Schloß Holte-Stukenbrock IT-Unternehmen aus SHS erfährt außergewöhnlichen Schub durch Corona

Schloß Holte-Stukenbrock. So leidvoll die Corona-Pandemie auch ist – sie hat doch die Türen geöffnet zu neuen, modernen Arbeitswelten. Denn leere Unternehmensbüros und kalte Betriebsräume auf der einen Seite, sowie flimmernde Bildschirme in Homeoffices auf der anderen Seite wirkten als Beschleuniger des digitalen Wandels. Einem heimischen IT-Unternehmen hat die Pandemie einen außergewöhnlichen Schub verliehen, der Synaxon AG und ihrem Tochterunternehmen 101 an der Falkenstraße. &bdquo;Wir haben den Umsatz in unserem Franchisesystem 101 im letzten Jahr etwa verdoppelt", verrät Frank Roebers, Vorstandsvorsitzender der Synaxon-Gruppe. Pandemie zwang Unternehmen zum Umdenken Denn wo die Arbeit im Homeoffice vor etwa zwei Jahren noch die Ausnahme war, zwang die Pandemie viele Unternehmen zum Umdenken und zur Schaffung flexibler Arbeitswelten. Roebers sagt: &bdquo;Das Resultat war mehr Meetings und Web-Konferenzen, dafür keine Arbeitswege und keine Geschäftsreisen." Die Synaxon AG ist eine deutschlandweite IT-Verbundgruppe mit selbstständigen Partnern, die Unternehmen aller Branchen digitale Dienstleistungen liefert: Beratung, Einkauf, Service etc. Die Tochtergesellschaft 101, die ebenfalls ihren Firmensitz an der Falkenstraße in SHS hat, ist spezialisiert auf IT-Dienstleistungen für Firmenkunden. Lesen Sie auch: Drastische Lieferengpässe treffen etliche Unternehmen im Kreis Gütersloh "Alles läuft digital" Geschäftsführer Frank Weber, der den Vertriebsbereich verantwortet, beschreibt den Kundenstamm: &bdquo;Wir wenden uns an mittelständische Unternehmen, von 10 bis 250 Mitarbeiter." Wo früher ein durchschnittlicher Metallbaubetrieb vor allem seine Produktion und das begleitende Rechnungswesen im Blick haben musste, so sagt er, sei heute jeder Betrieb vollständig digital gesteuert – vom Konstruieren über Produzieren bis zu Vertrieb oder Finanzbuchhaltung. &bdquo;Alles läuft digital", bringt es Frank Weber auf die ganz einfache Formel, die IT müsse automatisch, störungsfrei und vor allem sicher aufgestellt sein. Die Abhängigkeit eines jeden Unternehmens von der Digitalisierung seiständig gewachsen, und sie erhöhe sich weiterhin. IT-Sicherheit als Abonnement Was aber, so fragt man sich, kann das Unternehmen Synaxon 101 besser als andere IT-Häuser? Wo liegt der Grund für das Wachstum, das offenbar über dem Durchschnitt der Branche liegt? &bdquo;Wir verfolgen seit etwa vier Jahren eine neue Strategie", beschreibt Vorstand Frank Roebers einen wesentlichen Erfolgsfaktor. Man vermittele den Kunden IT-Sicherheit quasi als Abonnement. &bdquo;Wo früher Stundensätze für IT-Dienstleistungen berechnet wurden – etwa wenn ein Störfall beim Kunden vorlag – so liefern wir heute die Rundumbetreuung inklusive aller Störungsbehebungen als Festpreis." Wenn die Kunden also vergleichen und dabei die Stundensätze für IT-Servicetechniker im Blick haben, so erkennen sie recht schnell die Vorteilhaftigkeit dieses Abonnements. &bdquo;Das bietet den Kunden digitale Zufriedenheit", fasst Frank Roebers zusammen, &bdquo;und das hat Synaxon 101 einen starken Schub gegeben." Mehr als ein vernünftiges Gehaltsniveau Hohes Wachstum jedoch muss auch personell zu schaffen sein. Aber auch im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter sieht Roebers sein Unternehmen weit vorn. Um gute IT-Mitarbeiter zu gewinnen, brauche es heute mehr als ein vernünftiges Gehaltsniveau, meint er. Der Schlüssel liege in der Unternehmenskultur des Hauses, die dem Mitarbeiter größtmögliche Freiheitsgrade bietet. Von einer &bdquo;radikalen Selbstorganisation" spricht Frank Roebers, wenn er seine Personalführung beschreibt. Jeder Mitarbeiter dürfe die Regeln ändern, wenn er gute Gründe dafür besitze – auch ohne den Chef zu fragen. So bekommen auch neue Kollegen sehr schnell ein Gefühl der Mitverantwortung für das Geschäft von Synaxon. Und durch die offene Kommunikation aller Beteiligten sehe jeder Mitarbeiter unmittelbar, was sich – selbst an entfernten Standorten des Hauses – abspiele. Sein Fazit: &bdquo;So gewinnen wir richtig gute Mitarbeiter, indem wir das Management des Unternehmens mit in ihre Hände legen." Der Plan: Von 10 auf knapp 100 Niederlassungen Auch die bekannten Lieferkettenprobleme, die mit Chipmangel und Fertigungsengpässen einhergehen, hat die Synaxon-Gruppe offenbar bislang recht gut abgefedert. Durch die Verbundstruktur der Synaxon AG konnte man intern viele Mangelsituation ausgleichen. Gleichwohl räumt Roebers ein, dass es durch fehlende Halbleiter zu einem &bdquo;Hauen und Stechen" in der gesamten Branche gekommen sei, die kein IT-Unternehmen unberührt lasse. Die Zukunft indes betrachtet Roebers mit deutlichem Optimismus. Für sein Unternehmen bedeute der digitale Wandel ein enormes Wachstumspotential. So rechnet der Firmenlenker allein für die nächsten fünf Jahre mit einer Ausweitung der Standorte von Synaxon 101 von &bdquo;gegenwärtig 10 auf an die 100 Niederlassungen". Auch international solle das Business ausgeweitet werden, denn zur Zeit beschränke sich die Auslandsrepräsentanz auf eine Niederlassung in Großbritannien. Auch dürfte sich dadurch die Mitarbeiterzahl von gegenwärtig knapp 300 in der Synaxon-Gruppe (etwa 150 Mitarbeiter bei 101) noch weiter erhöhen.

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