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Gymnasium Verl ist Unesco-Schule

Die Verler Schule ist in das bundesweite Netzwerk aufgenommen worden

Partnerschaft beschlossen: Carsten Krüger (v. l.), Michael Esken, Annika Backes, Karl Hußmann und Matthias Hemeler. | © Robert Becker

28.04.2018 | 28.04.2018, 05:20

Verl. In Deutschland gibt es mehr als 275 Unesco-Projektschulen. Sie engagieren sich für eine Kultur des Friedens, für den Schutz der Umwelt, für eine nachhaltige Entwicklung und für einen gerechten Ausgleich zwischen Arm und Reich. Seit Donnerstag, dem bundesweiten Unesco-Projekttag, gibt es eine mehr: Das Verler Gymnasium ist in das Netzwerk aufgenommen worden. Stellvertretend für alle Beteiligten des Gymnasiums nahm Schülerin Annika Backes von Karl Hußmann, Landeskoordinator der Unesco-Projektschulen, die Urkunde bei einer Feierstunde entgegen. "Die Ernennung erfüllt mich mit Stolz", sagte Schulleiter Matthias Hermeler.

Das Schulleben gestalten die Projektschulen im Sinne des interkulturellen Lernens. Das übergeordnete Bildungsziel der Projektschulen lautet: Zusammenleben lernen in einer pluralistischen Welt in kultureller Vielfalt. Vor drei Jahren war das Verler Gymnasium eingestiegen in dieses Thema. Carsten Krüger, Lehrer für Latein, Literatur und Geschichte, hatte festgestellt, dass die Ziele der Unesoc mit denen der Schule übereinstimmen. 2016 wurde das Gymnasium bereits in das Netzwerk aufgenommen. Danach seien die Anforderungen gestiegen und die Zahl der Schulen begrenzt worden, erklärte Hermeler in seiner Ansprache. Das Verler Gymnasium schaffte es dennoch - und befindet sich mit der Gesamtschule Harsewinkel und dem Oberstufenkolleg Bielefeld regional jetzt im Netzwerk der OWL-Partnerschulen. Unter anderem werden Konflikt- und Friedenserziehung in die schulische Arbeit integriert, erklärte der Schulleiter.

Was in den drei Jahren dieser "Bewerbungsphase" geschehen ist, erläuterten Schüler, Lehrer und Eltern in Kurzinterviews auf der Bühne. Ein Schüler hatte ein Camp besucht, bei dem Schüler aus NRW zusammengekommen waren und Erkundungen sowie Sport und Spiel durchgeführt hatten. Eine Schülerin war zur Fachtagung nach Dortmund gereist (Thema: Lebenselexier Wasser); eine weitere Schülerin hatte eine Arbeitsgemeinschaft mit regelmäßigen Treffen und Austausch besucht. Parallel hatten Eltern und Schüler 60.000 Flaschendeckel gesammelt und auf diese Weise zusammen mit Geld der Gates-Stiftung 2.500 Polio-Impfungen (gegen Kinderlähmung) ermöglicht. Grüße der Partnerschule aus Weißrussland (Witebsk) wurden verlesen. Und Christoph Wisniewski aus der Elternvertretung erklärte, warum ein Rückblick wichtig sei, den Kindern zu vermitteln, "welche Werte wir leben." Die Kinder hätten den Atom-Unfall von Tschernobly 1986 nicht mitbekommen, sagte Wisniewski.