Bärenstarker SC Verl verpasst Triumph über Spitzenreiter Dynamo Dresden

Verl. Der SC Verl gehört fußballerisch zu den stärksten Mannschaften der 3. Liga, aber er kann gegen die Top-4-Teams einfach nicht gewinnen. Am Dienstagabend reichte in der Paderborner Benteler-Arena selbst die spielerisch vielleicht beste Saisonleistung gegen Spitzenreiter Dynamo Dresden nur zu einem 0:0. In einer Kategorie waren die Verler nämlich nicht wirklich gut – dem Verwerten der zahlreichen hochkarätigen, glänzend herauskombinierten Torchancen. &bdquo;Meine Jungs haben eine richtig tolle Leistung auf den Platz gebracht. Uns hat alllerdings das Quäntchen Glück gefehlt", mochte Trainer Rino Capretti mit seiner Elf nach dem Abpfiff öffentlich nicht hart ins Gericht gehen. Justin Eilers wurde da deutlicher. &bdquo;Ich werde heute Nacht nicht gut schlafen können", sagte der Mittelstürmer. Der 32-Jährige, der in Dresden aus dem Meisterjahr 2016 noch Heldenstatus genießt, brachte in der 18. Minute einen Kopfball aus fünf Metern nicht im Tor unter, weil Kevin Broll den Ball mit einer Glanzreaktion noch an die Latte lenkte. Der Dynamo-Keeper avancierte zum Mann des Spiels, weil er weitere Großchancen zunichte machte. &bdquo;Die Wirbelwinde aus Verl haben Steil-Klatsch-Ein-Kontakt-Fußball gespielt, das war ja geisteskrank", schwärmte der 25-Jährige geradezu von der Angriffsklasse der Ostwestfalen. "Dass sie geil kicken können, wussten wir ja aus dem Hinspiel", sagte er auch noch. Herausragender Mael Corboz Tatsächlich legte das gegenüber dem letzten Drittligaspiel auf sechs Positionen veränderte Capretti-Team einen beeindruckenden Ballbesitz-Auftritt aufs Parkett. &bdquo;Wahrscheinlich waren wir in allen Werten besser", nahm der Coach die statistische Analyse voraus. Taktisch stellte er völlig zurecht fest: "Wir haben den Gegner in die eigene Hälfte reingedrückt und gar nicht mehr rausgelassen." Herausragend beim Tabellensiebten agierten Mael Corboz im offensiven Mittelfeld, die fehlerfreie "Ballmaschine" Mehmet Kurt auf der Position sechs sowie die Außenpärchen Berkan Taz/Lars Ritzka (links) und Philipp Sander/Christopher Lannert (rechts). Letzterer gab nach dem Unentschieden gegen den Tabellenführer, gegen den es im Hinspiel nach einem ähnlich starken Beginn hinten heraus eine 1:4-Niederlage gesetzt hatte, sogar eine leichte Enttäuschung zu: "Wir hätten die drei Punkte verdient gehabt, denn wir hatten mehr und die besseren Torchancen und waren in allen Belangen überlegen." Der Verler Chancenwucher startete bereits in der ersten Minute mit einem Schuss aus bester Position von Corboz genau in die Arme von Broll. Eilers folgte mit seiner Top-Chance sowie zwei Abschlüssen in der 8. und 34. Minute. Kurz vor der Pause wischte der Dresdener Torhüter einen abgefälschten Corboz-Ball mit einer Hand noch über die Latte (42.), um anschließend kurz vor der Linie auch ein Eigentor von Kevin Ehlers (43.). Capretti hat die Bestnote verdient Nach der Pause versuchte Dynamo-Trainer Alexander Schmidt die Verler Dominanz mit einem Doppelwechsel und der Umstellung auf ein 4-4-2 zu brechen. Ohne Erfolg. Sein in der 1. Halbzeit immerhin dreimal gefährliches Team kam gegen die aufmerksame Defensivabteilung des Sportclubs zu keiner einzigen Torchance mehr und konnte die "Null" hinten nur dank Broll und dank der Abschlussschwäche der Gastgeber halten. Sander (53., 61.) und Corboz (66.) brachten den Ball nicht im Dresdener Tor unter, und ganz am Ende (90.) schoss Ritzka nach einem starken Vorstoß in den Strafraum um Haaresbreite am langen Pfosten vorbei. "Wir hatten einige Chancen und haben kein Tor gemacht - das ist ein Makel", lautete die einzige Kritik von Rino Capretti. Der 39-Jährige reist heute nach Frankfurt, um sich beim DFB die Urkunde als frisch gebackener Fußballlehrer abzuholen. Am Montag hatte Capretti dort bereits die praktische Abschlussprüfung absolviert. Thema war "Angriffe über die Flügel und die Besetzung der Box", wie er verriet. Spätestens das Spiel des SC Verl am Dienstagabend gegen Dresden musste den Prüfern des Deutschen Fußballbundes zeigen, dass Rino Capretti die Bestnote verdient hat. Hier gibt es das Spiel im Ticker-Rückblick: (function(d, s, id) {var js,ijs=d.getElementsByTagName(s)[0];if(d.getElementById(id))return;js=d.createElement(s);js.id=id;js.src="//embed.scribblelive.com/widgets/embed.js";ijs.parentNode.insertBefore(js, ijs);}(document, 'script', 'scrbbl-js'));

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