Update: Schüler haben Krankenhaus nach Reizgas-Verdacht im Kreis Gütersloh verlassen

Update vom 21. November: Der Zwischenfall am Gymnasium in Schloß Holte-Stukenbrock ist offenbar glimpflich verlaufen: 16 Gymnasiasten konnten das Krankenhaus am Montag wieder verlassen. &bdquo;Wir haben noch nicht von allen Eltern eine Rückmeldung, aber die Schülerinnen und Schüler sind wohlauf“, sagte Schulleiter Michael Kößmeier am Dienstag. Den Vorfall selbst bezeichnet er als Fehlverhalten eines einzelnen Schülers. Wie damit schulintern umzugehen sei, sei noch zu klären. Deosprays an der Schule zu verbieten, sei aber keine geeignete Lösung, meint Kößmeier. Wie der Schulleiter weiter berichtet, sei am Tag nach dem Vorfall keine Unruhe in der Schülerschaft zu spüren gewesen. +++++++++++++ Stand vom 20. November+++++++++++++++ Schloß Holte-Stukenbrock. &bdquo;Da geht einem alles durch den Kopf, reine Horrorszenarien“, sagt eine Mutter. Sie wohnt auf der anderen Seite der Autobahn und hat den Großeinsatz am Gymnasium mitbekommen. Zu überhören waren die zahlreichen Fahrzeuge mit Sirenen am Montagmorgen jedenfalls nicht. Wie die Schule über die Pressestelle der Bezirksregierung mitteilen lässt, geschah der Vorfall während der zweiten großen Pause im Bereich des Flurs und des Treppenhauses. Laut ersten Erkenntnissen der Polizei soll ein 12-jähriger Schüler dort Deospray versprüht haben, was Atemwegsreizungen bei 120 Schülern verursacht hat. &bdquo;Von einer Lehrkraft war durch einen Druckknopfmelder Brandalarm ausgelöst worden“, berichtete Feuerwehr-Pressesprecher Matthias Köpp. Alle Schüler haben dann umgehend das Gebäude verlassen und sich auf dem Schulhof versammelt. In SHS waren stundenlang Einsatzfahrzeuge zu hören Die Einsatzmeldung ging gegen 11.45 Uhr bei der Kreisleitstelle der Feuerwehr ein. &bdquo;Es ergab sich vor Ort der Verdacht, dass Reizgas in der Schule versprüht worden ist“, teilt Polizeisprecherin Katharina Felsch mit. Vorsorglich wurde deshalb das Notfallsystem für den Massenanfall von Verletzten (MANV) ausgelöst. In SHS waren in der Folge unentwegt stundenlang Einsatzfahrzeuge zu hören, die entweder den Sammelplatz am Pollhansplatz oder den Einsatzort ansteuerten. Der Sammelplatz war in der Anfangsphase eingerichtet worden, um am Gymnasium kein Verkehrschaos auszulösen. Die Löschzüge Stukenbrock und Schloß Holte wurden alarmiert. Drei Notärzte und mehrere Rettungswagen aus dem Regelrettungsdienst eilten direkt nach dem Notruf zum Gymnasium an der Holter Straße. Aufgrund der Vielzahl der Betroffenen wurden später unter anderem noch ein Patiententransportzug der Hilfsorganisationen sowie die Betreuungskomponente alarmiert. 13 Rettungs- und sieben Krankentransportwagen sind im Einsatz Letztlich, so Pressesprecher Michael Schnatmann vom Kreisfeuerwehrverband, waren 13 Rettungs- und sieben Krankentransportwagen im Einsatz. Schülerinnen und Schüler, die über Probleme klagten, wurden in der Sporthalle vom Rettungsdienst intensiv kontrolliert. Koordiniert wurden die Arbeiten vom Leitenden Notarzt Thomas Grau und dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst, Markus Brock aus SHS. 16 Kinder und Jugendliche klagten über erhebliche Symptome und wurden vorsorglich in Kinderkrankenhäuser nach Bielefeld, Lippstadt und Paderborn gebracht. Die anderen Schüler durften nach Hause. Vor Ort sagten Eltern, dass sie über WhatsApp-Klassengruppen und aus den Medien auf den Einsatz aufmerksam geworden waren. &bdquo;Ich hätte mir gewünscht, wenn wir von einem Arzt noch Handlungsanweisungen erhalten hätten,“ ergänzte eine Mutter. Schüler sollen am Dienstag wie gewohnt zum Unterricht kommen Das Schulgebäude wurde nach einer Messung durch die Feuerwehr wieder freigegeben. Der Bereich rund um die Schule war bis gegen 14 Uhr durch die Einsatzfahrzeuge versperrt. Die Schule teilte am Nachmittag auf ihrer Homepage mit, dass die Schüler am Dienstag wieder ganz normal zur Schule kommen sollen. &bdquo;In der ersten Stunde werden die Lehrerinnen und Lehrer den Schülerinnen und Schülern in ihren Unterrichten nochmals aktuelle Informationen geben. Selbstverständlich ist dann auch Gelegenheit zum Austausch über den heutigen Vorfall vorhanden“, schreibt Schulleiter Michael Kößmeier. Sollte über den Einsatztag hinaus weiterer Gesprächsbedarf bestehen, stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kommissariats Prävention und Opferschutz zu den Tagesdienstzeiten zur Verfügung unter Tel. 05241 8691870.

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