Wapelaue im Kreis Gütersloh verdreckt – Hund plötzlich krank

Schloß Holte-Stukenbrock. Drei Blätter können einen großen Unterschied machen. Der NW-Reporter steigt mit Gummistiefeln an den Füßen in die Wapel und entfernt sie vom Zulauf zum Kneippbecken. Das Wasser, das zuvor wie in einem Tümpel im Becken stand, kommt in Bewegung. Innerhalb weniger Minuten klart das Wasser stellenweise sichtbar auf. Sauber wird es dadurch noch längst nicht. Der Stadtverwaltung ist das Problem bekannt. Familie Loock sagt, dass ihr Hund erkrankt ist, nachdem er von dem Wasser getrunken hat. Das Projekt &bdquo;Wapelaue“ beschäftigt die Liemker Dorfentwickler seit mehr als zehn Jahren. Sie hatten die Idee zu einem naturnahen Fleckchen Erde im Herzen des Dorfs zwischen Kirche und Friedhof. Die Stadt hat das Areal Georg Balsliemke abgekauft und aufwerten lassen. 65 Prozent der Umgestaltungskosten übernahmen damals die EU und das Land. Anwohner beobachten, wie das Becken verkommt Die Dorfentwickler haben viel ehrenamtliche Arbeit in das Projekt gesteckt, haben Bäume und Sträucher angepflanzt, Insektenhotels und Vogelkästen gebaut. Infotafeln informieren über die Lebewesen. Verantwortlich für die Pflege ist der städtische Bauhof. Während die Dorfentwickler sagen, dass die Zusammenarbeit mit ihm recht gut funktioniere, schildern die Anwohner Anita und Arno Loock, dass das Kneippbecken mit der Zeit zunehmend verkomme. Das Wasser stehe darin, Schlamm setzte sich ab, so dass niemand mehr Lust habe, seine Füße zum Kneippen hineinzuhalten. Auch sei die Böschung so zugewachsen, dass man das Wasser mitunter gar nicht sehe. Lesen Sie auch: Irritation in Gütersloh: Warum ist das Becken im Mohns Park seit zwei Wochen leer? Und zu allem Überfluss hat sich jetzt auch noch ein Vorfall abgespielt, der die Loocks um die Gesundheit ihres Hundes bangen lässt. In der vergangenen Woche habe sich der kleine Malteser am Ufer des Kneippbeckens aufgehalten und sei versehentlich ins Wasser gerutscht. &bdquo;Er ist eigentlich kein Wasserfreund“, sagt Anita Loock. Ihr Mann Arno hat ihn gepackt und tropfnass aus dem Wasser gehoben. Hund trinkt Wasser und hat plötzlich Probleme Am nächsten Tag haben die Loocks eine Veränderung an ihrem Hund festgestellt. &bdquo;Es war offensichtlich, dass er Schmerzen hatte.“ Sie sind daraufhin mit dem Malteser zur Tierärztin gefahren. Dort sei nach einer ausgiebigen Untersuchung (400 Euro) eine Bauchspeicheldrüsenentzündung festgestellt worden. Die Tierärztin habe gefragt, ob der Hund eventuell etwas Schlechtes getrunken habe. So sind die Loocks auf den Verdacht gekommen, die Erkrankung hänge mit dem Plumps ins Becken zusammen. Bewiesen ist der Zusammenhang noch nicht, weitere Untersuchungen stehen noch aus. Aber für abwegig hält die Ärztin das nicht, sagen die Loocks. Denn das Kneippbecken war zu dem Zeitpunkt des Vorfalls voller Algen. Erst vergangenen Freitag hat der Bauhof die Algen entfernt und den Randbewuchs gekürzt, bestätigt Michael Ottenstroer vom hiesigen Umweltamt. Lesen Sie auch: Fischsterben in Gütersloh: Spaziergänger entdecken tote Tiere im See Becken schon zweimal komplett ausgebaggert Der Zufluss bereite schon seit Jahren Probleme, sagt er, deshalb habe die Stadt auch schon mehrfach Maßnahmen ergriffen. Ursprünglich gab es einen offenen Durchfluss, einen kleinen Graben. Doch dadurch wurde nach starken Regenfällen zu viel Sand ins Kneippbecken gespült. Deshalb – und weil die Untere Wasserbehörde nur einen begrenzten Zufluss erlaubt – leitet nun ein Rohr Wapelwasser ins Becken. Doch das versande ständig und setze sich zu, obwohl die Rohröffnung stromabwärts zeige. &bdquo;Der Bauhof ist ständig dran“, versichert Michael Ottenstroer. Zweimal sei das Becken schon komplett ausgebaggert worden. Vergangene Woche habe der Bauhof das Rohr vom Sand befreit, es durchgespült und Laub von der Öffnung entfernt. Die Öffnung selbst besteht aus vier kleinen Löchern, ein einzelnes Blatt reicht aus, um ein Loch zu verdecken. Auch diese Maßnahme war nicht so erfolgreich wie erhofft. Daher werde geprüft, ob ein kleiner Gitterfang vor dem Rohr helfen kann. Aber: &bdquo;Das Tretbecken wird nie wieder so sein wie zu Beginn“, sagt Michael Ottenstroer. Dafür sei die Fließgeschwindigkeit im Becken zu gering, Sedimente setzen sich ab.

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