertigung von Fotos, zum Beispiel bei Sachschäden an elektrischen und elektronischen Geräten oder bei verdorbenen Lebensmittelvorräten in Kühlschrank oder Gefriertruhe. Aus Beweisgründen wird im besten Fall ein Augenzeuge, zum Beispiel ein Nachbar, hinzugezogen.

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