Herber Dämpfer für die Hoffnungen des SC Verl

Die ohnehin vagen Hoffnungen des SC Verl auf ein Eingreifen in den Kampf um die Aufstiegsplätze in der 3. Liga haben einen weiteren Dämpfer erlitten. Sechs Tage nach dem 1:3 gegen Saarbrücken kassierten die Fußballer von Trainer Rino Capretti am Freitagabend mit dem 0:3 beim FSV Zwickau die nächste deutliche Niederlage. Statt sich wieder in eine Verfolgerrolle zu bringen, hat der Aufsteiger acht Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz und rangiert als Achter &bdquo;nur“ im Tabellenmittelfeld. &bdquo;0:3 – das tut schon weh“, kommentierte Kapitän Yannick Langesberg nach der schlechtesten Saisonleistung die auch in dieser Höhe verdiente Schlappe. Der Innenverteidiger war ebenso neu in die Anfangself gerückt wie Außenstürmer Patrick Schikowski und erstmals in dieser Saison auch Justin Eilers. Für den 32-jährigen Mittelstürmer, der sich mit dem Treffer gegen Saarbrücken für die Nominierung empfohlen hatte, blieb Top-Torjäger Zlatko Janjic auf der Bank, wo zunächst auch Mittelfeldspieler Jens Köhler Platz nahm. Verteidiger Lasse Jürgensen gehörte nicht mal zum Aufgebot. Rino Caprettis Aufstellungsvariante und der gesamte Matchplan des SC Verl wurde in der GZZ-Arena schon nach 24 Sekunden über den Haufen geworfen. Nils Miatke brachte die auf Rang elf aufgerückten Westsachsen mit 1:0 in Führung, ohne dass die Verler ein einziges Mal am Ball gewesen waren. Entscheidend war die Vorarbeit von Morris Schröter. Der Zwickauer Rechtsaußen vernatzte vor seinem Querpass in die Mitte Lars Ritzka. Und er ließ den Verler Linksverteidiger, der einen rabenschwarzen Tag erwischte, auch vor dem 2:0 in der 26. Minute schlecht aussehen. Seine Flanke landete auf an der Torraumgrenze auf dem Kopf des frei stehenden von Manfred Starke. SCV-Keeper Robin Brüseke wehrte den Ball zwar mit einer Glanzreaktion ab, doch Ronny König vor vor Yannick Langesberg als Abstauber zur Stelle. Auch das vorentscheidende 3:0 in der 58. Minute entstand auf der linken Abwehrseite des SC Verl. Gerade erst hatte Brüseke nach einem Ritzka-Ballverlust und einer Flanke von Jozo Stanic wieder überragend den Schuss von Felix Drinkuth pariert. Doch als der eingewechselte Zwickauer sofort wieder von dem gleichen Flügel bedient (diesmal von Marco Schikora) und von seinem Gegenspieler Christopher Lannert nicht eng genug gedeckt wurde, war der Verler Schlussmann machtlos. Obwohl Capretti sein gesamtes Offensivpotenzial von der Bank ausspielte, kamen die Verler ernsthaft für einen Treffer nicht in Frage. Das torgefährlichste Team der 3. Liga produzierte im gesamten Spiel nur drei Halbchancen. Ein Schuss von Eilers (22.) wurde zur Ecke abgefälscht. Weitere Schüsse von Janjic (58.) und Rabihic (86.) wurden nur gefährlich, weil sie abgefälscht wurden – auch sie führten nur zu Eckstößen. Von denen hatten die Gäste insgesamt 14, ohne dass es nur ein einziges Mal nach einem Treffer roch. &bdquo;Wir haben es spielerisch probiert, sind aber nicht in die gefährliche Zone gekommen, um irgendwas zu reißen“, gestand der schwer enttäuschte Yannick Langesberg. Tatsächlich kam seine Mannschaft mit der rustikalen und schnörkellosen Spielweise der aus der eigenen Abwehr heraus fast nur mit langen Bällen operierenden Zwickauer überhaupt nicht zurecht. Überraschend war zudem, dass es den Gastgebern gelang, die Verler Spieleröffnung durch frühes Attackieren empfindlich zu stören. &bdquo;Heute ist einfach ein gebrauchter Tag“, verpackte Rino Capretti direkt nach Spielschluss seinen Frust in Worte und kündigte an: &bdquo;Wir werden uns die Szenen, die zu den Gegentoren geführt haben, knallhart anschauen.“ FSV Zwickau: Brinkies – Stanic, Nkansah, Frick, Coskun – Schröter (74. Wolfram), Schikora, Könnecke (80. Jensen), Miatke (61. Drinkuth)– Starke (74. Lokotsch), König. SC Verl: Brüseke – Lannert (71. Korb), Langesberg, Mikic, Ritzka – Kurt (71. Sander)– Schwermann (57. Köhler), Rabihic – Yildirim, Eilers (57. Janjic), Schikowski (65. Putaro). Im Aufgebot: Stöckner, Brinkmann (Tw). Schiedsrichter: Wolfgang Haslberger (St. Wolfgang). Gelbe Karten: Stanic (6) – Eilers (1), Schikowski (3), Sander (3), Yildirim (6). Ecken: 1:14 (1:7) Chancen: 6:3 (4:1) Tore: 1:0 (1.) Miatke, 2:0 (26.) König, 3:0 (64.) Drinkuth.

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