Schloß Holte-Stukenbrock

Einzigartiges Projekt gegen Zuckerkrankheit

Unter der Regie der Diakonie startet in SHS ein deutschlandweit einzigartiges Vorhaben

Netzwerk-Partner: Christian Mehl (v. l.), Olaf Elsner (beide Pollhans Apotheke), Beate Niendorf (Diakonie), Raphaela Menne (Arminius Apotheke), Verena Rink (Diakonie), Edeltraud und Arnold Ackermann (VIP Sport) und Stefanie Ruwe (Apotheke am Holter Kirchplatz). | © Marten Siegmann

Marten Siegmann
12.03.2016 | 12.03.2016, 10:10

Schloß Holte-Stukenbrock. Elf Partner sind schon mit im Boot, doch wenn es nach Projektleiterin Beate Niendorf von der Diakoniestation geht, könnten es gerne noch mehr werden. Ärzte, Apotheker, Pflegedienstleister und Therapeuten aus Schloß Holte-Stukenbrock haben gemeinsam das Diabetes-Netzwerk SHS ins Leben gerufen.

Das Netzwerk soll die Kommunikation zwischen den einzelnen potenziellen Anlaufstellen der betroffenen Patienten verbessern und damit auch der Patientengesundheit zugute kommen. "Vor allem die Älteren bleiben oft auf der Strecke", sagt Beate Niendorf. "Die wissen oft gar nicht, wie sie mit der Diagnose umgehen sollen. Und die Insulinspritze ist nicht alles." Auch Sport, die richtige Ernährung, regelmäßiger Arztkontakt und Informationen über Selbsthilfegruppen oder mögliche Zusatzleistungen seien nach einer Diabetes-Diagnose von Bedeutung.

"Bei uns", sagt Niendorf, bekommen Betroffene zunächst eine unabhängige, kostenlose und unverbindliche Beratung. Und das für alle Altersgruppen und unabhängig von von Pflegestufen." Niendorf weiß, wovon sie spricht: Sie und ihre Kollegin Verena Rink haben sich zur Diabetiker-Pflegefachkraft weitergebildet. "Seit dem konnten wir unsere Krankenhausrate auf fast null senken", sagt sie. Denn Maßnahmen wie Insulin-Einstellung & Co., wegen derer die Betroffenen früher oft direkt ins Krankenhaus gefahren sind, ließen sich mit entsprechenden Kenntnissen auch zu Hause vor Ort durchführen.

Neben der Patienten-Beratung soll in Zukunft auch Präventionsarbeit in Schulen geleistet werden. Denn im Gegensatz zum Diabetes-Typ I, der ohne besondere Einwirkungen auftritt, sagt Niendorf, sei der sogenannte Altersdiabetes vom Typ II vor allem eine Krankheit die durch Übergewicht und Bewegungsmangel begünstigt wird.

Derzeit mit im Netzwerk dabei sind neben der Diakoniestation auch die Arminius und Pollhans Apotheken, die Apotheke am Holter Kirchplatz, die Arztpraxis von Elisabeth Parensen, das Badstudio Osterholt, die Praxis Physiotherapie im Zentrum, Physiotherapie Sidriropoulos, Physio Balance, das Wundzentrum Bielefeld sowie das Fitnessstudio VIP Sport. Ebenfalls Projektpartner ist die Deutsche Diabetes-Stiftung.