Unternehmen aus SHS arbeitet mit Hightech-Maschinen - und bald mit künstlicher Intelligenz

Schloß Holte-Stukenbrock. Quizfrage: Was haben ein modernes Bücherregal, ein Fensterrahmen und eine Küchenschublade gemeinsam? Die Antwort: Sie alle verdanken ihr Aussehen und ihre haltbare Oberfläche einem Unternehmen aus Schloß Holte-Stukenbrock. Firma Düspohl stellt hoch technisierte Maschinensysteme, also Fertigungslinien her, die in einer atemberaubenden Geschwindigkeit und mit höchster Präzision diverse Werkstücke ummanteln und sie somit gebrauchstauglich, wetterbeständig auch sehr dekorativ gestalten. Das können gewölbte oder kantige Küchenfronten sein, die auf diese Weise ihre hübsche Optik erhalten. Das sind auch Jalousien aus Leichtmetall in farbenfrohem Look. Oder auch Fußbodenleisten, die in heller oder dunkler Farbe über rollenbesetzte Fertigungslinien sausen, die von Düspohl entwickelt wurden. Weltweit etwa zehn bedeutende Hersteller &bdquo;Ummantelte Profile sind überall im Alltag zu finden", beschreibt Geschäftsführer Uwe Wagner die Bandbreite der Produkte, für die er und sein Team die Anlagen konstruieren. Weltweit gibt es wohl etwa zehn bedeutende Hersteller, die Ummantelungsmaschinen entwickeln. Entscheidend sei dabei, die Maschinen so intelligent zu gestalten, dass die Umrüstungen von einem Produkt aufs andere, also zum Beispiel von einer hellen Holzküchenfront auf eine graue Hochglanzoberfläche, in minimaler Zeit geschieht. Denn Zeit kostet Geld. Und um das Bedienungspersonal zu entlasten ist es von Vorteil, dass die Komponenten sich selbst einstellen und sich die Prozesse während der ganzen Laufzeit ständig selbst überwachen und regeln. Bei Düspohl sind viele Roboterarme in der Maschine und hoch entwickelte Steuerungssysteme dafür verantwortlich. Und, weltweit einmalig – bald auch künstliche Intelligenz (KI). "Wir wollen eine durchgehende Automatisierung der Prozesskette erreichen" Düspohl ist gemeinsam mit dem Fraunhofer IEM (Entwurfstechnik Mechatronik) und in einer Gruppe weiterer qualifizierter Unternehmen in dem Zukunftsprojekt KI Marktplatz dabei. Uwe Wagner, dem es in den letzten Jahrzehnten gelang, das Unternehmen auf Wachstumskurs zu halten, drückt es eher fachlich aus: &bdquo;Wir wollen eine durchgehende Automatisierung der Prozesskette erreichen." Und er meint damit, dass die intelligente Technologie in der Lage ist, die Maschinen optimal und kostengünstig zu rüsten und zu steuern – besser als der Mensch es vermag. Mit dem bis jetzt erreichten Grad an Automatisierung rückte das Unternehmen an die Weltspitze in der Profilummantelung. Denn die Fertigungslinie &bdquo;RoboWrap", die das Unternehmen in Kooperation mit den Universitäten Bielefeld, Paderborn sowie dem Fraunhofer IEM entwickelt hat, ist die erste voll automatisierte Profilummantelungsanlage weltweit. Das Projektteam, das die Anlage konstruiert hat, wurde übrigens bereits vor einigen Jahren mit dem OWL-Innovationspreis ausgezeichnet. Es fing eher holprig an Dabei fing das Unternehmen, das von Reinhard Düspohl in den 60er Jahren in Gütersloh gegründet wurde, eher holprig an, setzte aber bereits technologische Standards im Maschinenbau. Als der Namensgeber früh verstarb, erlebte der Betrieb höchst wechselvolle Jahre. Einem Kern von Fachleuten rund um den gelernten Elektromeister Uwe Wagner gelang es jedoch, die Kompetenzen im Maschinenbau zu sichern und vor allem immer mehr auszubauen. Auch finanzstarke Partner aus der Branche halfen mit, dass das Unternehmen Düspohl und das Wissen seiner Mitarbeiter erhalten blieb. Und die Tatsache, dass der heutige Geschäftsführer Wagner stets die Fäden in der Hand behielt und sogar das Unternehmen mit eigenen Patenten in der Ummantelungstechnologie absicherte, bildete letztlich die Basis für den heutigen Firmenerfolg. Mit sechs Mitarbeitern neu durchgestartet Denn im Jahr 2001 startete Düspohl mit sechs Mitarbeitern neu durch. Das wachsende Geschäft erforderte allerdings neue Partnerschaften und so ging Düspohl wenige Jahre später unter das Dach der weltweit agierenden Cefla-Gruppe aus Imola in Italien. Die Maschinen wurden aber weiterhin in gewohnter Präzision und mit höchsten Qualitätsansprüchen am Standort &bdquo;An der Heller" gefertigt. Die Düspohl-Kunden, also Unternehmen, die mit den Maschinen die Möbelteile oder Kunststofffenster herstellen, sehen sich heute einem ganz neuen Verbraucherverhalten gegenüber – mit viel mehr Varianten, Sonderwünschen und diversen Stilrichtungen. Das bedeutet eine erhöhte Flexibilität und schnelle Umstellung in der Produktion. Darauf allerdings ist die Technologie des Unternehmens längst eingestellt. Uwe Wagner sagt: &bdquo;Damit im Unternehmensalltag Innovationen gelingen, spielen viele Faktoren eine Rolle. Man muss wissen, was technisch möglich ist, man muss den Kunden zuhören, und – ganz wichtig – man muss auch seinen Mitarbeitenden zuhören."

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