Gefährliche Infektionskrankheit im Safariland Stukenbrock

Schloß Holte-Stukenbrock. Im Safariland Stukenbrock ist die Elefantenkuh Didi an einem für Elefanten gefährlichen Pockenvirus schwer erkrankt. Eine Ansteckung unter Menschen mit diesem Virus ist nicht zu befürchten, dennoch ist der Elefantenbereich von der restlichen Tierhaltung abgeriegelt. Es ist 22.30 Uhr in der Nacht. Tierbereichsleiterin Inka Schuhmacher und Elefantenpfleger Marcel Krämer treffen sich am Elefantenstall und schieben die große Karre mit dem Heu in Richtung Rüssellängen. Drei Elefanten wissen, dass es jetzt noch eine Extraportion leckeres Heu gibt. Der vierte, die Elefantenkuh Didi, möchte kein Heu. &bdquo;Sie hat lange das Futter komplett verweigert. Jetzt frisst sie zumindest etwas – nicht viel, aber Kraftfutter, Obst und Gemüse, manchmal ein wenig Blätter, Äste und – wenn es gut läuft – etwas Luzerne“, berichtet Inka Schuhmacher und macht sich auf den Weg ins Praxiszimmer, um Didis Medikamente vorzubereiten. &bdquo;Bei einem Elefanten muss man sich schon etwas einfallen lassen. Sie sind sehr schlau, und sobald etwas anders ist, wie zum Beispiel Medikamente im Futter, ist an Fressen nicht zu denken. Eine Herausforderung für unser dreiköpfiges Elefantenpflegedienst-Team, das seit einigen Wochen rund um die Uhr Schichten schiebt.“ Elefanten akzeptieren nicht jeden Mitarbeiter Zoodirektor Markus Köchling berichtet: &bdquo;Anders ist es einfach nicht zu machen, die Elefanten akzeptieren nicht jeden Mitarbeiter. Wir haben den Bereich aufgrund von Ansteckungsgefahren für andere Tiere, die jedoch sehr unwahrscheinlich sind, komplett abgeriegelt. Wir müssen hier von allen Seiten noch immer 100 Prozent geben. Es gibt Nächte, in denen wir literweise Infusionen spritzen müssen. Wir haben Tage, an denen wir Reis kochen und mit Orangensaft zu Kugeln formen, weil es das Einzige ist, was sie frisst. Wir haben Hunderte von Sachen ausprobiert, die ihr schmecken könnten und – ja – wenn Didi bei einer Behandlung gut mitgemacht hat, dann bekommt sie auch ein Stückchen Zartbitter-Schokolade.“ Es gibt Tage, an denen das Pfleger-Team definitiv an seine Grenzen stößt. Sehr selten ist es, dass sich afrikanische Elefanten mit dem Pockenvirus anstecken, das sich eher auf asiatische Elefanten setzt, erklärt Köchling. &bdquo;Didi ist eine Kämpferin, obwohl das Virus für Elefanten lebensgefährlich ist, gibt Didi nicht auf. Zusammen mit dem Ärzteteam, den Elefantenexperten, dem gesamten Safariland-Team und vor allem mit dem dreiköpfigen Elefantenpfleger-Team versuchen wir Didi zu retten.“ Lesen Sie auch:Luxuscamping im Safariland - Übernachten zwischen Affen und Co. 150 Tabletten täglich sind nicht ungewöhnlich Die Elefantenleitkuh hat auch in der Herdenstruktur im Safariland eine große Bedeutung. Den anderen Elefantendamen Baby, Mausi und Benji geht es aktuell gut. &bdquo;Unsere Elefanten sind alles alte ehemalige Zirkus-Elefanten, die bei uns ihre Rente verbringen“, sagt Markus Köchling. &bdquo;Im hohen Alter hat man schon mal das eine oder andere Wehwehchen. Einen Pflegedienst, wie es jetzt im Safariland für Elefanten gibt, gab es wohl so noch nie in der Geschichte des Parks. So eine Virusinfektion wird noch einige Wochen oder Monate Zeit in Anspruch nehmen. &bdquo;So ein Elefant bekommt zum Beispiel da, wo wir Menschen von einem Präparat eine Tablette nehmen müssen, allein 80 Stück am Tag. So kommt es vor, dass der Elefant rund 150 Tabletten täglich bekommt.“ &bdquo;Didi weiß, dass wir ihr helfen wollen“, berichtet Tierpfleger Sascha Prehn. &bdquo;Das erleichtert die Sache bei der Behandlung ein bisschen. Trotzdem macht ein Elefant nicht alles so mit, wie wir es gerne hätten, vor allem, wenn man schon eine so alte Dame ist.“ Didi, ist schon sehr viele Jahre Teil der Safariland-Familie. Besucher können Patenschaft übernehmen Wer das Safariland-Team bei seiner Arbeit für den Elefantenschutz unterstützen möchte, kann eine Didi-Elefanten-Patenschaft übernehmen, die es im Webshop des Safarilandes gibt, und somit das Seniorenheim für ehemalige Zirkuselefanten unterstützen. Außerdem setzt sich das Safariland im Bereich Artenschutz für Elefantenwaisen in Kenia ein und unterstützt die Arbeit der Nationalpark-Ranger.

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