Club-Besitzer hören auf: Wie geht's mit Café Europa und Déjà-Vu weiter?

Verl/Bielefeld. Aus der Gastronomieszene sind sie eigentlich gar nicht wegzudenken. Erst im vorigen Jahr ist Tom Peitzmeier gemeinsam mit seiner Frau Daggi vom Bundesverband deutscher Discotheken und Tanzbetriebe mit dem Discotheken-Unternehmerpreis ausgezeichnet worden. Onkel Toms Hütte in Kaunitz, der Déjà-Vu-Club an der Bergstraße, das Café Europa in Bielefeld und Hermanns Club in Detmold – das waren die Stationen in den vergangenen fast 37 Jahren. Nach geschätzten 4.000 Clubnächten soll nun Schluss sein. Tom und Daggi Peitzmeier verabschieden sich aus dem Nachtleben. Wie das Leben des Paares künftig aussehen wird, &bdquo;das wissen wir selbst noch nicht so genau", sagt der 58-Jährige. Doch Tom Peitzmeier ist am Telefon sehr zuversichtlich, dass der Start in ein bislang unbekanntes Leben gelingen wird. &bdquo;Klar wird es erst komisch sein", sagt Peitzmeier. Pollhans, Schützenfeste, Holy-Festivals und Streetfood-Märkte, &bdquo;das verwurzelt ja doch mit vielen Leuten". Natürlich sei deshalb Wehmut dabei, aber auch ganz viel Stolz und noch viel mehr positive Erinnerungen. "Man geht immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge" &bdquo;Man geht immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge", das hatte das Paar bereits in einer offiziellen Mitteilung wissen lassen. Verbunden war sie mit einem Dank an das gesamte Team, die Gäste und Partner, &bdquo;ohne die wir dieses niemals hätten bewältigen können", betont Tom Peitzmeier. 42 Arbeitsjahre seien voll, erzählt der gelernte Molkereifachmann. Sicherlich habe die Corona-Situation zu einem erheblichen Teil zur Entscheidung beigetragen. &bdquo;Sonst hätten wir gar keine Zeit gehabt, darüber nachzudenken", sagt Tom Peitzmeier, hebt aber zugleich hervor, dass weder Existenzangst noch Angst um die Läden eine Rolle gespielt hätten. Er gehe im Gegenteil davon aus, dass es gut mit den drei Clubs weitergehe, sobald dies wieder möglich sei. Womöglich werden dann sogar mehr gefeiert als vorher. Alle drei Läden laufen weiter Im September 2008 hatte Tom Peitzmeier gemeinsam mit Nico Thebille den &bdquo;Déjà-Vu-Club" in Verl eröffnet. Im Jahr 2015 kam Hermanns Club hinzu, Ende 2017 das Café Europa. Da bereits mit Peter Daletzki. Er und Nico Thebille haben nun die Anteile der Peitzmeiers übernommen. &bdquo;Wir betreiben alle drei Läden weiter", bestätigt Nico Thebille. Coronabedingt sind sie derzeit zwar geschlossen. &bdquo;Wir haben aber schon Pläne und Ideen für die Zeit danach." Ein paar Neuerungen werde es geben. Thebille und Daletzki hoffen, dass die Clubs im Sommer oder spätestens im Herbst wieder starten können. Tom Peitzmeier schwelgt derweil bereits in Erinnerungen. Er lenkt den Blick zurück in die 80er Jahre, als er nach der mittleren Reife mit 22 Jahren den Betrieb &bdquo;Alte Pumpe" übernahm und in &bdquo;Onkel Toms Hütte" umbenannte. Zusammen mit seiner Frau Daggi, die er wenig später dort kennen- und lieben lernte, führte der gebürtige Schloß Holte-Stukenbrocker die 300 Quadratmeter große Disco insgesamt 25 Jahre lang. &bdquo;Damals gab es bis zu sieben Öffnungstage in der Woche", erzählt Tom Peitzmeier von einer Zeit, in der sich täglich Hunderte auf der Tanzfläche bewegten. Lesen Sie auch: Jungunternehmer planen neuen Party-Club im Kreis Gütersloh Etliche Reaktionen in den Sozialen Netzwerken &bdquo;Anfangs saßen die ersten Besucher schon um 19 Uhr an der Theke – gleich nach der Sportschau." Und wehe, er sei mal ein paar Minuten zu spät gekommen... &bdquo;Heute kommen die Gäste oft erst um Mitternacht." So haben sich die Zeiten geändert. &bdquo;Früher waren wir das Kommunikationszentrum", beschreibt Tom Peitzmeier etwa die samstäglichen Treffen der Fußballvereine. Damals wie heute, &bdquo;wir haben immer 100 Prozent gegeben", sagt der 58-Jährige. Seine Eltern hätten ihm wohl geraten: &bdquo;Fang nichts Neues an, wenn du nichts Neues hast." Mittlerweile aber sei er in einem Alter, in dem er eine solche Entscheidung guten Gewissens treffen könne. &bdquo;Wir hatten im vergangenen Jahr viel Ruhe, darüber nachzudenken." Der Rückzug sei zum richtigen Zeitpunkt gekommen. Tom und Daggi Peitzmeier wissen die Clubs in guten Händen. In den sozialen Netzwerken habe es bereits viele Reaktionen gegeben, erzählt Tom Peitzmeier. &bdquo;Die laufen im Moment heiß."

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