0:3 im Test gegen PSV Eindhoven: 18-Jähriger vermiest SC Verl den Auftakt

Verl. In der Halbzeitpause huschte Noni Madueke ein schelmisches Grinsen ins Gesicht. Gerade hat der 18-jährige Engländer den Fußball-Drittligisten SC Verl im Alleingang abgeschossen. Innerhalb von 45 Spielminuten gelang ihm im Dress der niederländischen Spitzenmannschaft PSV Eindhoven ein lupenreiner Hattrick. Von dem 0:3 zur Pause erholten sich die Verler nicht mehr, nach 90 Minuten blieb es bei der klaren Testspielniederlage. Madueke stach bis zum Seitenwechsel heraus, war seinen Gegenspielern physisch und technisch überlegen. &bdquo;Er ist etwas Besonderes", befand PSV-Trainer Roger Schmidt, von 1995 bis 2002 selbst Spieler des Sportclubs, nach Abpfiff der Partie. &bdquo;Er ist schnell, hat ein Gefühl für Timing, sucht die Lücken und ist äußerst explosiv." Zur Pause blieb Madueke in der Kabine. Verler Außenverteidiger laufen PSV-Angreifern hinterher Bei tropischen Temperaturen in der Verler Sportclub-Arena übernahmen die Niederländer von Beginn an das Kommando über die Partie. Die PSV war technisch überlegen, ließ über große Strecken des Spiels Ball und Gegner laufen. Der SC Verl brachte über die komplette erste Hälfte keinen Torschuss zustande. Wenn wurde es über die Außenbahnen gefährlich. Dann aber auch nur ansatzweise. Aygün Yildirim setzte sich gelegentlich über die rechte Angriffsseite durch, etwas seltener gelang Probespieler Joy-Lance Mickels der Durchbruch über die linke Seite. Der letzte Pass beider Akteure kam zumeist aber nicht beim eigenen Mitspieler an. PSV Eindhoven machte es besser. Die pfeilschnellen Außenspieler Bruma und Ritsu Doan stellten die beiden Außenverteidiger der Verler, Lars Ritzka und insbesondere Patrick Choroba, in der ersten Halbzeit immer wieder vor Probleme. Folgerichtig ging die PSV in der 21. Spielminute mit 1:0 in Führung. Kapitän Denzel Dumfries erlief sich auf der rechten Angriffsseite einen Steilpass und legte die Kugel in den Rückraum zurück. Dort nahm Madueke in Ruhe an und ließ Torhüter Till Brinkmann keine Chance. Der ehemalige Paderborner spielte für den mit Rückenproblemen draußen gebliebenen SCV-Stammtorhüter Robin Brüseke. SC Verl verschläft den Restart nach einer Trinkpause Kurz darauf verschliefen die Verler den Restart nach einer Trinkpause. Bruma steckte auf Sam Lammers durch, dieser brachte den Ball von der Grundlinie aus in die Mitte, wo erneut Noni Madueke lauerte und ungehindert zum 2:0 einschob (25. Spielminute). Das 3:0 dann kurz vor der Pause: Im Zentrum kam wieder Madueke an den Ball. Dieser ließ mit Julian Stöckner und Lars Ritzka gleich zwei Verler aussteigen und hämmerte die Kugel zentral in die Maschen. Erneut war Brinkmann ohne Abwehrchance. Bei jedem der drei PSV-Treffer sah mindestens einer der beiden Verler Außenverteidiger nicht gut aus. Bruma über links, Ritsu Doan über rechts und Noni Madueke im Zentrum waren in Halbzeit eins nicht in den Griff zu bekommen. &bdquo;Es gibt Unterschiede zwischen beiden Mannschaften und es muss auch Unterschiede geben", zeigte sich Raimund Bertels, Vorsitzender und Sportlicher Leiter des SC Verl, trotz des klaren Ergebnisses nicht unzufrieden mit dem ersten Testspiel seines Teams. Und auch Trainer Guerino Capretti war mit Verweis auf anstrengende Tage im Trainingslager guter Dinge. &bdquo;Man hat gesehen, dass uns die Spielfitness noch fehlt", sagte er und ergänzte: &bdquo;Vom Grundsatz her habe ich aber auch das gesehen, was wir uns in Marienfeld erarbeitet haben. Hohes Anlaufen und ein ruhiger Spielaufbau waren vorhanden." In Durchgang zwei wird Verl stärker Insbesondere in Halbzeit zwei spielten die Verler bei zahlreichen Wechseln eine deutlich bessere Rolle, wurden ballsicherer und spielbestimmend. In der Defensive brachte die Einwechslung von Neuzugang Lasse Jürgensen Stabilität. Auf der anderen Seite waren die Angriffe der Gäste bei weitem nicht mehr so zielführend wie noch im ersten Durchgang. Zwar strahlte die PSV durchgängig Torgefahr aus, meist waren die Eindhovener aber zu verspielt und schlossen nicht ab. Hinsichtlich der Torchancen waren die Hausherren jetzt dem Favoriten aus den Niederlanden sogar überlegen. Der eingewechselte, immer auffällige Patrick Schikowski vergab die wohl beste Gelegenheit der Verler in Minute 51. Nach einer Hereingabe von rechts scheiterte der 28-Jährige am eingewechselten PSV-Keeper Jeroen Zoet. &bdquo;Für uns war es ein richtig guter Test gegen eine Topmannschaft. Mit rosaroter Verler Brille hätten wir auch 3:3 spielen können", fasste Capretti zusammen. Bertels kündigt Gespräche mit Probespieler an Neben Joy-Lance Mickels, zuletzt bei Carl-Zeiss Jena unter Vertrag, testeten die Verler auch Torhüter Marcel Lotka von der U-19 von Bayer Leverkusen. Trainer Capretti war mit der gezeigten Leistung beider Spieler zufrieden. &bdquo;Marcel Lotka hat einen guten Eindruck hinterlassen, hat in der zweiten Halbzeit zu Null gespielt. Mickels ist ein sehr schneller, technisch guter Spieler. Bei ihm hat man gemerkt, dass noch ein wenig die Fitness fehlt. Beide sind aber charakterlich top." Raimund Bertels kündigte nach dem Testspiel gegen PSV Eindhoven an, Gespräche mit Außenspieler Mickels führen zu wollen. &bdquo;Wir werden uns sicher unterhalten." In den nächsten Wochen werden außerdem noch weitere Probespieler zum Kader des Drittligisten hinzustoßen. Namen nannte Bertels derweil nicht. &bdquo;Wir müssen für alle Situationen gewappnet sein."

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