Die spektakulärsten Brände in Schloß Holte-Stukenbrock - ein Überblick

Schloß Holte-Stukenbrock. In 50 Jahren seit dem Zusammenschluss von Schloß Holte und Stukenbrock ist viel passiert. Weil die Jubiläumsfeierlichkeiten im Wesentlichen von 2020 auf dieses oder nächstes Jahr verschoben worden sind, erlaubt sich die Neue Westfälische, auch über das eigentliche Jubiläumsjahr hinaus die Serie &bdquo;50 Jahre SHS" fortzusetzen. Dieses Mal geht es um aufsehenerregende Einsätze der Feuerwehr. Quellen sind Chroniken der Löschzüge und das NW-Archiv 1970: Im März wird das historische Pastorat in Stukenbrock ein Raub der Flammen. Bei zwei Scheunenbränden werden Vorräte, Gerätschaften und Tiere vernichtet. 1973: Ein arbeitsreiches Jahr für die Feuerwehr. In der Chronik des Löschzuges Stukenbrock ist notiert: Am 21. April steht die Firma Suttner-Plastik an der Trapphofstraße in Flammen. Sirenenalarm wird um 2.38 Uhr ausgelöst.Der Löschzug Schloß Holte leistet unterstützende Hilfe. Ein Heuerlingshaus an der Augustdorfer Straße brennt ab. Zweimal innerhalb von fünf Tagen muss die Wehr ausrücken. Beim dritten Mal, am 4. September, um 22.20 Uhr, kann das alte Fachwerkhaus aber nicht mehr gerettet werden. Am 2. September brennt die Werkstatt der Tischlerei Bökamp. Wie Hitzeentwicklung sich bei Kunststoffen auswirken kann, bekommtm die Wehr am 14. September zu spüren. Pulver, Schaum und Wasser werden benötigt, um eine größere Menge Kunststoffgranulat der Firma Großekämper zu löschen." 1975: Großbrand in der Firma Epping. Feuerwehren aus Schloß Holte, Verl, Kaunitz, Sennestadt, Senne 1, die Werksfeuerwehr Windel und die Berufsfeuerwehr Bielefeld leisten am 2. August Löschhilfe. 1976: Das Jahr der vielen Waldbrände. 25 Hektar Wald und Heidefläche werden auf dem Truppenübungsplatz vernichtet. Alle umliegenden Feuerwehren müssen zur Brandbekämpfung eingesetzt werden. (Chronik Löschzug Stukenbrock) 1980: In der Stukenbrocker Chronik wird zum Jahrzehnt-Wechsel konstatiert, wie sich die Zeiten für die Feuerwehr geändert haben. &bdquo;Ständig steigen die Einsatzzahlen. Unsere Straßen sind überlastet durch den steigenden Personen- und Güterverkehr. Lkw, beladen mit gefährlichen Gütern, Kunststoffen und Chemikalien fahren über die B68. Einsätze wie ausgelaufener Nitrolack, Superbenzin und andere explosive und giftige Stoffe sind keine Seltenheit mehr. Pflanzen- und Tierwelt werden bedroht. Unsere Feuerwehr wird immer mehr zur Umweltwehr. Die Beseitigung von Ölspuren gehört zur Tagesordnung. Diese Situation ändert sich für unseren Bereich mit der Eröffnung des Teilstücks der A33 vom Kreuzkrug bis nach Stukenbrock-Senne. Ein weiteres Aufgabengebiet bleibt die Rettung von eingeklemmten Personen nach Verkehrsunfällen. Auf der B68 und der Augustdorfer Straße kommt das hydraulische Bergungsgerät immer wieder zum Einsatz. Die Einsatztätigkeit der Feuerwehr verschiebt sich mehr und mehr in Richtung Technische Hilfeleistung. Darunter fallen außer der Rettung von Personen auch die Rettung von Tieren in Notlagen, Abstützen von Baulichkeiten, Auspumpen von Kellern nach Regenfällen, Beseitigen von Bäumen und Ästen, die die Straßen nach Sturmschäden versperren. Die Brandbekämpfung rückt dabei in der Einsatzstatistik etwas in den Hintergrund.." 