Frau aus Kreis Gütersloh muss Zug plötzlich verlassen: Streik sorgt für kuriose Momente

Schloß Holte-Stukenbrock. Katrin Krusenotto aus Schloß Holte-Stukenbrock hatte sich auf ein Wochenende in Berlin gefreut. Mit Weihnachtsmarkt und Hotelübernachtung. Stattdessen gab es Frust-Glühwein auf dem Alten Markt in Bielefeld. Sie war schon im Zug, hatte ein gültiges Ticket – wurde dann aber hinausgeworfen. Die &bdquo;Neue Westfälische“ hat kürzlich über den Fall berichtet, dass Flixtrainkunden am Bahnhof Bielefeld trotz gültiger Fahrkarte aus dem Zug gebeten wurden. Nur mit Unterstützung der Polizei und einer Stunde Verspätung konnte der Zug weiterrollen - ohne Katrin Krusenotto. Das Angebot klingt ja sehr verlockend. Flixtrain wirbt mit schnellen Zugreisen ab 4,99 Euro. Ein Preisvergleich für das Beispieldatum 1. März 2024 ergibt: Die Fahrt mit Flixtrain von Bielefeld nach Berlin kostet 14,99 Euro, bei der Deutschen Bahn geht es ohne Vergünstigungen ab 39,90 Euro im ICE los. Stehen durften die beiden Gäste im Flixtrain nicht Katrin Krusenotto und eine Freundin hatten schon im Juli gebucht. Doch der Flixtrainzug war bei seiner Ankunft in Bielefeld bereits voll besetzt. Wegen des Streiktags der Lokführergewerkschaft haben sich offenbar viele Bahn-Kunden spontan für Flixtrain entschieden. Ein weiterer Grund sei gewesen, dass ein Waggon ausgefallen und deswegen die Sitzplatzreservierung aufgehoben sei, wurde Katrin Krusenotto im Zug mitgeteilt, nachdem die beiden Frauen ihre reservierten, und jetzt besetzten, Plätze erreicht hatten. Die Stukenbrockerin und ihre Freundin suchten weiter – und fanden nichts. Stehen durften sie aber auch nicht, wie sie meinem Kollegen Sigurd Gringel berichtete. Dafür fehle Flixtrain eine Beförderungslizenz, habe der Zugbegleiter ihre erklärt. &bdquo;Wirklich nett war das Personal nicht“, schildert Katrin Krusenotto. Weil die empörten Fahrgäste ihren Rausschmiss nicht akzeptieren wollten, musste sogar die Polizei eingreifen. Mit einstündiger Verspätung rollte der Zug aus dem Bahnhof. Für sie steht nach diesem Wochenende fest: Lieber zukünftig mit der Deutschen Bahn als mit dem Flixtrain. &bdquo;Wir dürfen mit diesem Zuggewicht nicht losfahren“ Der Reflex ist nachvollziehbar. Nur habe ich vor einigen Jahren eine nahezu identische Situation erlebt – mit einem ICE der Deutschen Bahn. Gemeinsam mit zwei &bdquo;NW“-Kollegen stand ich auf dem Frankfurter Hauptbahnhof und wollte nach Hause – wie unzählige andere auch, denn es war (mal wieder) Streik bei der Bahn. In der Folge war der Zug hoffnungslos überfüllt. &bdquo;Wir sind überladen und dürfen mit diesem Zuggewicht nicht losfahren“, sprach der Lokführer durch das Mikro und bat höflich darum, auszusteigen. Dieser Bitte kam natürlich niemand nach. Schließlich wollten ja alle im Zug dringend irgendwohin. Also bat der Zugführer ein nächstes und auch ein übernächstes Mal darum, dass doch bitte einige aussteigen mögen. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, es rührte sich nichts. Kurioses Angebot: &bdquo;Wer aussteigt, erhält 10 Euro“ Was dann folgte, unterscheidet sich jedoch deutlich von der Flixtrain-Situation in Bielefeld und bringt mich in der Rückschau heute noch zum Lachen: &bdquo;Wer aussteigt, erhält 10 Euro“, klang es durch die Lautsprecher. Auf dem Bahnsteig standen DB-Bedienstete und händigten an Ort und Stelle einen Schein aus. Der Zug leerte sich, der Lokführer bedankte sich für die Geduld und fuhr los. In Gütersloh können wir aktuell auch kein Loblied auf die Bahn singen, denn der Bahnhof ist abgekoppelt vom Rest der Welt. Die Bauarbeiten an den Gleisen dauern an. Pünktlich zum Weihnachtsverkehr in der kommenden Woche sollen die Züge wieder rollen, genauer gesagt am Montag, 20. Dezember, ab 19 Uhr. # Na, hoffentlich sind sie dann nicht überfüllt. Ab dem 8. Januar müssen wir alle dann wohl mit längeren Ausfällen bei der DB rechnen. Die Urabstimmung über lange Streiks läuft. Die GDL wird in der kommenden Woche das Ergebnis bekannt geben.

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