Von
Franz Purucker
25.05.2017 | 26.05.2017, 11:49
Verl
Der Inhaber investiert in einen Neubau direkt neben dem aktuellen Gebäude und verspricht gehobene Ausstattung. Allerdings werden dort auch höhere Preise fällig
Verl. „Boutique Hotel Kauers" – ist der Markenname des Neubaus, der seit Februar neben dem bisherigen Hotel an der Wiedenbrücker Straße entsteht und die Kapazitäten des Hotels von neun auf 17 Zimmer fast verdoppeln soll. „Wir sind von Montag bis Donnerstag ausgebucht", sagt der Betreiber Walter Neitzel und erklärt: „Es tut weh, immer wieder Stammgäste wegschicken zu müssen."
Vor drei Jahren hatte er deshalb die Idee eines Neubaus. Josef Cord-to-Krax, Landwirt, der direkt neben dem Hotel seinen Hof hat und Eigentümer des Grundstücks und des Hotels ist, war anfangs skeptisch, ist heute aber von der Investition überzeugt: „Wir haben in der Region mit expandierenden Firmen und der Nähe zur Autobahn gute Möglichkeiten."
Walter Neitzel ist seit 2005 Pächter von Hotel und Restaurant und nutzt die jetzt bebaute Fläche von 2010 bis 2012 als Beachbar mit Volleyballplatz. „Ein tolles Konzept, aber es war zu wetterabhängig und wurde nicht angenommen." Seit einigen Jahren steht die Fläche leer. „Früher befand sich hier ein Biergarten", erklärt der Eigentümer.
Nun entstehen dort Hotel und Wohnung zugleich, denn die Familie Neitzel wird in dem Neubau eine Einliegerwohnung beziehen. Neben dem Hotel soll außerdem ein Rondell mit Springbrunnen gebaut werden. Auch im Inneren des Hauses werde den Gästen gehobener Komfort geboten, so Neitzel: Fußbodenheizung in allen Bädern, moderne Boxbringbetten und WLAN. Geplante Eröffnung ist im Herbst dieses Jahres.
Die Gewerke sind alle aus der Region: Gemanagt wird die Baustelle vom Bauunternehmer Matthias Koch aus Gütersloh, Elektro Beckhoff verlegt die Elektrik und Erichlandwehr aus Kaunitz die Wasserleitungen. Wie schon im „alten" Hotel Kauers wird auch im neuen Haus jedes Zimmer individuell gestaltet. Die Mottos im Altbau sind beispielsweise die Millionenstadt New York, der Künstler Rembrandt oder der Kontinent Afrika.
Mit der Erweiterung hofft Neitzel auch auf eine bessere Auslastung des Restaurants. „80 Prozent der Hotelgäste essen hier", so der Gastwirt. Der überwiegende Teil sind Geschäftsreisende oder Fernreisende, die sich spontan für eine Übernachtung entscheiden. Am besten bebucht ist das Hotel zum Wochenbeginn. Im neuen Haus wird auch der Zimmerpreis höher sein.
Für die Zukunft des Hotels sei auch gesorgt: Neitzel hat Hoffnung, dass seine Tochter Lea den Betrieb übernimmt. Sie arbeitet schon heute aktiv in der Küche mit und sei eine „gute Ideengeberin." Die zweite Tochter studiert Foto und Design und kümmert sich aktuell ums Marketing des Hotels.
Behoben ist seit vier Wochen auch der 120.000 Euro teure Schaden am Dach des Altbaus, wo ein Blitzeinschlag im Herbst ein Feuer verursacht hatte.
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