Wie wird die Sicherheit der Fahrgeschäfte im Safariland gewährleistet?

Schloß Holte-Stukenbrock. Wie geht es ihm? Irgendwelche Untertöne, Nebengeräusche, Unebenheiten? Ein Mechaniker, der im Safariland für ein ganz bestimmtes Fahrgeschäft zuständig ist, muss mit ihm quasi verheiratet sein, um bei der täglichen Probefahrt am Morgen vor Öffnung der Parktore zu erspüren, ob irgendetwas nicht stimmt. So sieht es Markus Köchling, Zoologischer Direktor des Safarilandes, der sich nicht nur mit Tieren gut auskennt, sondern auch mit den anderen Attraktionen im Park zwischen Paderborner Straße und Mittweg. &bdquo;Bei uns dreht es sich den ganzen Tag um Sicherheit." Das Safariland hat eine große Werkstatt, in der das ganze Jahr über Hochbetrieb herrscht. Bis zu 35 Leute sind dort beschäftigt. Jeder von ihnen kennt das ihm zur Wartung zugeteilte Fahrgeschäft aus dem Effeff. Darunter sind schon fast historische Attraktionen wie das Dampfkarussell, das sich im Winter auf dem berühmten Christkindlesmarkt in Nürnberg dreht. Oder die Marienkäferbahn, das mit Abstand beliebteste Fahrgeschäft im Safariland – und auch das älteste. Seit 1979 steht dort diese kleine gemütliche Achterbahn, die auch für Kinder geeignet ist. Für solche Schätzchen sind Ersatzteile nur schwer zu bekommen, und wenn, dann haben sie oft lange Lieferzeiten. Neulich war zum Beispiel der Giraffe-Tower (man erlebt den freien Fall) defekt. Gebraucht wurde ein Ersatzteil für 80 Euro. Nach sechs Wochen war es dann endlich da. Manchmal muss es aber auch schneller gehen. Markus Köchling berichtet von einem Mitarbeiter, der für ein 80-Cent-Ersatzteil über Nacht nach Italien gefahren ist. In Italien sind übrigens viele Hersteller von Fahrgeschäften angesiedelt. »Die Flying Oil Pump ist eines unserer heftigsten Fahrgeschäfte« Zu den beliebtesten Park-Attraktionen gehört auch &bdquo;Wet ’n Wild" – Piratenboote auf einem künstlichen See, mit denen man sich Wasserschlachten liefern kann. &bdquo;Das kommt bei unseren Gästen extrem gut an", sagt Markus Köchling. Die Besucher bekommen nichts mit von der Wartung, die besonders aufwendig ist, weil der Großteil der Technik sich im Wasser befindet. Stets im Winter wird der gesamte Komplex auseinandergebaut, und in diesem Jahr wurde der Mechaniker krank, als die Teile gerade komplett demontiert waren. Und weil der Mechaniker sein eigenes Ablagesystem für die Einzelteile hatte, musste mit dem Beginn des Zusammenbaus sechs Wochen gewartet werden. Und dann braucht es noch einmal 10 bis 14 Tage, bis alles fertig ist. Manuel Wesemann ist seit zehn Jahren der Technische Leiter des Safarilandes und er sucht immer nach guten Mitarbeitern, die technisches Interesse zeigen und gute Menschenkenntnisse haben. Im Zweifelsfall haben sie nämlich als Operator direkten Kontakt mit den Besuchern. Wer hätte das gedacht Das Teetassen-Karussell zählt wie die Marienkäferbahn zu den harmloseren Attraktionen des Safarilandes. Markus Köchling berichtet von Gästen, &bdquo;die wollen den immer stärkeren Adrenalin-Kick, die können mit dem Kettenflieger nichts anfangen". &bdquo;Flying Oil Pump" – das sind zwei gegenüberliegende Gondeln, die sich in entgegengesetzter Richtung überschlagen, während der Fahrgast in bis zu 20 Meter Höhe in einem Sitz hängt. &bdquo;Das ist eines unserer heftigsten Fahrgeschäfte", sagt Markus Köchling und verweist auf die extremen Kräfte, die die Mechanik des Fahrgeschäfts aushalten muss. Der Mechaniker, der es täglich wartet, übernimmt also sehr große Verantwortung. Die tagtäglichen Überprüfungen werden protokolliert. Einmal im Jahr kommt der TÜV zur großen Untersuchung. Sicherheit geht über alles. Der Fahrspaß muss garantiert sein. Und da hat das Safariland eben einige Besonderheiten zu bieten. Mit der Wasserbahn &bdquo;Kongo River" zum Beispiel die höchste Abfahrt Deutschlands. Hier im Dorf. Wer hätte das gedacht.

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