SC Verl dreht Rückstand in München und siegt mit 2:1 bei Türkgücü

Verl. Siege in der 3. Liga sind für den SC Verl immer noch etwas Besonderes. Der Erfolg Nummer 14 war für den Neuling im Profifußball aber doch ein spezielles Highlight. Der 2:1-Triumph bei Türkgücü München gelang dem Team von Rino Capretti am Freitagabend nämlich im Olympiastadion. &bdquo;Mit 15 Jahren habe hier mal eine Besichtigung mitgemacht. Jetzt den Platz hier als Sieger zu verlassen, ist natürlich cool und bleibt sicher in Erinnerung." Der 39-jährige Trainer des Sportclubs blickte beim Fernsehinterview beeindruckt und fast schon ehrfürchtig in das 70.000 Zuschauer fassende Stadionrund, auch wenn die Ränge vollkommen leer waren. Das besondere Ambiente trug vielleicht auch dazu bei, dass Capretti seinen Ärger über die schlechte Anfangsphase seines Teams nur abgemildert ausdrückte: &bdquo;Wir haben die ersten 20 Minuten verschlafen und dem Gegner in die Karten gespielt." Ein krasser Fehler des für Daniel Mikic in die Anfangself gerückten Yannick Langesberg hatte Türkgücü in der 3. Minute die 1:0-Führung ermöglicht. Der Innenverteidiger ließ sich unweit des rechten Strafraumecks den Ball beim Spielaufbau vom Münchner Nico Gorzel abluchsen, und Omar Sijaric nutzte das eiskalt zu einem unhaltbaren Flachschuss ins kurze Eck aus. "So lassen wir das nicht stehen" Weil Langesberg anschließend Patzer am Fließband produzierte, bleib Rino Capretti gar nichts anderes übrig, als den Kapitän schon nach 27 Minuten zu erlösen und Mikic einzuwechseln. Fortan verringerte sich die Fehlerquote im Passspiel, die Ballverluste wurden eingedämmt, und die Defensive gestattete Türkgücü nur noch eine einzige Torchance: In der 72. Minute schoss Kilian Fischer an den Außenpfosten. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Verler längst das Kommando im Olympiastadion übernommen. "Ich habe die Jungs in der Halbzeit an der Ehre gepackt", berichtete Rino Capretti später von seinem Appell in der Kabine: "So lassen wir das nicht stehen." Beflügelt von einem Doppelwechsel in der Halbzeitpause - Eilers und Taz für Janjic und Sander - näherte sich das Capretti-Team immerhin szenenweise der Galavorstellung vom 0:0 gegen Spitzenreiter Dresden an. "Es hat sich angebahnt, es lag irgendwie in der Luft" Angetrieben vom unermüdlichen Rechtsverteidiger Christopher Lannert sowie vom letztjährigen Türkgücü-Stürmer Kasim Rabihic und abgesichert durch die schnörkellose Souveränität von Innenverteidiger Lasse Jürgensen sowie den spielintelligenten Fleiß von Mittelfeldmann Julian Schwermann kam der Sportclub zu guten Abschlüssen. Berkan Taz (62.) und Rabihic (64.) scheiterten jedoch an dem trotz Hüftverletzung im Münchner Tor gebliebenen Rene Vollath. "Es hat sich angebahnt, es lag irgendwie in der Luft", spürte der Verler Coach, dass seine Mannschaft es zum zwölften Mal in dieser Saison schaffen würde, nach einem Rückstand noch zu punkten. Eine von Rabihic kurz ausgeführte Ecke brachte in der 70. Minute zunächst den überfälligen Ausgleich. Jürgensen war bei der Flanke von Mehmet Kurt mit dem Kopf zur Stelle und bejubelte sein erstes Drittligator. Dann war es Justin Eilers erstmals in dieser Saison vergönnt, ein final entscheidendes Tor für den SC Verl zu erzielen. In der 82. Minute verwertete er einen fußgenauen Schwermann-Steilpass zum umjubelten Siegtreffer. Es war das fünfte Saisontor für den 32-jährigen Mittelstürmer, dessen Verbleib an der Poststraße ebenso noch unsicher ist wie der von Zlatko Janjic. Trotz seiner Auswechslung zur Pause und obwohl er zum achten Mal hintereinander nicht getroffen hatte, gab es für den Verler Top-Torjäger (14 Treffer) am Freitag einen Grund zum Feiern. Janjic (35) hatte am Spieltag nämlich ebenso Geburtstag wie Linksverteidiger Lars Ritzka, der 23 Jahre alt wurde. Die Rückreise aus München versprach also kurzweilig zu werden. Weiter geht es für die Mannschaft am Samstag, 15. Mai, mit dem Heimspiel gegen den SV Waldhof Mannheim, bevor eine Woche später wieder in einem besonderen Stadion - dem Betzenberg - das Saisonfinale in Kaiserslautern auf dem Programm steht. Mit nun 54 Punkten hat der Tabellensiebte durchaus noch Chancen, die Premierensaison auf Rang sechs oder fünf zu beenden. Türkgücü München: Vollath - Park (81. Kirsch), Sorge, Zorba, Awoudja - Berzel, Fischer - Laukart (46. Erhardt), Gorzel (71. Tosun), Sijaric (58. Niemann) - Sliskovic (58. Röser). Im Aufgebot: Jakob, Engl (Tw). SC Verl: Brüseke – Lannert, Langesberg (27. Mikic), Jürgensen, Ritzka – Kurt – Schwermann, Corboz – Sander (46. Taz), Janjic (46. Eilers), Rabihic (86. Hecker). Im Aufgebot: Stöckner, Lang, Brinkmann (Tw). Schiedsrichter: Jonas Weickenmeier (Frankfurt). Gelbe Karten: Laukart (1). Ecken: 2:6 (1:1); Chancen: 2:6 (1:1) Tore: 1:0 (3.) Sijaric, 1:1 (70.) Jürgensen, 1:2 (83.) Eilers. Hier gibt es das Spiel des SC Verl im Liveticker von Till Hülsmann zum Nachverfolgen: (function(d, s, id) {var js,ijs=d.getElementsByTagName(s)[0];if(d.getElementById(id))return;js=d.createElement(s);js.id=id;js.src="//embed.scribblelive.com/widgets/embed.js";ijs.parentNode.insertBefore(js, ijs);}(document, 'script', 'scrbbl-js'));

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