Arvato will sich in Verl vergrößern - mit neuen Mitarbeitern?

Verl. Arvato braucht Platz. &bdquo;In unserem Standort Verl verfügen wir aktuell über gut 50.000 Quadratmeter Hallenfläche", sagt Unternehmenssprecher Gernot Wolf. &bdquo;Doch das Ziel sind weitere 8.000 Quadratmeter." Jetzt liegt ein Beschlussantrag bei der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises vor. Der soll entscheiden, ob einem möglichen Bauantrag für den Erweiterungsbau zugestimmt werden soll. Aktuell wird &bdquo;aus Sicht der Unteren Naturschutzbehörde eine zusätzliche Erweiterung an diesem Außenbereichsstandort, der inmitten eines biotopkartierten Bereichs liegt und in die Landschaft hineinragt, kritisch gesehen." Jetzt gelte es, die Interessen zusammenzubringen, so Wolf. Stadt unterstützt die Pläne Die Situation an der Varenseller Straße / Ecke Riekweg, zeigt sich beschaulich. Links grasen Kühe, rechts steht ein scheinbar verlassenes Haus, die Gardinen hängen schief, ein Obstbaum ragt über das Dach. Gar nicht schief ist die Meinung der Stadt Verl, sondern schnurgeradeaus. &bdquo;Wir haben auch Arvato gerne in Verl", sagt Thorsten Herbst. Der Beigeordnete ist zuständig für den Geschäftsbereich Planen, Bauen und Umwelt. &bdquo;Zudem sehen wir die wirtschaftliche Notwendigkeit für den Ausbau und unterstützen die Planung. Bisher haben einige Gespräche stattgefunden und Arvato hat uns erklärt, warum es dieser Standort sein soll. Das Unternehmen muss jetzt vor dem Ausschuss noch begründen, warum der Ausbau in die Breite und nicht in die Höhe geplant ist, ob das beispielsweise bautechnische Gründe hat. Zudem auch, ob eher ein Hochbau oder ein Flachbau für die logistischen Abläufe Sinn macht. Die Hallen der Firma Heroal stehen seit den 1990er Jahren und werden von Arvato als Logistikzentrum für Spielwaren und in kleinen Bereichen für Bücher, das sogenannte &bdquo;moderne Antiquariat", genutzt. Laut Beschlussvorlage haben &bdquo;einige Spieleverlage und Arvato exklusive Verträge für die Auslieferung und Verteilung ihrer Waren." In Verl werden Verpackungseinheiten für den Einzelhandel, nicht jedoch für den Endkunden zusammengestellt. Dazu wird auch Ware aus anderen Warenlagern angeliefert und bei Bedarf in andere Lager verteilt. Werden 40 neue Mitarbeiter eingestellt? Das Ziel der &bdquo;Erweiterung ist im ersten Bauabschnitt eine Konzentration aller heutigen Wareneingänge in Verl, im zweiten Bauabschnitt die Lagerkapazität für eine Erweiterung für neue Kunden zu schaffen, ohne Außenlager nutzen zu müssen. Zu Spitzenzeiten wie dem Weihnachtsgeschäft gibt es einen Zweischichtbetrieb mit 250 Mitarbeitern." Nach der Erweiterung rechnet Arvato-Sprecher Gernot Wolf mit weiteren 30 oder 40 Mitarbeitern am Standort. Zu der &bdquo;Erweiterung für neue Kunden" sagt Wolf, &bdquo;wir gehen aktuell davon aus, dass wir Bedarf haben werden." Das bedeutet für das Unternehmen vermutlich die Geschäftsanbahnung mit mindestens einem Spieleverlag. Denn die Spiele-Branche boomt. Über 200.000 Menschen besuchten in diesem Jahr die Spielwarenmesse in Essen. Laut Verband der Spieleverlage stieg der Umsatz 2019 bislang um mehr als vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Alleine im vergangenen Jahr waren das Umsätze in absoluten Zahlen in Höhe von gut 550 Millionen Euro. Bauvorhaben wird im Detail erläutert &bdquo;Zwar wäre das nur ein Vorratsbeschluss, aber dann verfügen wir über die Flexibilität, wenn ein neuer Kunde an Bord ist", so Wolf. Der Unternehmenssprecher geht davon aus, zeitnah mit dem Baubeginn starten zu können. &bdquo;Ob wir dann wirklich in zwei Bauabschnitten oder einem umsetzen, ist noch unklar. Aber – es gibt gute Argumente für einen Ausbau." Laut Beschlussvorlage des Beirates bei der unteren Naturschutzbehörde &bdquo;wurden bereits mehrere Gespräche mit Vertretern der Firmen Arvato und Heroal sowie der Stadt Verl vor Ort geführt, um zu prüfen, ob der Eingriff in Natur und Landschaft zum Beispiel durch eine höhere Bauweise auf geringerer Grundfläche und durch eine verbesserte Eingrünung verringert werden kann." Der Bauherr hingegen bietet zum Beispiel die Entsiegelung einer 1.700 Quadratmeter großen Schotterfläche an – also die Fläche zu begrünen. Laut Unternehmenssprecher werde Arvato-Geschäftsführer Stephan Schierke kommenden Mittwoch den Politikern des Beirates das Bauvorhaben im Detail erläutern.

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