Update: Feuerwehr im Kreis Gütersloh bei Einsatz angegriffen - Polizei sucht Jugendliche

Update: Wie die Polizei am Mittwochvormittag, 4. Januar, mitgeteilt hat, soll eine Gruppe Jugendlicher laut den Ermittlungen die Feuerwehrleute bei deren Einsatz an der Mozartstraße in Steinhagen mit Böllern beworfen haben. Die Beamten gehen demnach davon aus, dass die Einsatzkräfte in der Silvesternacht gegen 0.30 Uhr gezielt beworfen worden sind. Möglicherweise, so nimmt die Polizei an, wurde die Tat von einer sechsköpfigen Gruppe von Jugendlichen beobachtet, die zu diesem Zeitpunkt an der Woerdener Straße stand. Die Polizei sucht Zeugen. Hinweise und Angaben zum Vorfall nimmt sie unter der Telefonnummer 05241/8690 entgegen. Steinhagen. Die Steinhagener Feuerwehr hat den Übergriff auf drei ihrer Einsatzkräfte in der Silvesternacht an die Bezirksregierung Detmold und das NRW-Innenministerium gemeldet. Sie waren während eines Einsatzes in der Mozartstraße gezielt mit Feuerwerkskörpern beworfen worden. Die Feuerwehr war um 0.32 Uhr zu einem Heckenbrand in die Mozartstraße gerufen worden. Während des Einsatzes wurde die Besatzung dann von Umstehenden gezielt und vorsätzlich mit Feuerwerkskörpern beworfen. "Ziel waren ein Feuerwehrmann und zwei Feuerwehrfrauen. Sie wurden glücklicherweise nicht verletzt", berichtet der stellvertretende Feuerwehrleiter Andreas Kramme. "Wir sind noch nie so angegangen worden. So etwas kennt man eigentlich nur aus Großstädten" - Kramme ist zwei Tage nach Silvester noch immer entsetzt. Nach Gesprächen mit den betroffenen Feuerwehrleuten sei deutlich gewesen, dass es sich nicht um ein Versehen gehandelt habe. "Darum haben wir dieses außergewöhnliche Ereignis an die Leitstelle gemeldet, die es an die Bezirksregierung Detmold und das Innenministerium weiterleitet", teilt Andreas Kramme mit. Ermittlungen wurden indes nicht eingeleitet. "Unsere Kollegen waren in dem Moment total überrumpelt. Und die Werfer waren sofort wieder weg", so der stellvertretende Feuerwehrchef, der das Verhalten als "total respektlos" kritisiert. Feuerwehr-Gewerkschaft fordert Kameras Bürgermeisterin Sarah Süß dankte den Feuerwehrleuten für ihren Einsatz und verurteilte den Vorfall in der Mozartstraße: "Das ist ein absolutes No-Go." Ordnungsamtsleiterin Ellen Strothenke äußerte sich ebenfalls entsetzt: "Da fehlen einem echt die Worte. Zumal es hier um ehrenamtliche Feuerwehrleute geht, die anderen Hilfe leisten wollen." Auch in anderen Städten war es in der Silvesternacht zu Übergriffe auf Einsatzkräfte gekommen. Die Feuerwehr-Gewerkschaft forderte am Montag als Konsequenz aus den Angriffen, Einsatzfahrzeuge mit sogenannten Dashcams auszustatten. Das sind kleine Kameras, die hinter der Windschutzscheibe montiert werden. So könnten Angriffe besser dokumentiert werden. Andreas Kramme zu dem Vorschlag: "Ich muss mich erst mal informieren, was da technisch überhaupt möglich ist. Es bräuchte Rundum-Kameras. Fraglich ist, was die dann wirklich erkennen." Polizei vermutet fahrlässige Brandstiftung Mit sechs Einsätzen in der Silvesternacht und zwei an Neujahr war auch die Zahl der ausgelösten Alarme vergleichsweise hoch. Dennoch konnten die Herausforderungen von Steinhagens Feuerwehr bewältigt werden. Von den 120 aktiven Einsatzkräften aller drei Löschzüge standen ungefähr 60 zur Verfügung. 50 waren schließlich im Einsatz. "Vor dem Jahreswechsel schauen wir natürlich, ob es personell eng werden könnte. Gegebenenfalls müssten wir Gegenmaßnahmen treffen, das war bisher aber nicht der Fall", erklärt Andreas Kramme. Der größte Feuerwehreinsatz hatte sich an der Straße Am Pulverbach abgespielt. In der Tiefgarage unter einem Wohnhaus waren gegen 1.20 Uhr Müllbehälter in Brand geraten. Laut Polizeisprecher Mark Kohnert ist die Ursache für das Feuer noch nicht geklärt, die Ermittler gehen inzwischen aber von fahrlässiger Brandstiftung aus. "Die Tiefgarage, in dem sich die Müllbehälter befanden, war zu dem Zeitpunkt verschlossen und somit von außen nicht zugänglich", berichtet Kohnert. Zugang hätten also nur Bewohner gehabt. Was das Feuer im Abfall ausgelöst habe, stehe noch nicht fest. Einen technischen Defekt könne die Polizei zum jetzigen Zeitpunkt aber ausschließen. Bei dem Brand war auch eine Wasserleitung in dem Haus beschädigt worden. Wie Sascha Drewel von den Steinhagener Gemeindewerken mitteilt, müsse der Schaden vom Eigentümer erst noch behoben werden. Am Montagnachmittag hatten die Gemeindewerke den Haupthahn noch nicht wieder aufgedreht, die Bewohner waren also noch ohne Wasser. Baum knickt auf Radweg Am Nachmittag des Neujahrstags rückte der Löschzug Steinhagen zu zwei Einsätzen aus: In einem Übergangswohnheim wurde eine Rauchentwicklung nach angebranntem Essen in einer Küche gemeldet. In Obersteinhagen versperrte ein abgeknickter Baum einen Teil eines Radwegs. Der Baum wurde mit der Kettensäge zerkleinert und beiseite geräumt.

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