Eltern im Kreis Gütersloh in Sorge: Nasse Wände und Sanierungsstau an Grundschule

Schloß Holte-Stukenbrock. Schon beim Öffnen der Tür kriecht ein Gestank in die Nase. Er dringt aus dem Keller der Elbrachtschule empor. Es riecht nach Feuchtigkeit und Muff. Hier lagern Bücher, Klassenbücher, Zeugnisse, Wandkarten und allerhand Gebasteltes. Bei diesem Anblick sträuben sich sicher die Nackenhaare eines jeden Archivars. Olga Rempel und Svetlana Benks vom Förderverein der Grundschule fragen sich, ob das alles noch zu retten ist. Denn die Kellerwände sind feucht, alles gammelt vor sich hin. Einige Sachen sind bereits in einen Container auf dem Schulhof zwischengelagert. Und nicht nur den Keller finden die Frauen problematisch. &bdquo;Es muss endlich was passieren“, fordern sie. Von der Stadtverwaltung fühlen sie sich hingehalten. Lesen Sie auch: Verletzungen und Personalmangel: Gütersloher Eltern äußern heftige Kritik an Kita Eigentlich sollte der Schulhof in Sende schon in diesem Jahr überholt werden. Das Vorhaben wurde aber verschoben, teilt Tanja Mader-Guhr, Leiterin des Fachbereichs Bildung, mit. Der Grund: Da die Verwaltung weiteren Sanierungsbedarf an der Elbrachtschule sieht, soll erst einmal ein Sanierungskonzept erstellt werden. Gebäude und Schulhof sollen gemeinsam renoviert werden Es wäre nicht klug, so die Argumentation, den Schulhof jetzt neu zu machen und ihn vielleicht in einem halben Jahr mit schwerem Baugerät wieder zu beschädigen. Deshalb soll beides – Gebäude und Schulhof – in einer gemeinsamen Maßnahme umgesetzt werden. Das ist so auch mit der Schulleitung abgestimmt, bestätigt Schulleiterin Tanja Edzards. &bdquo;Auf dem Papier klingt das logisch“, sagt Rempel. &bdquo;Aber wie lange sollen wir noch warten?“ Sie würde gern wissen, was getan wird – und wann. Rempel und Benks sind seit vier Jahren im Vorstand des Fördervereins. Mehrere Sachverständige haben sie in dieser Zeit kommen und gehen gesehen. Geschehen sei ihrer Ansicht nach wenig. Ein Computerraum ist 2023 in einen Unterrichtsraum umfunktioniert worden, weil eine zusätzliche Klasse errichtet wurde. Mit Smartboard und neuen Möbeln. Aber der Rest? &bdquo;Tische und Stühle sind in die Jahre gekommen“, sagt Benks. Sie berichtet davon, dass Kinder und Eltern in den Osterferien selbst einen Klassenraum renoviert haben, weil ihnen das Ergebnis der beauftragten Handwerker nicht gepasst hat Aus Elternsicht ist ein Neubau notwendig Die Wand sei gar nicht vollständig gestrichen worden, Dübellöcher nicht verputzt. Eltern hätten festgestellt, dass die Wände regelrecht zerbröseln, sagt sie. Mehrere Hundert Euro für Spachtelmasse und Farbe hat der Förderverein vorgestreckt. Bei der Gelegenheit hat er auch neue Kehrbleche, Besen, Mülleimer und Wischlappen gekauft. &bdquo;Das gab es in den Klassen, aber alles war total verranzt“, sagt Benks. &bdquo;Lehrer und Schüler verbringen viel Zeit in den Klassenräumen, dann sollen sie sich auch wohlfühlen.“ Angesichts des feuchten Kellers und der bröckelnden Bausubstanz glauben Benks und Rempel, dass nur ein Neubau sinnvoll sei. Mader-Guhr teilt diese Einschätzung nicht. Sie sagt, dass das Schulgebäude aus den 60er-Jahren nicht im Bestand gefährdet sei. Dass dringend etwas geschehen muss, stehe außer Frage, sagt auch Schulleiterin Tanja Edzards. Sie sieht ebenfalls einen großen Sanierungsbedarf. Rempel und Benks führen weiter über den Schulhof, zeigen &bdquo;Stolperfallen“ und den matschigen Spielbereich. Zu wenig Schatten, zu wenig Sitzgelegenheiten, monieren die Frauen ebenfalls. Kein Zeitplan für Grundschule im Kreis Gütersloh Wann der Hof gemacht wird? 2025 ist die Michaelschule dran, 2026 der obere Schulhof der Grundschule Stukenbrock, nennt Mader-Guhr den Zeitplan. Für die Elbrachtschule gibt es noch keinen. Sollte die Elbrachtschule neu gebaut werden, könnte auch die OGS dort unterkommen. Momentan müssen die Kinder nach Schulschluss bei Wind und Wetter mit Sack und Pack vom Schulgebäude über den Schulhof in den Altbau. Und auch dort seien die Wände feucht. In der Mensa sitzen aus Platzmangel mitunter die Mittagskinder neben den Randstundenkindern. Lesen Sie auch: Fest an Gütersloher Schule eskaliert: Jetzt äußert sich der Schulleiter Das eine Kind bastelt, während das andere Spaghetti isst, schildert Benks. Und gerade im Winter aktuell: Die Heizung im Altbau lässt sich nicht regulieren, sagt Rempel, und im Schulgebäude fällt sie gelegentlich aus. &bdquo;Ich habe das Gefühl, dass wir als kleiner Teilstandort am Stadtrand in der Priorisierung ganz hinten stehen“, sagt sie.

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