Kinder aus Verl verkaufen selbst bemalte Steine und spenden Erlös an Tierheim

Verl. Karlotta (8), Sophie (9), Mia (8) und Robin (8) sind so dicke Freundinnen, wie es eben nur Kinder sein können. Nach der Schule machen die vier Nachbarinnen die Gegend um ihr Zuhause unsicher, gehen zum Reiten oder toben sich in trauter Einigkeit auf den Spielplätzen aus. Verbindendes Element der großen Freundschaft ist neben der unmittelbaren Nähe sowie dem gemeinsamen Alter unter anderem die Liebe zu Tieren; jede der vier hat daheim einen eigenen Vierbeiner in Obhut. Das Mitleid für geplagte, gequälte, verstoßene Kreaturen spielte bei einem kürzlich beendeten Charity-Projekt die Hauptrolle. Weil durch die Covid-19-Pandemie das Spendenaufkommen für das Gütersloher Tierheim rapide eingebrochen ist, verkauften die vier Grundschülerinnen 20 selbstbemalte Kieselsteine, 20 geflochtene Armbänder sowie ein paar Girlanden für jeweils einen Euro in der Nachbarschaft. Den Reinerlös der Aktion in Höhe von 33 Euro haben sie jetzt den Verantwortlichen des Tierheims übergeben. "Wegen Corona ist jetzt kein Geld mehr für Futter da" Die Idee zur der für Kinder im Grundschulalter außergewöhnlichen Initiative stammt von Mia. &bdquo;Ich mochte Tiere schon immer. Wegen Corona ist jetzt aber kein Geld mehr für Futter da. Das hat mich ganz traurig gemacht", erzählt die Schülerin der Grundschule am Bühlbusch. Gemeinsam mit Klassenkameradin Robin beschloss sie deshalb, Armbänder zu flechten. Schnell war mit Karlotta aus der eigenen Klasse und Sophie (als einzige auf der Walddorf-Schule in Friedrichsdorf) die andere Hälfte des jungen Damen-Dream-Teams mit an Bord. Mit Erlaubnis der Eltern durften die vier auf den eigenen Grundstücken Kieselsteine einsammeln, die sie anschließend mit Punkten, Mustern, Sonnen oder Smiley-Gesichtern bemalten. &bdquo;Die sollen alle glücklich irgendwo bei Menschen leben" Als Kreativkünstlerin des Quartettes verzierte Sophie ihre kleinen Werke mit Sonnenaufgängen über Wäldern oder Sonnenuntergängen über dem Meer. Als genug Material beisammen war, machten sich die vier an mehreren Nachmittag alleine per Fahrrad auf Verkaufstour durch die Nachbarschaft. Sophie Mutter zeigte sich &bdquo;erstaunt über die Eigeninitiative und den Drive, der in die Geschichte gekommen ist". Sonja Claas: &bdquo;Das haben die Mädels sich alles ganz alleine ausgedacht." Mit Unterstützungsmaßnahmen hielten sich die Erziehungsberechtigten schon aus pädagogischen Gründen zurück. Sonja Claas: &bdquo;Es war Sommer, es war lange hell. Die Mädels sind in unmittelbarer Umgebung geblieben. Wir hatten keine Angst. Wir haben unseren Kindern schon immer sehr viel Freiheiten gegeben. Nur so werden sie selbstständig." Bei der Spendenübergabe im Gütersloher Tierheim waren die Elterntaxis jedoch wieder im Einsatz. Nach der Übergabe führten die Tierheim-Mitarbeiter die kleine Besuchergruppe durch die Anlage. Karlotta, Sophie, Mia und Robin hätten am liebsten die vielen großen Hunde-Kulleraugen, miauenden Katzen und hoppelnden Häschen mit nach Hause genommen. "Es wäre toll, wenn auch andere spenden" Weil das natürlich nicht geht, formulieren sie gemeinsam einen Wunsch an alle Gleichaltrigen in der Umgebung: &bdquo;Es wäre toll, wenn auch andere Kinder Geld ans Tierheim spenden würden. Die Hunde, Katzen und Kaninchen in ihren Käfigen zu sehen, war so traurig. Die sollen alle glücklich irgendwo bei Menschen leben." Noch auf dem Heimweg entwickelte das Quartett deshalb die nächste Idee. Demnächst wollen die Grundschülerinnen aus Wildblumen geflochtene Blumenbänder für zehn Euro verkaufen. Der Gewinn soll wieder dem Gütersloher Tierheim zugutekommen.

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