1982: Die Löschzüge Schloß Holte und Stukenbrock sind im August beide am Eulenweg in Sende im Einsatz, als es in einer Kabelverwertungsfabrik brennt. Es gibt Probleme mit der Wasserversorgung – auf dem Gelände fehlt ein Hydrant. Fast zwei Kilometer Schlauch müssen verlegt werden. Sachschaden: 800.000 Mark. 1984: Bombenalarm: An der Zapfsäule einer Stukenbrocker Tankstelle sollen Unbekannte einen selbstgebauten, funkgesteuerten Sprengsatz befestigt haben. Nachdem die Ortsdurchfahrt drei Stunden gesperrt war, gibt der Sprengmeister Entwarnung. 1985: Ein mehr als hundert Jahre altes Fachwerkhaus im Zentrum von Stukenbrock in unmittelbarer Nachbarschaft der St.-Johannes-Kirche geht in Flammen auf. Drei jugoslawische Gastarbeiter können sich retten. Die Kälte erschwert die Löscharbeiten – die Wege werden zu Eisbahnen. Im Mai wird der Ölbach tatsächlich zu einem solchen. Die Ursache: ein defekter Ölabscheider eines Industrieunternehmens. Das Wasser des Baches ergießt sich in den Schlossteich – alle Fische sterben. Bis hin zur Nachbargemeinde Verl wird Ölalarm ausgelöst. Der Schaden geht in die Tausende. 1987: &bdquo;Eisregen: Die Feuerwehr eilt von Einsatz zu Einsatz. Bäume brechen unter der schweren Last zusammen und müssen von der Straße geräumt werden. Dächer werden abgestützt und Notstromaggregate auf Bauernhöfen verteilt, um Melkmaschinen anzutreiben." (Chronik Löschzug Stukenbrock). In Liemke haben einige Bauernhöfe auch nach vier Tagen noch keinen Strom. 1991: Wohnhausbrand in Liemke. Das Gebäude ist fast völlig zerstört. In den Flammen kommen eine 53-jährige und eine 82-jährige Frau ums Leben. 1994: Im März brennt die Bayernlandhalle im Safaripark bis auf die Grundmauern ab. 1995: &bdquo;Ein Einsatz ganz besonderer Art findet im August statt, als sieben Rinder in Stukenbrock-Senne ausbrechen. Sie durchschwimmen die Sandkuhle Weiser und verschanzen sich danach in einem kleinen Waldstück. Erst als eine zahme alte Kuh als Lockmittel eingesetzt wird, kann die Herde nach vielen Stunden eingefangen werden." (Chronik Stukenbrock)´ 2003: Großbrand im Froli-Kunststoffwerk in Liemke: 250 Feuerwehrleute sind im Einsatz. Der Schaden geht in die Millionen. Brandursache waren wahrscheinlich Dachdeckerarbeiten. 2005: Im Mai retten drei Kameraden des Löschzugs Stukenbrock einen Affen aus einem Baum, der zuvor aus dem Safaripark ausgerissen war. 2012: Der Reiterhof Hachmann in Stukenbrock-Senne steht in Flammen. Wohnhaus und Stallgebäude brennen nieder. Niemand wird verletzt, die Tiere werden rechtzeitig befreit. 18 Stunden Löscheinsatz bei eisiger Kälte folgen. Die Feuerwehr sägt Löcher in einen zugefrorenen Teich, um genug Wasser zu bekommen. 2018: Eiseskälte herrscht auch, während das Feuer auf dem Gelände des Sägewerks an der Holter Straße gelöscht wird. 70 Feuerwehrleute bekämpfen den Brand in einem Holzlager. Der Betreiber schätzt den Schaden auf 800.000 Euro.

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